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KPMG-Umfrage: Autobranche gibt sich vorsichtig optimistisch

20.12.2022 15:19 Uhr | Lesezeit: 4 min
BMW iX; Produktion; Werk Dingolfing; Automobilindustrie; Autohersteller; Konjunktur; Fabrik
Die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen und Komponenten dürfte ein großes Problem für die internationale Automobilindustrie bleiben.
© Foto: BMW AG

Zinsen, Inflation, Energie: Der Druck auf die internationale Automoibilindustrie bleibt hoch. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürften das Geschäft auch 2023 negativ beeinflussen. Mittelfristig sind die Erwartungen aber groß.

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Die Automobilindustrie blickt mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Drei von vier Manager gehen davon aus, dass steigende Zinsen, Inflation und Energiepreise ihr Geschäft im Jahr 2023 nachteilig beeinflussen werden. Dennoch zeigt sich die große Mehrheit optimistisch, in den nächsten fünf Jahren profitabel wachsen zu können (83 Prozent). Das hat eine aktuelle KPMG-Umfrage unter mehr als 900 Vorständen und Geschäftsführern aus dem Automotive-Bereich in 30 Ländern ergeben.

Große Besorgnis äußern die Branchenexperten hinsichtlich der Versorgung mit Rohstoffen und Komponenten – vor allem mit Halbleitern, Elektrostahl und Leichtbaumaterialien. Diese sind für die Steigerung der Kraftstoffeffizienz und der Batteriereichweite von hoher Bedeutung. Über die Hälfte ist hier "sehr" oder gar "extrem besorgt".

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In diesem Zusammenhang meinen zwei von drei Befragte, dass die Verlagerung von Produktionsstätten aus Schwellenländern zurück in die Industriestaaten ("Reshoring") für die Lieferkettenstrategie "sehr" oder gar "extrem wichtig" ist (65 Prozent). Über die Hälfte der Experten (55 Prozent) ist zudem der Ansicht, dass ihr Unternehmen "sehr" oder "extrem wahrscheinlich" in den kommenden Jahren strategisch unbedeutende Geschäftseinheiten abstoßen dürfte. Das seien deutlich mehr als noch vor einem Jahr (45 Prozent), hieß es.

Elektrofahrzeuge holen Kostennachteile auf

82 Prozent der Verantwortlichen glauben, dass Elektroautos in den kommenden zehn Jahren auch ohne Subventionen weit verbreitet sein werden. Die Zuversicht, auch ohne Subventionen eine Kostenparität zwischen Verbrenner und Elektrofahrzeugen erreichen zu können, steigt: Etwa drei Viertel der Manager gehen davon aus, dass elektrisch betriebene Fahrzeuge im Jahr 2030 nicht mehr teurer sein werden als Verbrenner (72 Prozent). Als Marktführer im Bereich batteriegetriebener Fahrzeuge zu diesem Zeitpunkt sieht die Mehrheit der Befragten Tesla, knapp gefolgt von Audi und BMW. Interessant: Auf Platz vier folgt Apple, das vor einem Jahr noch den neunten Rang belegte.

Uneinigkeit herrscht bei der Frage, wer denn bei den Ladesäulen die Nase vorn hat. 22 Prozent der Befragten gehen davon aus, die Energieversorger hier am besten positioniert seien. Mit jeweils 16 Prozent folgen gleichauf unabhängige Netzbetreiber, Ölfirmen sowie Autohersteller und -händler.

Datenschutz spielt beim Kauf eine wichtige Rolle

Nach Einschätzung der meisten Manager (80 Prozent) stellt die Fahrleistung eine "sehr wichtige" oder "extrem wichtige" Rolle beim Fahrzeugkauf dar. An zweiter Stelle vermuten sie bereits das Thema Datenschutz/Datensicherheit (74 Prozent Zustimmung). Gleichauf mit jeweils rund 70 Prozent liegen niedrige Emissionen, das Markenimage und ein angenehmes Fahrerlebnis. Und: Acht von zehn Experten rechnen damit, dass 2030 die meisten Autokäufe online abgeschlossen werden.

Versicherungen und Abo-Modelle als Wachstumsmärkte

Großes Wachstumspotenzial besitzt der Umfrage zufolge der Versicherungsmarkt. So sind 90 Prozent der Befragten der Ansicht, dass sich die Hersteller erfolgreich im Versicherungsmarkt betätigen werden – sei es im Rahmen einer Partnerschaft mit einem Versicherer (46 Prozent Zustimmung) oder durch den Verkauf von Fahrer- oder Fahrzeugdaten an ein Versicherungsunternehmen (44 Prozent).

Auch die Möglichkeit, künftig durch monatliche Abo-Gebühren für Softwareleistungen oder andere Angebote zusätzliche Einnahmen zu generieren, scheint den meisten Fachleuten eine realistische Option zu sein. Etwa zwei von drei Befragten sind "sehr" oder "extrem zuversichtlich", dass Kunden bereit sind, entsprechende Abos zu bezahlen.


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