Dem Gebrauchtwagenmarkt haben die guten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen 2014 keinen Boom beschert. Laut der aktuellen Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wechselten im vergangenen Jahr insgesamt 7,07 Millionen Pkw den Halter. Das waren 0,3 Prozent weniger als noch 2013.
Im Dezember wurden nach den Zahlen 530.361 Pkw umgeschrieben. Das waren zwar 4,1 Prozent weniger als im November, jedoch 9,7 Prozent mehr als im Dezember 2013. Die Jahresbilanz 2014 schloss mit insgesamt 8,02 Millionen umgeschriebenen Kraftfahrzeugen (plus 0,3 Prozent) und rund 355.000 Kfz-Anhängern (plus 6,2 Prozent).
Der Neuwagenmarkt legte 2014 nach zwei Minus-Jahren wieder leicht zu. Mit 3,04 Millionen Einheiten kamen 2,9 Prozent mehr Autos als 2013 auf die Straße.
Geringere Standzeiten
Trotz der Stagnation bewerteten die deutschen Gebrauchtwagenhändler das Jahr positiv, wie sich aus einer Umfrage des Portals Autoscout24 ergibt. Die freien und markengebundenen Betriebe hatten offenbar mit mäßigem Absatz gerechnet und ihr Angebot reduziert. Knapp 37 Prozent der Befragten hatten weniger Autos im Bestand als sie hätten verkaufen können. Bei rund einem Drittel haben sich zudem die durchschnittlichen Standzeiten der Fahrzeuge bis zum Wiederverkauf gegenüber dem Vorjahr reduziert.
Neben dem Geschäft mit Privatkunden bleibt der Fahrzeugverkauf ins Ausland ein wichtiges Geschäftsfeld. 18,2 Prozent aller Gebrauchtwagen gingen über die Grenze (Vorjahr: 17,8 Prozent). Leicht zurückgegangen ist hingegen der Verkauf an Wiederverkäufer. Lediglich 23,9 Prozent der Befragten Händler gaben an, ihre Autos an andere gewerbliche Händler verkauft zu haben (Vorjahr: 25 Prozent).
Markenhändler optimistischer als Freie
Was den Blick auf das Geschäft im ersten Halbjahr 2015 angeht, finden sich unter Markenhändlern mehr Optimisten als unter den freien Anbietern: 29,8 Prozent erwarten eine positive Entwicklung, bei den Freien trifft dies nur auf 26,7 Prozent zu. Im Durchschnitt blicken 28,2 Prozent der Befragten optimistisch in die nähere Zukunft. Und 47,1 Prozent sind der Auffassung: Es bleibt, wie es ist. Lediglich 13,3 Prozent erwarten eine Verschlechterung. (se/sp-x)
klau voss