Die General Motors-Tochter Cadillac stellt in Kürze die Geschäftsbeziehung mit ihren europäischen Vertragshändlern auf ein neues Fundament. "Wir finalisieren zurzeit die neuen Verträge mit unseren künftigen Händlerpartnern", erklärte Darko Pehar, Manager Retail Network Quality & Measurement, Cadillac and Chevrolet Performance Cars Europe, auf Anfrage von AUTOHAUS. Hintergrund: Im Zuge des Übergangs vom ehemaligen GM-Verbund mit Opel/Vauxhall zu einer eigenständigen Europa-Organisation hatte der US-Autobauer die Verträge im August 2017 mit einer zweijährigen Frist gekündigt.
Zu den Inhalten des neuen Vertragswerks machte Cadillac zunächst keine Angaben. An der grundsätzlichen Ausrichtung des europäischen Vertriebs- und Servicenetzes soll sich aber wenig ändern. Pehar sagte: "Wir konzentrieren uns weiterhin auf Standorte in urbanen Zentren, die das höchste Potenzial für unsere Marken bieten. Die Händlerzahl dürfte daher auch in Zukunft in diesem Bereich liegen."
Aktuell hat Cadillac 40 Händler in ausgesuchten Märkten Westeuropas. Das Servicenetz umfasst europaweit 133 Partner. In Deutschland arbeitet der Premiumhersteller mit zwölf Händlern zusammen. Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden im vergangenen Jahr 590 neue Cadillac zugelassen. Hinzu kamen 1.118 Fahrzeuge der Schwestermarke Chevrolet, der Großteil davon waren Camaro-Modelle.
Cadillac-Showroom Autohaus Wickenhäuser
BildergalerieEinige Cadillac-Partner in Europa hatten zuletzt viel Geld in die Erneuerung ihrer Showrooms gesteckt, hierzulande etwa das Autohaus Wickenhäuser in München und die Mobilforum Gruppe in Dresden (wir berichteten). Sie brauchen aber nicht um ihre Investitionen fürchten, wie Pehar betonte: "Diese Händler sind jetzt schon bestens für die Zukunft gerüstet. Weitere Händler werden ihrem Beispiel folgen."
GM-Leitmarke bei Elektrifizierung
Die jüngst vorgestellten Pläne der Konzernmutter GM, Cadillac zu einer Elektroauto-Marke aufzubauen, wertete der Manager positiv: "Eine relativ kleine Herausforderer-Marke wie Cadillac profitiert enorm von der Zugehörigkeit zu GM mitsamt allen Schwestermarken und der damit verbundenen umfassenden Entwicklungskompetenz neuer Technologien. Wir sind stolz darauf, innerhalb von GM die Rolle der Leitmarke bei der zunehmenden Elektrifizierung der Fahrzeuge übernehmen zu dürfen."
Auch wenn Cadillac künftig den Tesla-Weg einschlägt – die hiesigen Fans von US-Cars mit großen Motoren und viel Leistung müssen nicht traurig sein. Laut Pehar bleiben die Sportwagen Camaro und Corvette von Chevrolet auch künftig im offiziellen Verkaufsprogramm in Europa. (rp)
Frank