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Entlastung zur Reifenwechselzeit: Kunden buchen in der "Mobilapp" Termine selbst

03.08.2017 11:45 Uhr
Steven Zielke
Steven Zielke, Geschäftsführer Mobilapp
© Foto: Nebelhorn

Wie Autohändler Apps im Service und bei der Kundenbindung einsetzen können, erklärt Digitalexperte Steven Zielke im AUTOHAUS-Interview.

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AUTOHAUS: Herr Zielke, buchen Kunden ihre Termine über eine App tatsächlich selbst?

S. Zielke: Absolut! Wenn die App alle Daten inklusive der Fahrzeugdaten gespeichert hat, muss man nur noch einen freien Termin finden. Die meisten Menschen verwalten ihren Kalender ohnehin schon auf dem Smartphone. Da ist es einfacher mit einer Autohaus-App einen freien Termin zu finden. Wenn ich mit dem Smartphone telefoniere, ist dies deutlich schwieriger. Viel wichtiger aber noch: Ich kann es zu jeder Tag und Nachtzeit.

AUTOHAUS: Zunächst muss der Kunde die App installieren und dann seine Daten hinterlegen. Bei vielen Anwendungen funktioniert das nicht besonders effektiv. Was machen Sie anders?

S. Zielke: Es muss klar sein: Eine App ist kein Medium zur Neukundengewinnung, sie ist für den Service und die Kundenbindung da. Kein Kunde installiert eine App nicht so und trägt dann seine Daten ein. Bei der Mobilapp gehen wir deshalb einen anderen Weg. Wir laden den Kunden mit der Informationen aus dem jeweiligen Dealer Management System in die App ein. Das heißt, wir generieren eine E-Mail mit einem individuellen Download-Link. Öffnet der Kunde den Link auf seinen Smartphone, wird er in den jeweiligen App-Store geleitet. Beim Start des Programms sind dann bereits alle Kunden- und Fahrzeugdaten in der App enthalten. Der Kunde muss nichts mehr eintragen, er kann sofort seinen Wunschtermin vereinbaren.

AUTOHAUS: Wie formulieren Sie die E-Mail, damit der Kunde die App auch tatsächlich installiert?

S. Zielke: Der Text ist extrem wichtig. Wir erleben sehr häufig, dass die Autohäuser zeigen wollen, was sie bieten können, und nicht, wie es dem Kunden hilft. Eine App ist per se kein Mehrwert für den Kunden. Wir laden Kunden lieber dazu ein, den Reifenwechseltermin über die App direkt zu buchen und dabei Zeit und Geld zu sparen. Das ist ein anderer Ansatz. Wir können auch personalisierter vorgehen und z.B. alle Kunden anschreiben, die ihre Reifen eingelagert haben. In der E-Mail können wir individuell deren Bedürfnisse ansprechen.

AUTOHAUS: Kann der Kunde das nicht auch über die Website tun?

S. Zielke: Theoretisch ja. Allerdings muss er im Internet zunächst seine gesamten Daten eingeben. Das ist umständlich und dauert viel zu lange. Da ruf ich lieber an. Das ist auch der Grund, warum die Terminanfrage-Tools online nur bedingt funktionieren. Beim ersten Mal ist es sehr zeitraubend, und für die folgenden Male muss ich mir ein Login merken. In der App muss ich nur den passenden Termin auswählen.

AUTOHAUS: Für welche Werkstattplanungstools funktioniert das?

S. Zielke: Aktuell haben wir eine volle Integration von Soft-nrg / tkp. Es sind noch ein paar weitere in der Umsetzung. Sie sollen bis Ende September zum Einsatz kommen. Wir sind teilweise abhängig von der Zusammenarbeit mit den Anbietern der Werkstattplanungstools. Da gibt es große Unterschiede.

AUTOHAUS: Die Mobilapp kann deutlich mehr als "nur" Termine zu vereinbaren. Können Sie die Top-3-Funktionen nennen?

S. Zielke: Neben der personalisierten Einladung und der Online-Terminanfrage wäre Top 1 der integrierte Chat, mit dem der Kunde mit dem Autohaus chatten kann. Gleichzeitg kann das Autohaus dem Kunden darüber individuelle Kampagnen und Services anbieten. Top 2 sind die automatischen Erinnerungen an HU/AU, Garantieverlängerung, Werkstatttermine usw. Top 3 ist eine nette Spielerei: Mit dem in der App integrierten Schlüsselfinder kann der Kunde seinen eigenen Schlüssel lokalisieren. Ich würde gerne noch Top 4 erwähnen: das eingebaute Intranet für die Mitarbeiterkommunikation.

AUTOHAUS: Die nächste Reifenwechselzeit rückt unaufhaltsam näher. Wie lange dauert es, um eine Mobilapp zu bekommen?

S. Zielke: Wir benötigen für die Umsetzung nur wenige Wochen. Es wäre also noch früh genug für eine eigene App und eine entsprechende Bewerbung. Interessenten schicken am besten eine E-Mail an mich: zielke@mobilapp.io. Ich kümmere mich dann gerne mit meinem Team darum.

AUTOHAUS: Letzte Frage: Was kostet die Mobilapp?

S. Zielke: Unsere App beginnt bei 250 Euro pro Monat.

AUTOHAUS: Herr Zielke, vielen Dank für das Gespräch!

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