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HB ohne Filter: Fahrrad-Jubiläum, Rudolf Wohlfarth, Wechsel bei Opel

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: 200 Jahre Fahrrad-Jubiläum, Rudolf Wohlfarth tritt ab, Opels Change-Management, Automobile Exkursion Autoland Rostock, Autohaus-Management.

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Datum:
16.06.2017

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Heute: 200 Jahre Fahrrad-Jubiläum, Rudolf Wohlfarth tritt ab, Opels Change-Management, Automobile Exkursion Autoland Rostock, Autohaus-Management.

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200 Jahre Fahrrad-Jubiläum

Am 12. Juni 2017 fuhr Karl Freiherr von Drais erstmals auf einer Laufmaschine (Draisine) durch Mannheim. Die Laufmaschine gilt als Urform des Fahrrads. Eine Erfindung aus Baden-Württemberg! Auch das Automobil hat dort seinen Ursprung. Es muss mal wieder gesagt werden. Das wurde heute mit einem Festakt in Mannheim gefeiert. Zentrale Jubiläumsfrage: Kann das Fahrrad in staugeplagten Städten - wie z.B. Stuttgart - das Auto ersetzen? Aktueller Fahrradbestand in Deutschland: 73 Millionen. Davon drei Millionen E-Bikes

Pro Jahr werden rund vier Millionen neue Fahrräder verkauf. Davon inzwischen 700.000 E-Bikes. Zweistellige Wachstumsraten. Der Durchschnittspreis pro Rad: 670 Euro. Radfahren ist in! Ein "Boom in den Köpfen", so artikuliert das der Fahrrad-Club (ADFC). Zur Bundestagswahl fordert der ADFC das "Fahrradland Deutschland", in dem 40 Prozent aller innerstädtischen Wege mit dem Rad absolviert werden. Pro Jahr 800 Millionen Euro für den Radverkehr, Tempo 30 in den Ortschaften, einen Parlamentarischen Staatssekretär fürs Rad u.a. Mindestens, diesen Staatssekretär/in bräuchten wir für das Automobilgewerbe ebenso. Machen wir uns nichts vor, wer den Radverkehr wirklich fördern möchte, muss dem Auto Platz abnehmen. Fahrradhauptstadt, das Vorbild aller auf diesem Weg, ist Kopenhagen. Radmetropolen in Deutschland sind Mannheim, Freiburg, Karlsruhe, Münster. Ohne Frage, die Strampler werden sich nach und nach weitere Freiräume schaffen. Es wäre aber schon viel gewonnen, wenn in jeder Kommune pro Jahr konzeptionell ein Fahrradweg ausgebaut, ein echter Parkplatz für die Strampler-Ausflügler geschaffen würde. So könnte multimodale Mobilität im Verbund mit Bahn, Bus, Fußwegen, Autos und mobilen Fahrdiensten wachsen. Zum Jubiläum sei auf die große Ausstellung in Mannheim verwiesen!

© Foto: Firmen

Ein Hoch dem Fahrrad!

Der "allgewaltige Rudi", genannt Wohlfarth tritt ab

Wieder ein Großer, der die Bühne der Branche verlässt. Der CEO von Deutschlands größter Handelsgruppe, der Schwabengarage, seit 1999 zu Emil Frey Gruppe gehörend: Rudolf Wohlfarth. Hinter der Gruppe, die sich heute gezielt über ihre Dimension ausschweigt, stehen 20 verschiedene Marken, 90 Standorte, über 4.000 Mitarbeiter und über drei Milliarden Euro Umsatz. Die Importfunktion von Subaru und Hyundai (bis 2013) und seit 2014 von Mitsubishi sei erwähnt. Und seit 2008 stand der raumfüllende, 1,98 Meter hohe Top-Manager "RW" an der Spitze der deutschen Frey-Dimension. Die Wurzel des Hauses, die Schwabengarage ist weltgrößter Ford-Händler. Und da leben bei einer derartigen Zäsur in einem alle Amtsvorgänger auf. Der legendäre Lothar Pulvermüller, Hans-Ulrich Sachs, Heinrich Hänle, Nicholas Dunning, Gerhard Schürmann - und dann kam der "Allgewaltige". Ich habe sie alle persönlich erlebt, erfahren, am Intensivsten die Branchenlegende Lothar Pulvermüller. Er war auch als Vorstandsvorsitzender am längsten im Amt.

Ich lernte RW als Chef der FFS-Bank kennen. Und die Bank fungiert bis heute u.a. als Capitve für Subaru und Hyundai. Wohlfarth setzte im Aufbau der Bank ohne Frage sichtbare Zeichen. Und jetzt hat er nahezu zehn Jahre als CEO der Emil Frey Gruppe in Stuttgart den Karren der gesamten Gruppe gezogen. Nicht jeder sehnt sich nach einer derart komplexen Aufgabe. Das will und soll ja alles gesteuert werden. Bis hin zum neuen Kultur-Eintritt in die MB-Niederlassungsszene in Kassel-Göttingen-Würzburg-Schweinfurt und Karl-Heinz Pfisters ehemaligen Betrieb in Gerolzhofen. Eine Mammutaufgabe. Lösbar?

