Neben BMW und Audi zeigt auch Mercedes-Benz auf der Automesse in Peking (27. April bis 2. Mai) eine neue Stretchversion. Die Stuttgarter haben die E-Klasse durch eine Verlängerung des Radstands auf S-Klasse-Niveau gestreckt und wollen vor allem betuchte Chinesen locken. Das rollende Business-Center wird sogar im Reich der Mitte gebaut.
In China wächst der Absatz von großen Limousinen ständig. So wurden in der Klasse, in der sich BMW 5er, Audi A6 und Mercedes E-Klasse tummeln, im Jahr 2008 rund 122.000 Fahrzeuge verkauft. Im laufenden Jahr werden es wahrscheinlich 200.000 Einheiten sein. Neun von zehn dieser Autos werden in der Langversion bestellt. Die Zielgruppe sind vor allem Unternehmer und Selbstständige. Selbstfahrer sind dort die Ausnahme, die meisten Top-Manager lassen sich chauffieren - im Fond muss man es sich also besonders gemütlich machen können.
Die Langversion der Mercedes E-Klasse ist mit 5.012 Millimetern kaum kürzer als eine S-Klasse und hat einen Radstand von 3.014 Millimetern. Im Fond des Fünfsitzers stehen den Passagieren dadurch 14 Zentimeter mehr Beinfreiheit zur Verfügung als in einer normalen E-Klasse. Der Beifahrersitz kann auch vom Fond aus elektrisch verstellt werden. Im Kofferraum finden 540 Liter Platz, und im Vergleich zu größeren Limousinen hat die E-Klasse einen relativ kleinen Wendekreis - nicht unwichtig im täglichen Verkehrchaos chinesischer Großstädte.
Vier oder sechs Zylinder
Bei den Motoren unterscheidet sich die für China bestimmte Limousine ebenfalls von ihren Artgenossen. Während die Europa-Version fünf Benzinmotoren zwischen 135 kW / 183 PS und 386 kW / 525 PS sowie zahlreiche Dieselaggregate im Angebot hat, stecken im Reich der Mitte wahlweise ein rund 150 kW / 204 PS starker Vierzylinder-Benziner oder ein Sechszylinder-Ottomotor mit 180 kW / 245 PS unter der Haube. Weitere Motoren sollen später folgen. Für die zum Teil dürftigen Straßenverhältnisse in China wird die lange E-Klasse außerdem ab Werk mit einer leicht erhöhten Bodenfreiheit versehen.