Die Zufriedenheitheit des Markenhandels mit den Autobanken ist im Sinkflug. Im Corona-Jahr müssen insbesondere die Captives Federn lassen, ihr Index büßt 0,13 auf 2,24 Punkte ein. Auf niedrigerem Niveau – von 2,24 auf 2,34 Punkte – verlieren auch die unabhängigen Kreditinstitute. Das sind die zentralen Ergebnisse des AUTOHAUS BankenMonitors 2020, der am Donnerstagabend in Neufarn bei München vorgestellt wurde.
"Corona trägt offensichtlich dazu bei, dass sich unter den Autobanken die Spreu vom Weizen trennt", sagte Konrad Weßner, Geschäftsführer der puls Markforschung, der die Zufriedenheitsanalyse im Mai und Juni 2020 im Auftrag von AUTOHAUS durchgeführt hatte. Mit Blick auf die Bewertungsspannen zwischen den einzelnen Banken erklärte der Experte, dass die Bandbreite aktuell deutlich zunehme. "Insbesondere stellen wir ein deutliches Abrutschen der am schlechtesten bewerteten Autobanken fest."
Weßner verwies in diesem Zusammenhang auf die Konjunkturkrise 2009. Auch damals habe man signifikant steigende Varianzen und Veränderungen in den Bewertungsrankings festgestellt. "Die Händler suchen gerade in Krisenzeiten verlässliche Bankenpartner, die mit Ihnen durch dick und dünn gehen", betonte er.
AUTOHAUS BankenMonitor 2020 - Die Preisträger
BildergalerieSeit mittlerweile 15 Jahren stellt AUTOHAUS die Performance der Spezialbanken für die Mobilitätsfinanzierung auf den Prüfstand. "Das Verhältnis zwischen Handel und Autobank ist in der Regel von gegenseitiger Wertschätzung geprägt", erklärte Chefredakteur Ralph M. Meunzel. "Dennoch ist es immer wichtig zu wissen, wo man aktuell steht, um das Verhältnis zu verbessern. Dafür leistet der ABM einen wichtigen Beitrag, gerade in der aktuellen Situation ist das besonders wichtig." In diesem Jahr beteiligten sich knapp 900 Autohaus-Manager an der Befragung, die wieder von Excon Services und PS-Team unterstützt wurde.
Ein Schwerpunkt der aktuellen Branchenstudie bildet das Thema Leasing. So legt die Leasing-Penetration im Neuwagengeschäft von 28 auf 32 Prozent weiter zu. Weßner: "Wir werden uns hier wohl auf eine Weiterführung dieses Trends in Richtung 'Nutzen statt besitzen' einstellen müssen." Seine Einschätzung begründete der Markforscher mit den wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
MKG Bank wieder top – Doppelsieg für BMW
Über den Titel "Beste Autobank 2020" aus Händlersicht darf sich erneut die MKG Bank freuen. Die Mitsubishi-Autohäuser bewerten die Zusammenarbeit mit dem Institut mit der Note 1,70 – wie im Vorjahr der Topwert. Gleichzeitig bedeutet dies den Sieg in der Kategorie "Kleine Importfabrikate". An der Spitze der prestigeträchtigen Kategorie "Deutsche Volumenfabrikate" steht wieder die Volkswagen Bank. Ebenfalls Platz eins verteidigen die Toyota Kreditbank ("Große Importfabrikate") und die BMW Bank ("Deutsche Premiumfabrikate"). Bei den "Marken ohne Herstellerbank" teilt sich Mazda Finance in diesem Jahr Platz eins mit der VCFS Germany (für Volvo). Partner ist jeweils die Santander Consumer Bank.
Es gibt auch zwei Führungswechsel: Im Ranking der "Nischenfabrikate" verdrängt Mini/BMW Bank den Rivalen Smart/Mercedes-Benz Bank von der Pole-Position. Bei den "Unabhängigen Autobanken" liegt Santander vorne – für die Mönchengladbacher ist es bereits der elfte ABM-Titel. Vorjahressieger Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe landet in diesem Jahr auf Rang drei. Platz zwei erobert die Bank11. (rp)
Die Preisträger 2020 auf einen Blick:
- Deutsche Volumenfabrikate: VW Bank, Note 2,36 (Vorjahr: 2,10)
- Deutsche Premiumfabrikate: BMW Bank, Note: 2,05 (Vorjahr: 2,00)
- Große Importfabrikate: Toyota Kreditbank, Note: 1,88 (Vorjahr: 1,67)
- Kleine Importfabrikate: MKG Bank, Note: 1,70 (Vorjahr: 1,54)
- Nischenfabrikate: Mini/BMW Bank, Note: 1,87 (Vorjahr: 2,07)
- Marken ohne Herstellerbank: Mazda Finance/Santander Consumer Bank, Note: 2,03 (Vorjahr: 2,02) – VCFS Germany/Santander Consumer Bank, Note: 2,03 (Vorjahr: 2,26)
- Unabhängige Autobanken: Santander Consumer Bank, Note: 2,16 (Vorjahr: 2,20)
Weitere Details zum diesjährigen AUTOHAUS BankenMonitor lesen Sie ausführlich in AUTOHAUS-Ausgabe 20/2020, die am 19. Oktober erscheint.