Die deutsche Ferrari-Gemeinde trauert um Carmelo Saggio. Der Autohändler aus Offenbach ist am 13. September 2015 im Alter von 60 Jahren verstorben. Er hinterlässt seine Ehefrau Uschi und vier Kinder. "Wir werden Carmelo Saggio, sein Werk und seine integre Persönlicheit niemals vergessen", heißt es in einer Trauerangzeige der Ferrari Central/East Europe GmbH in Wiesbaden. Das Saggio-Team an den Standorten Offenbach, Würzburg und München schickte ihm als letzten Gruß: "Tutti noi ti vogliamo bene" (Wir alle lieben Dich).
Schon in seiner Kindheit habe sich Saggio mit allem beschäftigt, "was mit Rädern zu tun hatte", heißt es auf der Website des Autohauses. Ins Kfz-Geschäft stieg der gebürtige Sizilianer 1980 mit einer Werkstat in Mühlheim/Main ein. Kurze Zeit später folgte ein Vertrag mit Fiat. 1984 gründete der Kfz-Meister das Autohaus Saggio, wegen seiner Leidenschaft für exklusive und sportliche Autos aus der Heimat holte er die Marken Alfa Romeo and Lancia ins Portfolio. 1996 kam Maserati hinzu.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends setzte Saggio auf das Ferrari-Pferd und startete einen Handelsbetrieb in Offenbach. 2001 wurde die dritte Filiale (Ferrari/Maserati) in Dettelbach bei Würzburg eröffnet. 2009 übernahm der Mehrmarkenhändler die Ferrari-Vertretung in München und damit die Nachfolge des insolventen Luxuswagenhauses Auto König.
Mitte vergangenen Jahres nahm Saggio in der bayerischen Landeshauptstadt das nach eigenen Angaben "größte und modernste Ferrari-Autohaus der Welt" in Betrieb. Mit einem Showroom für rund 20 Modelle, einer Werkstatt mit 14 Hebebühnen und einer 1.100 Quadratmeter großen Tiefgarage setzte er Maßstäbe für die Sportwagenmarke. Der damalige Ferrari-Boss Luca de Montezemolo ließ es sich nehmen, bei der Eröffnungsgala vorbeizuschauen. Zu den prominenten Gästen zählten auch Verleger Hubert Burda und Willi Weber, Ex-Manager von Formel-1-Ikone Michael Schumacher. (rp)
Dimitrios Kortessas