Nach Jahren der Konsolidierung schwenkt Procar Automobile wieder auf Wachstumskurs. Der große BMW-Händler erwirbt die Kammann Automobile GmbH in Leverkusen und rundet damit sein Marktgebiet im Herzen Nordrhein-Westfalens ab. Die Übernahme des BMW- und Mini-Betriebs am Overfeldweg 2 erfolge zum 1. Februar 2017, teilte die Unternehmensgruppe am Donnerstag in Velbert mit. Alle 85 Kammann-Mitarbeiter würden weiterbeschäftigt.
Procar Automobile sei "heute stärker als je zuvor", sagte Geschäftsführer Jörg Felske. Die Übernahme sehe er "als Bestätigung unserer Anstrengungen". Der letzte große Wachstumsschritt der Firma war der Kauf der Hammer-Gruppe mit fünf Standorten im Jahr 2009. Danach kämpfte Procar zunehmend mit strukturellen Problemen, Umsatz und Ergebnis gingen zurück. Ab Ende 2011 übernahm der israelische Investor Manor sukzessive das Zepter. Schließlich zog sich Firmengründer Peter Jänsch 2013 aus dem Unternehmen zurück.
Gleichzeitig habe Procar viele Neubauten errichtet, die operative Performance gestärkt und in die Mitarbeiterqualifizierung investiert, betonte Felske. Die Kundenzufriedenheit sei in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. "Wir danken der BMW Group für die gute Zusammenarbeit in dieser Zeit und für die Begleitung dieses zukunftsweisenden Wachstumsschrittes", so Autohaus-Geschäftsführer.
16 Standorte in NRW
Procar arbeitet mittlerweile seit 28 Jahren mit BMW zusammen. Mit 16 Standorten ist man einer der größten Vertriebspartner des bayerischen Autokonzerns. Das Markenprotfolio umfasst BMW, Mini, BMW M, BMW i und Rolls-Royce. Im vergangenen Jahr lieferte die Gruppe nach eigenen Angaben 14.300 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge an Endkunden aus. Hinzu kamen etwa 125.000 Servicedurchgänge. Für den neuen Standort Leverkusen bedeute die Größe eine Stärkung des Marktgebiets. Der Betrieb habe ab sofort Zugriff auf den Procar-Bestand an etwa 2.100 Fahrzeugen, hieß es. (rp)