Ausgabe 01-02/2009: Genügend Arbeit da

Genügend Arbeit daGTÜ E Die Anzahl der Mängel bei älteren Autos ist um ein Vielfaches höher als bei neuen. Der Verkehrssicherheit und der Auslastung von Werkstätten würde eine jährliche HU zugute kommen. von Ralph M. MeunzelDie GTÜ konnte im abgelaufenen Jahr zulegen und blickt auch entspannt auf das kommende Jahr. Die modifizierte HU und die kommende elektronische Prüfung beurteilt GTÜ-Chef Rainer de Biasi durchweg positiv.AH: Herr de Biasi, wie hat die GTÜ in 2008 abgeschnitten?R. de Biasi: Wir konnten im leicht gestiegenen Markt um über 4 Prozent im Prüfgeschäft zulegen. Gleichzeitig hat der Kundenmonitor festgestellt, dass unsere 2.000 Sachverständigen bzw. 600 Büros bezüglich der Gesamtzufriedenheit wesentlich besser abschließen als der Wettbewerb.AH: Wie viele Autofahrer kommen in die Prüfstelle?R. de Biasi: 2008 haben unsere Partner mehr als 3,2 Millionen Hauptuntersuchungen durchgeführt. 70 Prozent im Autohaus und 30 Prozent in den Prüfstellen. Wir überlassen dem Autofahrer die Entscheidung – auch die Entgelte sind an den Prüfstellen und in den Werkstätten gleich.Modifikation der HUAH: Die Hauptuntersuchung (HU) wurde 2006 modifiziert. Jetzt kommen die Fahrzeuge für die elektronische Prüfung ins Haus. Auf was hat sich der Prüfer einzustellen?R. de Biasi: Wir gehen weg von der Lämpchenkontrolle zur Funktionskontrolle. Die Zusammenarbeit mit dem Datenlieferanten, der Systemdaten GmbH, in der sich alle Hersteller zusammengeschlossen haben, ist für alle Prüforganisationen sehr erfolgreich. Wir rechnen bis 2011 damit, dass wir über die OBD-Schnittstelle eine unmittelbare Kontrolle der Systeme durchführen können. Dann werden auch für alle Fahrzeuge die benötigten Daten vorliegen.AH: Was ist dabei die Herausforderung?R. de Biasi: Die HU wurde erfolgreich weiter entwickelt. Heute stellen sich andere Anforderungen als vor 20 Jahren. Vor fünf Jahren hatte eine S-Klasse 60 elektronische Komponenten. Diese finden Sie heute in fast jedem neuen Auto.Zunehmende ElektronikAH: Die Elektronik im Auto wird weiter zulegen. Was heißt das für die HU?R. de Biasi: Die Fahrzeugentwicklung geht weiter. Wir können uns z. B. an die OBD ankoppeln und die Aktuatoren direkt ansteuern. Damit haben wir mit der HU immer den Anschluss an den Stand der Technik. Wir werden aber immer die neutrale und unabhängige Prüfung brauchen. Diese hat sich in den vergangenen Jahrzehnten bewährt. Altersbedingte SchädenAH: Wie macht sich das zunehmende Fahrzeugalter bemerkbar?R. de Biasi: Es besteht eine direkte Korrelation zwischen Fahrzeugalter und Mängelquote. Während bei den 1 bis 3 Jahre alten Autos ca. 23 Mängel bei 100 Fahrzeugen im Rahmen der HU festgestellt werden, sind dies bei den Fahrzeugen älter als neun Jahre mehr als zehnmal so viele. 70 Prozent der älteren Fahrzeuge haben Mängel und stellen damit ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Genügend Arbeit wäre für die Werkstätten also da.AH: Brauchen wir die jährliche Hauptuntersuchung für ältere Fahrzeuge?R. de Biasi: Diese Forderung lässt sich mit Zahlen leicht begründen. Man kann diese Fehlerhäufigkeit nicht ignorieren. Es geht schließlich um die Verkehrssicherheit.AH: Was erwarten Sie von 2009?R. de Biasi: Wir haben eine etwas komfortablere Situation als die Automobilindustrie, weil sich der Rückgang der Neuzulassungen erst mit einer Verzögerung von drei Jahren auswirkt. Der Rückgang der Besitzumschreibungen wird sich aber auch auf die HU auswirken. Wir wollen unseren Marktanteil dennoch weiter ausbauen.AH: Herr de Biasi, herzlichen Dank für das Gespräch.Lesen SIe hier...... wie die GTÜ ihr Geschäft bisher und künftig bewertet und wie sich die Fahrzeugtechnik und deren Prüfung entwickelt haben.

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