Die Hessengarage geht neue Wege bei der Präsentation von Fahrzeugen und Dienstleistungen. Die große Handelsgruppe hat am Dienstag zusammen mit der Werbeagentur Autoactiva den nach eigenen Angaben ersten Extended Virtual Reality Store (XR) für die Marke Ford eröffnet. Im Einkaufszentrum "Forum Hanau" könnten Interessenten ab sofort auf 61 Quadratmetern die aktuelle Modellpalette des Herstellers digital entdecken, teilten die Betreiber anlässlich der Eröffnung mit. Die Idee hinter dem Showroom sei, auf kleinstem Raum ein "maximales virtuelles Produkterlebnis" zu bieten.
Donat Pflug, Geschäftsführer der Hessengarage, ist von der besonderen Art der Präsentation – ohne Auto und in einem Shopping-Center – überzeugt: "Der Autohandel muss umdenken und moderne Wege beschreiten. Nur selten befinden sich Autohäuser in unmittelbarer Stadtnähe." Mit diesem Konzept könne man auf wenigen Quadratmetern einfach und bequem Produkte und Dienstleistungen zeigen. "Das Autohaus kommt jetzt eben zum Kunden", sagte Pflug.
Ford Extended Virtual Reality Store
BildergalerieDie erforderliche Technik habe man selbst entwickelt, erklärte Autoactiva-Geschäftsführer Leonhard Paul. In dem Showroom kommen Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Online Reality (OR) für die Fahrzeugkonfiguration und das Markenerlebnis zum Einsatz. Paul: "Unsere Extended Reality Plattformen bieten den Kunden die Möglichkeit, alle Modelle über eine VR-Brille und online in 3D zu erleben." Die Betreiber nutzen sowohl stationärer Systeme (Oculus Rift) als auch mobile Systemen wie Google Cardboard, Samsung Gear und einen digitalen Trailer. Hinzu kommt die OR-Plattform www.online-motorshow.com/Ford.
Auch Probefahrten möglich
Mit der virtuellen Ford-Welt alleingelassen werden Kunden übrigens nicht: Berater vor Ort stehen den Interessenten zur Seite und geben weiterführende Informationen. Ebenfalls möglich sind reale Probefahrten. Dazu hält die Hessengarage in der Tiefgarage des Forum Hanau mehrere Testfahrzeuge bereit.
Automarken setzen verstärkt auf den Shop-Auftritt in stark besuchten Einkaufszentren, um näher an den Kunden zu rücken. Ende August hatten VW und das Autohaus Petschallies in Hamburg den bundesweit ersten Volkswagen City Store in Betrieb genommen (wir berichteten). Eine Vorreiterrolle nimmt Opel mit seinen beiden Cayu-Stores in Oberhausen und Stuttgart ein. Auch FCA/Autohaus Autohaus Renck-Weindel (Pop-up-Store in Ludwigshafen), Citroën/Autohaus Fischer (Hameln) und Kia/Autohaus Bekirovski (Köln) nutzen mittlerweile das Vertriebsformat. Aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse werden häufig nur Highlight-Fahrzeuge ausgestellt, stattdessen kommen digitale Anwendungen zum Einsatz.
Die Hessengarage gehört zur Emil Frey Gruppe Deutschland. An sechs Standorten in und um Frankfurt werden die Marken Ford, Mazda, Hyundai, Volvo und Fisker vertreten. (rp)