Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Automarkt in China die Marke 20 Millionen Gesamtzulassungen überspringen wird. Fakt ist aber, dass es der seit 2009 größte Automarkt der Welt in diesem Jahr nicht schaffen wird. Das liegt sicher nicht an der Wirtschaftslage, sondern eher am Auslaufen von Steuerbegünstigungen, an steigenden Gebühren für die Autofahrer, am hohen Kraftstoffpreis und weiteren Regulierungen.
Der guten Stimmung auf der 14. Autoshow Shanghai (bis 28. April) tut dies allerdings keinen Abbruch. Die Fülle von neuen Produkten zeigt die ungebrochene Attraktivität des Autos in der Volksrepublik. Die Wirtschaft läuft schließlich weiterhin auf Hochtouren. Die Motorisierungsrate ist immer noch lau. Nicht einmal jeder zehnte Einwohner besitzt ein Auto und ist von anderen Transportmitteln weitgehend abgeschnitten.
Gleichzeitig gibt es immer mehr Leute, die Geld haben und auf Prestige und Status großen Wert legen. Dies kommt vor allem den deutschen Premiummarken und Branchenprimus Volkswagen zugute. Damit ist klar, wo künftig der wichtigste Markt liegen wird. Entsprechend sind die Anstrengungen der Hersteller, eine möglichst gute Figur zu machen und die Marke zu stärken.
E-Mobil-Leitmarkt?
Im Vergleich zum Vorjahr sind auch deutlich mehr Fahrzeuge mit alternativen Antrieben (Hybrid und Elektro) zu sehen. Den Beweis, dass China zum Leitmarkt für Elektromobile werden soll, bleibt man dennoch schuldig. Dafür wird dieses Thema auf den Ständen nicht stark genug thematisiert. Das Angebot ist derzeit noch zu dürftig. Die geringe Reichweite ist eben auch im Reich der Mitte ein ungelöstes Problem. In den E-Mobil-Studien der chinesischen Autobauer stecken in diesem Jahr allerdings häufiger tatsächlich Elektromotoren.
Welche Handels- und Gebrauchtwagenstrategien die Hersteller in China verfolgen, lesen Sie in AUTOHAUS 9, das am 2. Mai 2011 erscheint.