Ausgabe 14-15/2008: Autohaus 14-15/2008

Autohaus 14-15/2008Gib Gummi ist die Devise im Rennsport – und im Reifenlager. Schnell und effektiv wollen Reifenregale und Lager befüllt und entleert werden. Deshalb gilt: Reifenlager gut planen. PlanwirtschaftVon Volker HeckmannDamit das Reifengeschäft funktioniert, müssen Einkauf, Kundenbetreuung Lagersystem und die Abstimmung dazwischen stimmen. Konzentrieren wir uns auf das Reifenlager, soll es möglichst viele neue Reifen beherbergen, Sommerdach für Winterräder sein und im Winter den Sommerrädern ein behütetes Plätzchen bieten. Um am umkämpften Markt Paroli bieten zu können, muss das Lager professionell durchdacht und aufgebaut werden. Doch die Wahl des passenden Reifenlagersystems fällt beim breiten Angebot nicht leicht. Wir haben mit einigen Anbietern gesprochen. Raumkosten niedrig haltenSo ist Gottfried Scholz, Chef der Firma Scholz Regalsysteme, sicher, dass gute Organisation und die richtige Sortierung die wichtigsten Erfolgsfaktoren im Reifengeschäft sind. "Sortiert wird im Reifenlager nicht nach Reifendimension, sondern nach Größe, denn die Reifendimensionen sind mit den Fahrzeugsegmenten (SUV, MPV etc.) explodiert. Und wer hat schon Spaß, ein SUV-Rad mit 40 kg über Kopf in die dritte Ebene zu stemmen?", so Scholz. Zudem sei wichtig, sich bei der Lagerplanung nicht nach Durchschnittswerten zu richten, sondern Ein- oder Mehrmarkenhandel, die regionale Marktlage und vieles mehr zu berücksichtigen. Da es gravierende Unterschiede bei den Lagersystemen gebe und gerade in Ballungsgebieten der verfügbare Raum der Kostenfaktor Nummer eins sei, müssten die Raumkosten und nicht die Anschaffungskosten die entscheidende Messgröße sein. Neureifen würden im Reifenhandel meist in Gitterboxen in Palettenregalen gelagert. Ganz anders sei es im Autohaus oder der Kfz-Werkstatt. In Summe plädiert Scholz für seine Tower-Lösung, weil sie preiswerter sei und bei höherem Bedienkomfort gut mit dem von ihm offerierten Kommissioniergerät "Gorilla" bedienbar ist. Auch gegenüber den effektiven Rollregal-Anlagen sei das Towersystem preiswerter, brauche keine Wartung und die Anlage könne höher gebaut werden. Zu einer sehr guten Planung rät auch Marketingleiterin Demet Yildiz von der Firma Franz X. Rauscher, wenn es um die Einrichtung eines neuen Reifenlagersystems oder Teilelagerungssystems geht: "Hier gilt es, neben den vorhandenen Raumkapazitäten auch die Maße der jeweiligen Lagerteile zu berücksichtigen." Rauscher bietet daher ein besonders flexibles System mit Fachbodenregalen, Palettensystemen, Kragarmregalen, Systemlagerbühnen und speziellen Reifenregalen. Allen Systemen gemein ist die einfache und modulare Steckbauweise. So lassen sich die Einrichtungen schnell und einfach aufbauen und jederzeit erweitern oder verändern. Schieberegale"Damit Reifen nicht frühzeitig 'altern' und bei unsachgemäßer Lagerung beschädigt werden, erfordert die Reifenlagerung ein hohes Maß an speziellen Lagerbedingungen. Werden Reifen fachgerecht gelagert, bleiben ihre Eigenschaften über einige Jahre fast unverändert erhalten. Die Lagerung soll kühl, trocken und ohne direkte Sonneneinstrahlung sein, ohne Kontakt zu Lösungsmitteln sowie Kraft- und Schmierstoffen. Darüber hinaus müssen Reifen möglichst spannungsfrei, d. h. ohne Zug, Druck oder sonstige Verformungen gelagert werden", so Mareike Buska von der SSI Schäfer Unternehmensgruppe. Um diesen Spezialbedarf erfüllen zu können, entwickelte SSI Schäfer spezielle Regalsysteme für die Lagerung von Reifen und Felgen, für die auch ein umfangreiches Ausstattungs- und Zubehörprogramm zur Verfügung steht. Buska: "Soll eine besonders hohe Lagerverdichtung erreicht werden, sind schienenlose oder schienengebundene Verschieberegalsysteme besonders geeignet. Sie können problemlos als Reifen- und Felgenregal ausgestattet werden und bilden die Grundlage der Betriebs- und Ablaufsoptimierung sowohl im C-Teile Bereich, der Kleinteilelagerung als auch bei der Kundenbindung mit Service-Konzepten (z. B. Reifen). Bei der konventionellen Lagerung mit feststehenden Regalen wird zwischen jedem Regal ein Bediengang vorgesehen – und das kostet wertvollen Lagerraum. Langfristig sind Verschieberegale deshalb rentabler." Die Wirtschaftlichkeit von Verschieberegalen wird durch die Vielzahl an eingesparten Regalgängen erzielt. Für eine gleich große Lagermenge benötigen Verschieberegale 40 Prozent weniger Fläche als stationär angeordnete Regalzeilen. Oder auf einer gleich großen Fläche kann gegenüber stationären Regalzeilen eine 85 Prozent größere Lagermenge Platz finden. "Bei der Einlagerung von Kundenrädern besteht durch Einsatz verschiebbarer Reifenregale die Möglichkeit, die erforderlichen Investitionen mittels des Umsatzes über die Kundenräderlagerung in maximal 2,5 Jahren zu amortisieren", berechnet Buska. Je nach Größe und Zubehörausstattung (Regalfeldausstattung) liegen die Kosten für kleinere Anlagen bei 15.000 Euro; bei größeren Anlagen bei bis zu 80.000 Euro. FazitViele Unternehmen bieten neben den erwähnten Angeboten eine breite Palette an Möglichkeiten und oft Speziallösungen für den Einzelfall. Die Beratung und Konzepte unterscheiden sich allerdings auch nach den von den Firmen umsetzbaren Angeboten.Interessenten sollten sich deshalb Zeit nehmen die Angebote zu studieren und sich beraten zu lassen, um die Unterschiede in den angebotenen Systemen und Lagerkonzepten, Transportmitteln oder die Hallen- und Containerlager für den eigenen Bedarf auszuloten. Stimmen das Lagersystem und die Betriebswirtschaft, sind gute Geschäfte mit Reifen meist nur noch eine Frage der Kundenansprache.

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Planwirtschaft

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