BMW hat noch keine Entscheidung über den Bau eines Montagewerks in Brasilien gefällt. Ein Sprecher des Münchner Autobauers sagte am Mittwoch, es gebe noch keinen Beschluss für eine Fabrik oder den Ort. Das "Handelsblatt" (Mittwoch) hatte unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, der Hersteller habe sich bereits für São Paulo entschieden. Laut Zeitung soll der Aufsichtsrat das Projekt im Dezember absegnen.
Über Pläne für ein Werk in dem Boomland wird seit langem spekuliert. Konzernchef Norbert Reithofer hatte zuletzt erklärt, es gebe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass BMW in Brasilien eine Montagefabrik bauen wird. Nach Angaben des Sprechers wird die Entscheidung noch in diesem Jahr fallen. Laut "Handelsblatt" sei São Paulo gewählt worden, um möglichst nah an die wichtigsten Zulieferer wie Bosch, ZF Friedrichshafen oder Continental zu rücken. Die Unternehmen produzieren dort unter anderem für Volkswagen und Daimler.
Brasilien ist für BMW neben Indien und China der am schnellsten wachsende Absatzmarkt. Die Regierung in Brasilia zwingt ausländische Hersteller, vor Ort zu produzieren. Erst im September hatte Finanzminister Guido Mantega angekündigt, den Zoll auf Importautos um 30 Prozent zu erhöhen. Am Montag hatte VW mitgeteilt, bis 2016 rund
3,4 Milliarden Euro in Brasilien investieren zu wollen. Renault Nissan plant laut Berichten mit 1,1 Milliarden Euro. (dpa)