Für viele Autohäuser in Deutschland ist die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) noch ein Buch mit sieben Siegeln. Laut einer Studie der Prüfgesellschaft SGS haben 57 Prozent der heimischen Händler nach eigenen Angaben diesbezüglich noch Nachholbedarf. Zum Vergleich: In Frankreich haben sich bereits 97 Prozent der befragten Händler intensiv mit der neuen EU-Verordnung auseinandergesetzt.
"Dass Daten das Öl des 21. Jahrhunderts sind, ist unbestritten. Alle neuen, digitalen Geschäftsmodelle hängen daran. Doch Kunden müssen den Autohäusern auch ihre Daten anvertrauen", erklärte Roland Gagel, Autoexperte bei der SGS. "Das tun sie aber nur, wenn sie ihre Daten in verantwortungsvollen Händen wissen."
OEM haben Mitverantwortung
Gagel verwies auch darauf, dass die Hersteller aufgrund ihrer Verantwortung für das Netzwerk und in der Eigenschaft als Auftragsdatenverarbeiter nicht komplett aus dem Schneider seien. "Auch die großen Automarken sollten sicherstellen, dass sensible Daten im Autohaus sicher gehandhabt werden." Mit der zunehmenden Fahrzeugkonnektivität würden auch die Risiken steigen, dass Kunden kritischer werden und die Nutzung auflaufender Daten sogar gänzlich untersagen. Daraus ergäben sich erhebliche Konsequenzen für das klassische Aftersales-Modell.
Die neue Datenschutz-Grundverordnung gilt ab 25. Mai 2018 europaweit und übersteigt bestehendes Recht deutlich. Wer gegen die Vorschriften verstößt, riskiert Bußgelder von bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des Firmenumsatzes.
Doch soweit muss es nicht kommen: Die AUTOHAUS akademie informiert Ende April, Anfang Mai an drei Terminen in Frankfurt, München-Parsdorf und Hannover kompakt über die wichtigsten Datenschutzgrundlagen. Seminar-Teilnehmer bekommen einen roten Faden an die Hand, wie sie das Thema im Autohaus eigenständig organisieren und dokumentieren können. Mithilfe der Mustervorlagen ist gleich eine direkte Umsetzung möglich. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.autohaus.de/akademie (rp)