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HB ohne Filter vom 21. Oktober 2016

Prof. Hannes Brachat
Prof. Hannes Brachat
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Heute: Österreichische Verbandspolitik, Ja zur Sammelklage, Mittelstandsehrung für "Sir" Albert K. Still und Fiat 500 bei Tchibo

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Datum:
21.10.2016

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Heute: Österreichische Verbandspolitik - was geht, Sammelklage – ein klares Ja, Mittelstandsehrung für "Sir" Albert K. Still und Fiat 500 bei Tchibo

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Österreichische Verbandspolitik - was geht!

Kommerzialrat Josef Schirak, der Sprecher der Österreichischen Automobilhändler, macht einmal mehr vor, was politisch für das Automobilgewerbe machbar ist. In einem Gespräch am 6. April 2016 mit der Bundeswettbewerbsbehörde (vergleichbar unserem Bundeskartellamt) trug er mit seinem Gremium diverse Vorgaben, Maßnahmen und Vertragsbedingungen der Importeure vor, die ein positives Wirtschaften erschweren bzw. mitunter unmöglich machen. Diese Sachverhalte wurden am 11. Juli 2016 schriftlich nachgereicht. Dazu gehören die Vergütung von Gewährleistung und Herstellergarantie, variable Spannenbestandteile, Verpflichtung zum Bezug bestimmter Ausstattungs-, Einrichtungs- oder Ausrüstungsgegenstände - Fliesen, Teppiche, Möbel, Schilder, Planungsleistungen -, die in keinerlei sachlichem Zusammenhang mit den Hauptleistungen des Händlervertrages stehen, ferner die Eigengeschäfte des Importeurs, bei uns Direktvertrieb genannt. Jetzt hat die Bundeswettbewerbsbehörde geantwortet. 

Es ist interessant zu lesen, wo die Behörde die Grenzen des Gestaltungsrechts zieht. Da ist billiges Ermessen angesagt. Ein besonderes Kapitel ist der marktbeherrschenden Stellung und deren möglichen Missbrauch gewidmet. Da heißt es: "Das beherrschende Unternehmen ist nach dem Verhältnismäßigkeitsprinzip verpflichtet, den Vertragspartner nicht stärker zu binden, als es für den Vertragszweck unerlässlich ist." Es kann sich – so die Behörde – also um eine missbräuchliche Vorgabe handeln, wenn eine Bindung für bestimmte Waren und Leistungen an bestimmte Bezugsquellen besteht, insbesondere, wenn diese einem Drittvergleich nicht standhalten. Im Klartext: Mobiliar, Fliesen oder Pylone, die auf dem freien Markt deutlich billiger zu erwerben sind!

Bei der Vergütung von Herstellergarantie ist missbräuchlich anzusehen, wenn Zeiten für die notwendige Vor- und Nachbereitung (Fehlersuche, Probefahrt usw.) systematisch nicht vergütet werden. Das ist doch ein Wort! Endlich wird mal Klartext geredet. 

Abschließend wird in der zehnseitigen Stellungnahme festgestellt: "Unter kaufmännischem Wohlverhalten ist allgemein jenes Verhalten zu verstehen, das unter ordentlichen Kaufleuten üblich ist oder zumindest üblich sein sollte. Unter dem Schutz des leistungsgerechten Wettbewerbes versteht die Judikatur des OGH die Erhaltung eines bestimmten Wettbewerbsbestands, der durch die Existenz vieler mittlerer und kleinerer Unternehmen gekennzeichnet ist." Damit ist es dem österreichischen Autohandel gelungen, eine fundierte Rechtsbasis, um berechtigte Ansprüche einzufordern und Willkür einzugrenzen. Den Koblitzen und Frommes im ZDK wünschte man zum Ende ihres Wirkens vergleichbare Erfolge!

Der Macher: Kommerzialrat Ing. Josef Schirak beim 9. A & W-Tag in der Wiener Hofburg

Sammelklage – ein klares Ja!

Man muss sich das vorstellen, jeder der 2,4 Millionen betrogenen VW-Dieselkunden müsste einzeln vor Gericht sein Recht einklagen, die Jurisprudenz wäre auf Jahre faktisch lahmgelegt. Weshalb kann über eine Sammelklage in der Sache nicht ein entscheidender Richterspruch genügen? Weil es die Hersteller-Lobby verhindert. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat sich auf peinliche Weise verraten. Regierungsakten weisen nach, dass er per Hand mit vier Ausrufezeichen anbrachte: "Lehnen wir ab!!!! Komplett streichen!!!!" Heiko Maas (SPD), Bundesjustizminister, hatte vor einem Jahr begonnen, ein Gesetz über eine Musterklage auf den Weg zu bringen. Offensichtlich knickt er aktuell ein. Man befürchtet, wenn informierte Verbraucher ihre Rechte durchsetzen könnten, würde es teuer für die Betroffenen. 

Ein Jahr vor der Bundestagswahl geht Dobrindt in sich und schwenkt mental um. Es liege ja noch kein Entwurf von Maas vor. Man stehe dem offen gegenüber und werde schauen was machbar ist. 

Fügen wir ein Branchenspezifikum bei. Jeder Automobilhändler weiß, dass die Garantievergütung im Neuwagenbereich nicht kostendeckend ist. Der ZDK hat entsprechende Studien vorliegen, klagt aber nicht. Eine Verbandsammelklage ist nicht möglich. Es muss ein einzelner Händler gegen den Hersteller/Importeur klagen. Jeder weiß, wer das tut, wird "gehängt"! Die "GSG 9-Gruppe", spricht die Garantierevision, ist im Anmarsch. Wehe! Das Kuschen vor Konzernen wird also von der Politik, den Verbänden, den Händlern aktiv praktiziert. Alle Macht geht vom Kunden aus? So reden die oberen. Verbraucherschutz üben sie doch nur dann, wenn es den Konzernen nicht weh tut. Siehe Garantievergütungen. BMW ist mit der zweijährigen Gewährleistung auf Neuwagen bestes Beispiel. Bei neun Milliarden Euro Jahresgewinn, wie peinlich!

