Die AVAG Holding ist zum 25-jährigen Jubiläum stärker gewachsen als erwartet. Wie die Automobilhandelsgruppe am Donnerstag mitteilte, wurde im Geschäftsjahr 2015/16 ein Umsatz von 1,86 Milliarden Euro erwirtschaftet – nach 1,57 Milliarden im Jahr davor. Die Umsatzrendite erhöhte sich auf rund zwei Prozent (Vorjahr 1,4), die Augsburger lagen damit über dem Branchendurchschnitt.
"Die guten Zahlen basieren unter anderem auf der positiven Marktentwicklung in Deutschland und Europa. Zudem hat die verbesserte Performance unserer Hersteller uns den nötigen Rückenwind verliehen, so dass wir mehr Neufahrzeuge verkaufen konnten", erklärten die beiden Vorstandssprecher Roman und Albert C. Still. Insgesamt brachte die AVAG im Jubiläumsjahr rund 112.000 Fahrzeuge auf die Straße – 15.000 Stück mehr als 2014/15.
Nach Angaben des Managements profitierte die Gruppe auch von der weiteren Optimierung ihrer Autohäuser, insbesondere im Prozess- und Bestandsmanagement, sowie der kontinuierlichen Mitarbeiter-Qualifizierung. Laut Finanzchef Markus Kruis hatte das dauerhaft niedrige Zinsniveau außerdem einen positiven Effekt auf getätigte Immobilien-Investitionen. "Wir haben es geschafft, die idealen Rahmenbedingungen zu nutzen, und ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen. Das ist aus meiner Sicht die wichtigste Erkenntnis für das abgelaufene Geschäftsjahr", sagte er.
Großer Wachstumstreiber 2015/16 war der Fahrzeugverkauf. Im In- und Ausland schlug die AVAG 55.816 Neuwagen los (Vorjahr: 48.754). "Die Strategie, eine klare Markenexklusivität in den Autohäusern einzuführen, hat sich bewährt", hieß es. Bei den Gebrauchtwagen wurde mit 55.978 Einheiten der Vorjahreswert von 47.922 deutlich übertroffen. "Das gute Ergebnis basiert auf einer konsequenten Zukaufstrategie in Verbindung mit einem effektiven Bestandsmanagement", betonte Ulf Pfeiffer, im AVAG-Vorstand verantwortlich für die Marken Toyota, Honda und Nissan.
Zuwächse gab es auch im Aftersales-Geschäft. Trotz des harten Wettbewerbs steigerte der Megadealer den Umsatz um 14 Millionen auf rund 364 Millionen Euro. Dabei spielten laut Albert C. Still nicht nur neue Engagements eine Rolle. Auch die etablierten Standorte hätten ihr Servicevolumen ausbauen und die Auslastung der Werkstätten stabilisieren können. Erfolgsfaktoren seien unter anderem effiziente Marketing- und Kundenkontaktprogramme, intensive Verkaufstrainings und mehr Service- und Teileangebote im Internet.
Martkpräsenz ausgebaut
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte die AVAG wie berichtet ihr Filialnetz deutlich gestärkt. Eingegliedert wurden nicht nur neue Opel-Standorte in Oelsnitz und in Roth. Außerdem eröffnete der neue Hauptbetrieb des Ford-Händlers Automobilforum Kropf und die Filiale vom Autohaus Kropf in Nürnberg. Im März 2016 übernahmen die Augsburger das Autohaus Peschel mit den drei Standorten Klotzsche, Kaditz und Lichtenberg. Im Juni erfolgte die Integration des Toyota-Händlers Frankengarage (Nürnberg, Erlangen und Fürth). Kurze Zeit später feierte die Hyundai-Tochter Autoarena München die Eröffnung seiner neuen Zentrale in München. Im europäischen Ausland kamen neue Gesellschaften in Serbien und Kroatien hinzu.
In Summe gehören 54 Autohäuser mit 167 Standorten zum AVAG-Verbund. Neben dem Heimatmarkt Deutschland ist das Familienunternehmen in Österreich, Kroatien, Polen, Ungarn, Serbien und Slowenien aktiv. Dort werden 4.300 Mitarbeiter beschäftigt. Das Portfolio reicht vom Stammfabrikat Opel über Ford bis hin zu den Importmarken Toyota/Lexus, Nissan, Hyundai, Kia, Honda, Subaru, Suzuki, Dacia, Peugeot, Citroën, Alfa Romeo und Volvo. (rp)