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Experten: E-Autos müssen preiswerter werden

13.09.2011 11:09 Uhr
Prof. Stefan Bratzel
Autoexperte Bratzel: "Auch bei Verbrennungsmotoren ist noch richtig Musik drin."
© Foto: Prof. Stefan Bratzel

Laut Experten werden Stromer in der Anschaffung noch lange deutlich teurer sein als konventionell angetriebene Wagen. Trotzdem könnte sich der Markterfolg noch in diesem Jahrzehnt einstellen.

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Nach monatelanger Euphorie um das Zukunftskonzept Elektroauto macht sich nach Expertenmeinung Ernüchterung breit. Der Kauf eines E-Autos sei "aus ökonomischen Gründen gar nicht sinnvoll", sagte Autoexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach der Nachrichtenagentur dpa. "Unter den Preisen wird das meines Erachtens kein Erfolg."

Bratzel erwartet erst in fünf bis zehn Jahren Modelle, die "spannend" werden könnten. "Die Kosten für E-Autos müssen denen eines konventionell angetriebenen Autos ähneln", sagte der Experte. "Die Kosten müssen herunter."

Trotz der spürbar höheren Anschaffungskosten kann den Elektroautos noch in diesem Jahrzehnt der Durchbruch in Deutschland gelingen – das glaubt der Preisexperte Rainer Meckes. "Die Leute werden bereit sein, bis zu 5.000 Euro mehr zu bezahlen, wenn ihre Gesamtrechnung dahinter sehr gut aufgeht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das noch vor dem Jahr 2020 gelingt", sagte Meckes von der Bonner Preisberatung Simon-Kucher & Partners.

"Das E-Auto wird zwar in der Anschaffung noch sehr lange Zeit deutlich teurer sein. Aber die individuelle Kosten-Nutzen-Kalkulation kann sehr viel früher aufgehen", so der Fachmann. Die Erfahrung zeige, dass Kunden nicht vor höheren Kaufpreisen zurückschreckten, wenn die Vorteile für den Unterhalt überwiegen – und bei Strom statt Sprit sowie höherer Lebensdauer der wartungsarmen E-Maschinen könne das schnell attraktiv erscheinen und ein starkes Kaufargument sein.

Konkurrenz durch effiziente Verbrenner 

Laut Bratzel wird es noch jahrelang ein Nebeneinander von E-Autos und Modellen mit Verbrennungsmotor geben. Denn auch die konventionell angetriebenen Autos hätten das Zeug dazu, den E-Mobilen das Leben schwer zu machen – mit Einsparpotenzialen von mindestens 20 Prozent. "Da ist noch richtig Musik drin. Bisher kommt das gar nicht so richtig an, weil eher symbolische Projekte im Vordergrund stehen", sagte er. Außerdem müssten die meisten Hersteller "jetzt mal was bringen", nämlich "verkaufbare Produkte".

Die Frage der Reichweite der E-Autos müsse dagegen "nicht das große Problem sein", sagte Bratzel. Elektroautos müssten als Zweit- oder Stadtwagen positioniert werden: "Dazu zählen auch gewisse Nutzungseinschränkungen." Er glaube nicht, dass das Reichweiten-Probleme in den nächsten fünf Jahren gelöst werde. Denn: "Je mehr Reichweite, desto höher könnten wieder die Kosten sein." Vor allem die der Batteriezellen. (dpa)

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