Es gibt Gott sei Dank neben der vorgegebenen beruflichen Ausrichtung auch noch Anlässe, wo man einen Top-Manager als Menschen erfahren kann. Und da bin ich RW besonders dankbar. Er war regelmäßig Gastdozent an der Hochschule in Geislingen. Da brachte er die Frey-Gruppe als großzügiger Sponsor mit zwei Fahrzeugen ein. 0 Anzahlung, 0 Leasingrate! Die Freygruppe hat in Geislingen ein Ford-Autohaus, und so schleichen diese Sponsoringfahrzeuge jeden Tag fleißig werblich über das Nadelöhr der B10. Bei seinen Vorträgen kam natürlich der Banker durch. Wohlfarth: "Ein Unternehmen steuert man über die Aktivseite der Bilanz!" Und das dröselt er dann bis hin zu den Warenvorräten einschließlich Vorführwagen auf. Es schlossen sich im Nachgang zum Vortrag beim schwäbischen Zwiebelrostbraten unvergessliche Dialoge an. Wie steuert man 20 Marken? Wie lebt man Markenexklusivität? Wie verhandelt man als größte Gruppe mit seinem Hersteller/Importeur? Rudolf Wohlfarth wusste sehr gut abzuwägen. Es waren führ mich unvergessliche Lehrstunden. Wann kommt man schon an einen solch geistig dimensionierten "Kleiderschrank" ran? 

Eine Story muss ich noch loswerden. Wir waren gemeinsam auf dem Oktoberfest in München. Ab 20 Uhr steht man ja dann singend und schunkelnd auf den Bänken. Unsere Bank wippte mit Rudi gewichtig durch. Er imitierte dort den Gitarrenspieler. Komisch, bei jedem Hit sang er volles Rohr mit. Aber auch noch bei der vierten Strophe. "Ein Bett im Kornfeld ..." und so. Was eben ein gescheiter Bass im Gesangsverein vermag. Toll! Gerne erinnere ich mich auch an seine Vorträge zu Händlertagungen bei Subaru. Er war immer da. Oder als VIP-Speaker auf der AUTOHAUS SommerAkademie. Das tat er alles mit großem, gelassenem Charme, großem Engagement und ausgeprägtem Realitätssinn! Es hat schon seinen Grund, dass seine Nachfolge zwei Herren wahrnehmen: Volker Dannath und Bart Gerris. Auf weiterhin erfolgreiche Schwabenstreiche!

Ich sage für die langjährige vertrauensvolle und sehr ausgewogene, immer anständige Verbundenheit, auch im Namen von AUTOHAUS ganz herzlichen Dank!

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Rudolf Wohlfarth mit AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat an der Hochschule in Geislingen

Opels Change-Management

Vom Techniker nun zum Controller! Wie auch immer, der Beste, Dr. Thomas Neumann geht. Als er im März 2013 antrat, lautete die Losung: Wenn Neumann die Wende bei Opel nicht schafft, dann ist das das Ende von Opel. Der Elektroingenieur galt als großer Hoffnungsträger. Dass er final im Hause Peugeot landen sollte, hätte er bei seinem Marathonlauf sicher nicht für möglich gehalten. Und über den Verkauf bei GM via Peugeot wurde er sehr spät ins Bild gesetzt. Das ist auch Botschaft!

Mit Tina Müller im Marketing entstaubte er über "Umparken im Kopf" das blässliche "Blitzimage". Nun folgten neue, attraktive Modelle: Corsa, Astra, Mokka. Mit Vertriebsvorstand Peter Küspert sorgte Neumann für solide und substantielle Kontinuität im Verkauf. Und das, man staune, über vier Jahre lang. Externe Querschläge wie die Entwicklungen in Russland oder auch der Brexit sollten verhindern, dass Opel nach 1999 in 2016 endlich wieder erstmals die Gewinnzone erreicht. 2016 wurde ein weiteres Verlustjahr mit 232 Millionen Euro.

Die Zielsetzung von PSA-Chef Carlos Tavares ist klar: "Es sind alle Führungskräfte eingeladen, mitmmir den Weg zu gehen. Sie müssen nur wissen, dass es so wie bisher nicht bleiben kann." Und da wird es Aufgabe des Neuen, dem bisherigen Finanzchef Michael Lohscheller sein, bei den 38.000 Mitarbeitern auf verstärkte Effizienz zu setzen. Am besten gleich bei den Tageszulassungen, die heute bei Opel in Deutschland 44 Prozent ausmachen. Und wie gelingt es, mehr Käuferakzeptanz bei den privaten Zulassungen zu gewinnen? Oder wird Opel ein gnadenloses Opfer im kapitalen Verdrängungswettbewerb. Wer hat am meisten Kapital, um den wettbewerblichen Preishickhack am längsten durchzustehen?

