Die Autohandelsbetriebe erleben gerade ein Auslastungshoch in der Werkstatt, und man ist auch für die kommenden Monate zuversichtlich. 76 Prozent der im aktuellen AUTOHAUS Panel befragten Entscheider gehen davon aus, dass sich die Situation im Aftersales weiter verbessert bzw. auf dem aktuellen Niveau bleibt. Die wirtschaftliche Lage der Autohäuser ist ja im auslaufenden Jahr in Summe eher positiv. Jeder schielt jetzt mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2023.
Wenn man den Handel allerdings nach längerfristigen Perspektiven im Servicegeschäft fragt, wird die Entwicklung differenzierter gesehen. Das hat auch mit dem Transformationsprozess zu tun. Existenzielle Bedeutung hat an erster Stelle die Elektromobilität. Aufgrund des deutlich reduzierten Wartungsaufwands bei Batterieautos ist klar, dass der Handel mit Umsatzeinbußen im Service rechnen muss. An zweiter Stelle steht der Mangel an Fachkräften, der ebenfalls zu rückläufigen Erträgen führen wird. Es folgt die Sorge einer Kostenexplosion bei Teilen, die zu einer Kaufzurückhaltung führen könnte.
Kommentar AUTOHAUS pulsSchlag 11/2022
Wenn man sich die geplanten Vorhaben im Service für das kommende Jahr anschaut, so gibt es zwei Bereiche, die im Fokus stehen: einmal die Installation der Online-Terminvereinbarung und zweitens das Anschaffen von Ladesäulen für das öffentliche Laden. Als aktuelle Herausforderungen für die Werkstatt bezeichnen die Interviewten, dass Kunden versuchen, ihre Serviceintervalle zu verlängern, die Lieferschwierigkeiten insgesamt und zu niedrige Garantieverrechnungssätze. Kundenbindung ist auch in günstigen Zeiten ein Thema.
Um auf Dauer die Werkstatt intensiver auszulasten, schlagen die befragten Entscheider Economy-Service für ältere Fahrzeuge, das Forcieren der Reifeneinlagerung und überhaupt marktgerechte Preise vor. Serviceverträge bei Leasing und Finanzierung rangieren an vierter Stelle.