Albert K. Still erhielt von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer den Mittelstandspreis. Mit dabei: Seine Söhne Roman (l.) und Albert C. Still (r.).
© Foto: AVAG

Mittelstandsehrung für "Sir" Albert K. Still

Albert K. Still, die "tiefgreifende Wurzel" der AVAG SE, erfuhr am 15. Oktober 2016 in Erlangen eine besondere Ehrung. Die Bayerische Mittelstandsunion zeichnete den "Architekten" eines der größten automobilen Handelshäuser Europas für sein Lebenswerk aus. Ehre, wem Ehre gebührt! Albert K. Still gehört in der Automobilbranche jener Gattung an, die Handelsgeschichte geschrieben haben. Hans Ravenborg, Fritz Haberl, Lothar Pulvermüller und Sir Albert, das "große Quartett". 

Albert K. Still stieg 1972 bei seinem Vater in Augsburg ins elterliche Unternehmen ein und baute es seither von zwei Standorten auf 147 (!) aus, unter anderem in Kroatien, Österreich, Polen und Ungarn. Die 3.650 Mitarbeiter, darunter 600 Auszubildende erwirtschaften mit den 15 Marken einen Jahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro. 2014 übernahm die AVAG die traditionsreiche Opel-Gruppe Staiger in Stuttgart. Es folgten die Stationen Reutlingen, Memmingen, Mindelheim und Dresden. 

Ich darf Albert K. Still journalistisch nunmehr seit 30 Jahren begleiten. Jede Begegnung mit ihm ist ein Ereignis, ob beruflich oder in privater Sphäre. Groß an Statur, eloquent im Umgang, blitzschnell im geistigen Schalten und pointierter Artikulation, eine außerordentliche Durchsetzungsfähigkeit, weil stark im Argument, stets Contenance und stilvolles Einfühlungsvermögen, gepaart mit der großartigen Anlage zur Heiterkeit und zum Humor. Wer ihn z.B. bei einer Händlerversammlung, national wie auf internationaler Ebene reden hört, spürt sein großartiges Charisma. Die Souveränität seiner Persönlichkeit macht ihn auch bei den Herstellern zum gern gesehenen Gesprächspartner. Er hat eben immer eine Hirnwendung mehr drauf. Wahrlich, ein Durchblicker. Und das mit einem scharfen Blick für den Alltag. Er weiß, wie seine Kunden ticken, er weiß um die Wichtigkeit jeder Funktion im Autohaus, vom Serviceberater bis zur Disponentin. Und der Reinemachefrau hält er abends die Türe auf. Wo er geht und steht, immer Mensch. Ein großartiger, wahrlich ein Sir! Die Branche darf ihm mit großer Überzeugung zu dieser Ehrung gratulieren. Und ich bin sakrisch stolz, dass wir ein solches Handelsgenie in unseren Reihen haben!

Fiat 500 bei Tchibo

Geniales Design ist immer zeitlos. Vor allem dann, wenn man nichts anderes hat. Schauen sie sich einmal das Fiat-Superposter "Lebensfreude" an. Einmalig gemacht! Auf die Kunst der Improvisation. Der Fiat 500, der sich in Sachen Stil, Fahrspaß und Individualität immer wieder - und das seit Jahren - selbst übertrifft. Und jetzt mit 4 Jahren Garantie, mit der NW-Anschlussgarantie Extension Premium Plus der Allianz AG. Mehr an Premium geht wirklich nicht!  Monatsrate 69 Euro , Anzahlung 2.335,95 Euro, Schlussrate 5.989,56 Euro. Und für Tchibo-Kunden exklusiv: Zubehör nach Wahl im Wert von 500 Euro. Kaufpreis 10.990 Euro und 2.500 Euro sparen. Da ist der Händler mit beteiligt. Avanti, ihr Fiat 500 wartet schon auf Sie! Einige Fiat-Händler haben ihr 500er-Modell bereits sichtbar vor dem Tchibo-Eingang geparkt!

Fiat- Lebensfreude

Tchibo und Fiat live in der Tchibo-Filiale Nürnberg Hbf

Spruch der Woche:

„Der Lohn macht die Musik!“

Mit meinen besten Grüßen zu einem farbenfrohen Herbstwochenende

Ihr 

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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KOMMENTARE


BS

21.10.2016 - 16:18 Uhr

Ich kann nur hoffen das es für die Redaktion eine Palette Kaffee gab.Das Angebot für den FIAT 500 erscheint mir jetzt nicht besser oder schlechter als irgend ein anderes x-beliebiges Kleinwagen Finanzierungsangebot. Handwerklich finde ich es auch schlecht "Anzahlung 2.335,95 Euro" kann man besser lösen...


Joseph Le Bel

22.10.2016 - 08:57 Uhr

Österreich als Vorbild für den deutschen Autohandel - wer hätte das gedacht? Öfters einmal einen Blick über die Grenzen werfen! Frei nach dem Motto: wo können wir noch etwas dazulernen? Wer macht wie, wo, was? Manchmal scheint mir der deutsche automobile Handel zu wenig politisch? Das gilt gerade auch für die Händler vor Ort: engagiert Euch, mischt Euch ein! Dort sind Eure Kunden - vor Ort! Und zur Sammelklage - ein klares Ja! Und zwar schnell...


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