Der VW Golf bleibt das 16. Jahr in Folge der meistgebaute Pkw in Deutschland. Doch der Vorsprung des kompakten Bestsellers schwindet rapide: Im vergangenen Jahr verließen mit rund 220.000 Einheiten zwar zehn Prozent mehr Einheiten das Werk in Wolfsburg als im stark von Corona geprägten Vorjahr, doch der Technikbruder VW Tiguan war mit 197.000 Einheiten nur noch wenige tausend Einheiten entfernt, wie die Unternehmensberatung Inovev errechnet hat.
Von ihren besten Zeiten ist die Golf-Produktion mittlerweile weit entfernt. 2015 lag die Zahl der gefertigten Fahrzeuge noch bei 770.000, spätestens nach 2017 ging es aber steil bergab. Damals kam mit dem kompakten Crossover T-Roc ein VW-Modell mit ähnlicher Zielgruppe auf den Markt, später reihten sich auch die E-Mobile ID.3, ID.4 und ID.5 in die Reihe der hauseigenen Konkurrenten ein. Ein Wettbewerbsdruck, der zuletzt auch dem zweitplatzierten Tiguan zusetzte, der 2017 noch mehr als 300.000 Mal gebaut wurde.
Auch Deutschlands Nummer drei, der BMW 3er, leidet unter dem internen Wettbewerb. Nicht zuletzt auch durch die Ausgliederung der Coupés und Cabrios in die 4er-Reihe sank die Zahl der gebauten Fahrzeuge von rund 400.000 auf zuletzt nur noch 185.000 Einheiten. Knapp dahinter rangieren mittlerweile die Mercedes-Modelle GLC (142.000 Einheiten) und C-Klasse (120.000 Einheiten). Auch die Stuttgarter Limousine kommt von einem deutlich höheren Niveau, vor rund einem Jahrzehnt lag die deutsche Jahresproduktion noch beim rund 300.000 Einheiten. Seitdem wurden Teile der Fertigung in die USA, nach Südafrika und China verlagert.