Nachhaltigkeit wird für Autohäuser immer wichtiger. Willy Tiedtke hat jetzt in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg und der Firma Smarten ein vollständiges Energiemanagementsystem eingeführt. Auf diesem Weg sollen bisher ungenutzte Potentiale an allen acht Standorten des Handelsunternehmens (VW, Audi, Skoda) erschlossen, CO2-Emissionen reduziert und ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet werden. Die Gruppe hat hierfür eigens die Position eines Nachhaltigkeitsbeauftragten geschaffen, der gemeinsam mit einer Projektgruppe die Ziele umsetzen soll.
"Mit einem langfristigen Nachhaltigkeitsmanagement möchten wir nicht nur Energiekosten senken, es ist vielmehr Teil einer strategischen, ressourcenschonenden Ausrichtung unseres Unternehmens, mit der wir auch unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden möchten", sagte Alexander Tiedtke, Geschäftsführender Gesellschafter, laut einer Mitteilung.
Als Teil des Programms implementiert Willy Tiedtke im Bereich der Energiepolitik die DIN EN ISO 50001. Die Wissenschaftler des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Energie- und Umweltmanagement von Prof. Timo Busch begleiten das Autohaus bei der Erfüllung der weltweit gültigen Norm. Die gewonnenen Daten und Erkenntnisse fließen auch in eine Dissertation und eine Masterarbeit am Lehrstuhl ein. Ziel sei es herauszufinden, wie Umweltmanagementsysteme in Unternehmen ressourceneffizient implementiert werden und ob standardisierte Verfahren entwickelt werden könnten.
"Die Zusammenarbeit mit einem Partner aus der Kfz-Branche ist für uns einzigartig und zeigt, dass hier große Einsparpotentiale vorliegen", sagte Prof. Busch. "Mit unserem ausgearbeiteten Maßnahmenplan wird das Unternehmen Willy Tiedtke einen effektiven Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz in der Wirtschaftsregion Hamburg leisten." Die Messtechnik kommt von der Firma Smarten. Damit kann der Stromverbrauch in den verschiedenen Bereichen – Schauraum, Werkstatt und Fahrzeugaufbereitung – in Echtzeit sichtbar gemacht werden.
Einsparpotential von bis zu 50 Prozent
Die Analyse habe bereits ein Energieeinsparpotential von bis zu 50 Prozent offengelegt, so Tiedke. Der Stromverbrauch sinkt etwa durch einen Abschaltplan außerhalb der Geschäftszeiten. Die Beleuchtung erfolgt künftig über LEDs. Außerdem prüft das Team die Möglichkeit, einen Teil des Stroms mittels Solaranlagen selbst zu erzeugen. Um den Papierverbrauch zu reduzieren, werden außerdem überflüssige Duplikate ab sofort nicht mehr automatisch ausgedruckt. Mülltrennung soll anfallenden Abfall in den Werkstätten reduzieren und Recycling ermöglichen.
Auch das Thema E-Mobilität soll in der Energiepolitik von Willy Tiedle an Bedeutung gewinnen. Schon heute sind einige Fahrzeuge der Autohaus-Flotte elektrisch unterwegs, und das Netz aus neun Ladesäulen auf dem Betriebsgelände am Friedrich-Ebert-Damm wurde kürzlich um eine Schnellladesäule erweitert. (se)