Christian Klingler und die Emil Frey Gruppe gehen getrennte Wege. Der Automanager hat das Schweizer Branchenschwergewicht auf eigenen Wunsch verlassen. Das bestätigte die Züricher Konzernzentrale gegenüber AUTOHAUS. Wohin es den gebürtigen Österreicher zieht, ist noch nicht bekannt. Nach Brancheninformationen wechselt Klingler zurück in die Autoindustrie. Als mögliche Ziele gelten der PSA-Konzern bzw. Opel.
Klingler war Anfang 2016 in die Geschäftsleitung der Emil Frey AG eingezogen und leitete seitdem das Auslandsgeschäft. Sein größter Erfolg war die Übernahme des europaweit tätigen Mehrmarkenhändlers PGA Motors von der Porsche Holding Salzburg. Der Kauf der 261 Händlerstandorte in Frankreich, Belgien, Holland und Polen machte Emil Frey zur größten Autohausgruppe in Europa, die nicht zu einem Hersteller gehört.
Vor seinem Engagement in der Schweiz war Klingler vom 2010 bis September 2015 im Volkswagen-Vorstand für Vertrieb und Marketing verantwortlich, ehe er nach Bekanntwerden des Abgas-Skandals den Konzern verließ. Als Gründe für sein Ausscheiden gaben die Wolfsburger damals eine langfristig geplante Strukturänderung und unterschiedliche Auffassungen über die Geschäftsstrategie an. Aus den USA kamen aber auch Vorwürfe, dass Klingler von den Manipulationen gewusst, aber nichts unternommen habe.
Seine Kfz-Karriere hatte Klingler 1992 bei Porsche Inter Auto in Österreich gestartet. Ab 1995 war der Betriebswirt bei der Dachgesellschaft Porsche Holding Salzburg als Assistent der Geschäftsführung tätig, 2004 rückte er selbst an die Spitze der großen Vertriebsgesellschaft.
Die Emil Frey Gruppe wurde 1924 gegründet. Das Familienunternehmen operiert nicht nur im Fahrzeugimport und -handel, sondern auch im Großhandel mit Teilen und Zubehör. Finanzdienstleistungen zählen ebenfalls zum Portfolio. In Deutschland zeigt Emil Frey an 89 Standorten Flagge. (rm/rp)
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