Der japanische Autohersteller Nissan will die stärkste asiatische Marke in Europa werden. "Bis zum Ende des Finanzjahres (März) erwarten wir einen Marktanteil von 3,7 bis 3,8 Prozent", sagte der seit Juli amtierende neue Europa-Chef, Paul Willcox, der "Financial Times Deutschland" (Dienstag). Das Ziel nach dieser ersten Etappe bleibe aber die Führungsposition. "Bis 2016 wollen wir die führende asiatische Marke in Europa sein - vor Hyundai und Toyota."
Von den Händlern erwarte er bis 2016 eine Steigerung der Verkäufe um 30 Prozent. Dabei werde Nissan das Händlernetz nur um elf Prozent erweitern. Ein Ausbau werde in Osteuropa angestrebt: "Russland und die Ukraine spielen eine zentrale Rolle bei unseren Wachstumsplänen." Russland dürfte 2013/14 Deutschland als größten Einzelmarkt in Europa ablösen: "Im Finanzjahr 2014 wollen wir bei fünf Prozent Marktanteil liegen", sagte Willcox.
Neuer Umweltplan vorgestellt
Die Japaner haben außerdem das neue "Green Program 2016" vorgestellt. Demnach will die Marke gemeinsam mit Konzernschwester Renault bis 2016 Marktführer bei Null-Emissions-Fahrzeugen werden – mit einem kumulierten Absatz von 1,5 Millionen Einheiten. Der Flottenverbrauch soll bei allen in Japan, China, Europa und den USA verkauften Nissan-Fahrzeugen um 35 Prozent gegenüber 2005 sinken. Zudem wollen die Japaner eine Verringerung der CO2-Emissionen aller Unternehmensaktivitäten um 20 Prozent pro Fahrzeug gegenüber 2005 realisieren und die Verwendung recycelter Materialien auf 25 Prozent steigern.
Um Marktführer bei Null-Emissions-Fahrzeugen zu werden will Nissan auch die Entwicklung eines neuen Brennstoffzellen-Fahrzeugs (FCEV) zusammen mit dem Partner Daimler vorantreiben. Die Senkung des Flottenverbrauchs soll unter anderem durch ein neues Hybridfahrzeug mit Frontantrieb, ein neues Plug-in Hybridfahrzeug, das stufenlose Automatikgetriebes (CVT), die Einführung erneuerbarer Energien für Produktionsanlagen und den Aufbau eines geschlossenen Wiederverwertungskreislaufs unter anderem für Stahl, Aluminium und Kunststoffe erreicht werden. (dpa/se)