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Dr. Karl-Thomas Neumann gratuliert AVAG-Chef Albert Still zum 100. Betriebsjubiläum in Augsburg. Neumann hatte auch in der Händlerschaft eine hohe Präsenz wie Reputation.

Automobile Exkursion Autoland Rostock

Wilfried Wilhelm Anclam, Gründer und Inhaber von Autoland, Deutschlands größter (und bester) freier Autohändler, lud die automobile Studentenschaft des Abschlusssemesters der Hochschule Geislingen in sein Autohaus nach Rostock ein. Anclam ist seit zehn Jahren als regelmäßiger Gastdozent wie großzügiger Mäzen der Hochschule sehr verbunden. 41 Studenten reisten am Mittwoch, 14. Juni mit dem ICE-Freifahrtschein von Anclam in Rostock an.

Seit Dezember 2016 ist Autoland mit eigenem Standort in Rostock vertreten. Die Betriebsbesichtigung in der neuen Dependance bildete einen besonderen Schwerpunkt. Der sechsstündige Segeltörn auf dem historischen Schiff von Joe Kelly, einem Dreimast-Braunsegelschoner auf der Ostsee, galt studentisch-kollegialer Vernetzung. Abends inszenierte Anclam jeweils unvergessliche Vorlesungsevents, kulinarisch vielseitig unterlegt. Den studentischen Abschluss zu noch späterer Stunde gestaltete Gastgeber W. W. Anclam in der Bar des Nobelhotels Raddison Blue, in dem die Studenten bei freier Logie "beherbergt" waren. Am Freitagabend setzte der ICE die Studentenschaft pünktlich und erfolgreich zur Wochenendregeneration in Geislingen ab. Studentensprecherin Nazli Terzioglu überbrachte dem großzügigen Gastgeber und Mäzen u.a. eine spezielle Einladung zur Kultstätte der Staufer in Lorch sowie eine Werksbesichtigung bei Binz. Denn aus viel wird mehr! Weitere Details der Bilderbuchveranstaltung am Montag bei AUTOHAUS.de

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Mit diesem Bild bedankt sich die automobile Studentenschaft aus Geislingen für die einmaligen Impressionen, die Wilfried Wilhelm Anclam 41 Teilnehmern der Exkursion schenkte.

Autohaus-Management

Heute legt Ihnen unser Verlagshaus einen ganz besonderen "Leuchtturm" vor. Die vierte Auflage von "Autohaus-Management".  Es sind perspektivisch 20 Jahre vergangen, seit wir das Buch erstmals auflegten. In Folge erschien "Autohaus-Management 2010", dann "Autohaus Management 2015". Die neue Ausgabe könnte man auch "Autohaus 2020" titulieren.

Mit dieser vierten Auflag "Autohaus-Management - Effiziente Führung und Steuerung von Autohausbetrieben" übergebe ich die Herausgeberschaft des Branchentitels in jüngere Hände, an meinen Hochschulkollegen Prof. Dr. Stefan Reindl. Er bringt als Dekan für Automobilwirtschaft an der Hochschule dazu beste Voraussetzungen mit. Geislingen hat sich in der Branche, auch durch das besondere Wirken von Prof. Dr. Willi Diez zu einer profilierten Stätte entwickelt, die stetig automobiles Wirken schafft. Das Autorenteam, das Prof. Reindl zusammenstellte, besteht vorwiegend aus Professoren und Dozenten des automobilwirtschaftlichen Studiengangs an der Hochschule Geislingen.

Die Inhalte des Buches erfahren sie unter www.springer-automotive-shop.de. Es umfasst 458 Seiten und kostet netto 98 Euro. Nachdem es nichts Vergleichbares auf dem Büchermarkt gibt, darf ich behaupten, es ist das Beste, was es zum Thema Autohaus-Management derzeit auf dem Markt gibt. AUTOHAUS bietet in Sachen betriebswirtschaftlicher Managementliteratur das umfassendste Angebot der Branche an. Ein ideales Geschenk für jede Führungskraft, für Jungunternehmer, für den Führungsnachwuchs oder auch für auffällige Mitarbeiter, die man in ihren Stärken gerne gezielt fördern möchte. Wissen bereichert das Leben! Wie tröstlich: Bildungshunger und Wissensdurst sind keine Dickmacher.

© Foto: AUTOHAUS
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Spruch der Woche:

Mit meinen besten Grüßen zum Rosenmonat Juni

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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