Das Auto hat immer noch einen großen Stellenwert bei der jüngeren Generation. Das zeigt die aktualisierte "Automotive Zeitgeist Studie" des Frankfurter Zukunftsinstituts im Auftrag von Ford, für die 2.000 Konsumenten in Deutschland, darunter über 1.000 "Millennials" im Alter von 18 bis 34 Jahren, befragt wurden. 36 Prozent dieser jungen Zielgruppe nutzt das Auto täglich. Dabei werden Aspekte wie Carsharing, intelligente Technik und Eco-Mobility immer wichtiger.
Bei der Suche nach Informationen für einen Autokauf ist das Internet laut Studie die wichtigste Informationsquelle (17 Prozent). Auch E-Commerce spielt zunehmend eine Rolle: 33 Prozent der Millennials möchten ihr Auto nicht nur im Internet bestellen, sondern auch gleich kaufen und finanzieren. Bereits ein Viertel der jungen Erwachsenen kann sich vorstellen, das Auto in einigen Jahren bei einem Onlinehändler zu kaufen und anschließend nach Hause liefern zu lassen.
Individualitätsbedürfnisse haben dabei klare Priorität: Das neue Fahrzeug soll zur eigenen Persönlichkeit passen, jeder dritte Millennial will sein Auto im Internet individuell zusammenstellen können. Die Befragten wünschen sich zudem neue Angebote von Autohändlern. So fänden es 35 Prozent toll, wenn beim Kauf eines Autos den Führerschein finanziert würde. Auch "Autoerlebnisreisen mit dem Neuwagen" und "Store-in-Store"-Angebote - also die Hereinnahme autofremder Produkte und Anbieter in den Showroom - kämen gut an.
Auto als Vernetzer
Das Auto bleibt für die Millennials ein sozialer Vernetzer. Mobilität schafft Flexibilität (75 Prozent), Unabhängigkeit (71 Prozent), Freiheit (57 Prozent) und Zeitgewinn (54 Prozent). 79 Prozent nutzen das Auto vor allem für Fahrten zu Familie, Freunden oder Bekannten. Für rund die Hälfte der Befragten würde das Sozialleben ohne Auto leiden. 60 Prozent nutzen das Auto zudem, um zur Arbeit zu kommen. Die meisten fahren ihr Auto mindestens fünf Tage pro Woche (53 Prozent), und 69 Prozent besitzen mindestens einen eigenen Wagen. Doch auch für Carsharing interessieren sich immer mehr junge Fahrer. Jeder zehnte, der kein eigenes Auto besitzt, nutzt bereits ein solches Angebot.
Die Einstellung zum Auto wird von rationalen Faktoren dominiert: Für 67 Prozent muss es in erster Linie praktisch und zweckmäßig sein. Vor die Entscheidung gestellt, ist der praktische Nutzen deutlich wichtiger als der Spaßfaktor (78 Prozent vs. 22 Prozent). Gerade in Städten wünschen sich die Millennials intelligente Extras: So sind Navigationssysteme (54 Prozent), Echtzeitempfehlungen zur Umfahrung von Baustellen und Staus (41 Prozent) und eine automatische Navigation zu freien Parkplätzen (39 Prozent) gerngesehene Features.
Über ein Drittel der männlichen Befragte sind zudem überzeugt, dass autonom fahrende Autos den Straßenverkehr stressfreier machen können, und 31 Prozent der Millennials wünschen sich Autos, die selbständig einparken können. Mit Blick auf das Auto der Zukunft stehen allerdings keine Hightech-Wünsche im Fokus. So geben 63 Prozent an, dass Zuverlässigkeit in zehn Jahren das wichtigste Kriterium sein wird. 41 Prozent finden Elektroautos "cool" und sind der Überzeugung, dass sie die Mobilität die Zukunft sind.
Auto als Schnittstelle
Die 18- bis 34-Jährigen erwarten zudem, dass das Auto eine Erweiterung ihres vernetzten Lebens ist und eine Schnittstelle wird, die die reale mit der digitalen Lebenswelt verknüpft. Bereits heute nutzen 30 Prozent ihr Smartphone im Auto. 20 Prozent wünschen sich High-Speed-Internet per WLAN oder einen integrierten Service, der Parkgebühren automatisch zahlt. (se)
