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Austauschkats: DUH attackiert Kfz-Gewerbe

27.05.2015 15:37 Uhr
Die DUH kritisiert "eine erschreckend schlechte und zum Teil sogar rechtswidrige Beratung im Falle eines notwendigen Katalysatortausches".
© Foto: picture alliance / dpa

Die Deutsche Umwelthilfe führte im März und April in elf Betrieben verdeckte Testbesuche zur Beratung bei Austauschkatalysatoren durch – mit unbefriedigendem Ergebnis.

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Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) reitet eine neue Attacke gegen das Deutsche Kfz-Gewerbe. In einer Mitteilung vom Mittwoch kritisiert der Verein "eine erschreckend schlechte und zum Teil sogar rechtswidrige Beratung im Falle eines notwendigen Katalysatortausches". Dies sei bei verdeckten Testbesuchen in elf Kfz-Betrieben im März und April 2015 herausgekommen.

Demnach berieten nur eine VW-Vertragswerkstatt und zwei markenunabhängige Werkstätten (Filialen der Ketten Autofit und Premio) den DUH-Testbesucher korrekt und empfahlen einen Original-Austauschkatalysator von VW bzw. ein Qualitätsprodukt mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel". Die restlichen acht Werkstätten hätten ein zum Teil erschreckend niedriges Informationsniveau gezeigt, so die DUH. Sie hätte den Blauen Engel entweder nicht gekannt oder zu Unrecht behauptet, das angebotene Teil trage das Umweltzeichen.

Neben den getesteten Werkstätten kritisierte die DUH auch den Branchenverband ZDK. Viele Werkstätten würden immer noch Kats ohne "Blauen Engel" anbieten trotz gegenteiliger Beteuerungen aus dem Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe, schrieb der Verein.

ZDK: Stichprobe zu klein

Der ZDK wies die Kritik in einer Stellungnahme zurück.Elf Testkäufe von Austauschkatalysatoren in Berlin können nach Ansicht eines Sprechers keine Basis für ein ernst zu nehmendes Ergebnis sein. Insbesondere sei es mehr als fragwürdig, wenn lediglich das Empfehlen eines Katalysators mit "Blauem Engel" oder eines Original-Ersatzteils zu einer Top-Bewertung führe.

"Wenn ein Betrieb einen Markenkatalysator aus dem qualifizierten Teilefachhandel anbietet, der den Vorschriften der gültigen ECE-Regelung 103 entspricht, handelt er rechtlich einwandfrei", so der ZDK-Sprecher. Vorbehaltlich einer intensiven Überprüfung gehe aus den Testergebnissen nicht in jedem Fall deutlich hervor, ob ein Betrieb andere als die vorschriftsmäßigen Kats angeboten habe.

Jedem Betrieb als eigenständigem Unternehmen stehe es frei, auch Austauschkatalysatoren mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel" zu verbauen. "Der ZDK empfiehlt dies sogar seit 2012 nachhaltig, eine Verpflichtung dazu besteht jedoch nicht", heißt es in der Stellungnahme. Der ZDK wende sich "mit aller Entschiedenheit" gegen das Vorgehen der DUH, das Kfz-Gewerbe als Ganzes auf Basis einer derart kleinen Stichprobe an den Pranger zu stellen.

120 bis 1.129,26 Euro Preisspanne

Die Spannweite der Nettopreise der angebotenen Kats für das manipulierte Testfahrzeug der DUH - ein Golf IV Baujahr 2000 - reicht nach Angaben des Umweltvereins von 119,32 Euro für einen Billigkat von Kfzteile24 über 609,80 Euro für einen HJS-Kat mit "Blauem Engel" bis zu 1.129,26 Euro für das Originalersatzteil von VW. Die meisten Produkte liegen laut DUH bei Nettopreisen um 500 Euro. In einem Fall empfahl eine Werkstatt mündlich den Einbau eines mit ca. 120 Euro sehr günstigen Universalkats. Verfüge ein solcher Kat nicht über eine ECE-Zulassung für das entsprechende Fahrzeug oder werde kein Teilegutachten des TÜV für den eingeschweißten Universalkat angefertigt, erlöschen Betriebserlaubnis und Versicherungsschutz, warnten die Tester.

Sie wiesen zudem auf die großen Qualitätsunterschiede hin. Während der in einer ATU-Filiale verbaute Eberspächer-Kat Edelmetall im Wert von 4,87 Euro beinhaltete, waren es beim HJS-Angebot mit "Blauem Engel" 33,87 Euro. Zudem sei das Volumen des Kats von Eberspächer mit ca. 0,6 Litern deutlich kleiner als das des HJS-Kats von rund 1,7 Litern. (se)

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KOMMENTARE


Dieter M. Hölzel

28.05.2015 - 07:25 Uhr

Jeder Kfz.-Betrieb erteilt per Einschreiben-Rückschein dem DUH und allen seinen Helfershelfern Hausverbot, dazu zählen auch solche Advokaten, deren "Rechtswissen" sich auf die Abmahnindustrie beschränkt. Bei einer zu erwartenden Zuwiderhandlung muss sofort Strafanzeige wg. Hausfriedensbruch erfolgen. Ich für meinen Teil, spreche dem DUH jegliche Kompetenz in Sachen Umweltschutz ab und halte alle von diesem Verein erstellten Bewertungen für wertlos und auch rechtlich nicht haltbar. Als Eigentümer/Besitzer bleibt es diesen unbenommen darüber zu bestimmen, wer diese Immobilie betreten darf, auf keinen Fall aber all´ jene die f ü r diesem Verein DUH in irgend einer Weise tätig sind.Macht dem Spuk DUH endlich mal ein Ende !


Gutmensch

28.05.2015 - 09:55 Uhr

Die DUH Mafia gehört verboten! Das ist ein reiner Abmahnverein sonst nichts! Dieser "Verein" hat noch nie etwas produktives für die Umwelt getan, geschweige mitgeteilt was mit den riesiegen Abmahngeldern geschieht. Einmalig weltweit nur in Deutschland (...) !


Dieter M. Hölzel

28.05.2015 - 13:37 Uhr

Bzgl. Verein muss ja mal auch deutlich gesagt werden dürfen, oder zumindest gefragt, welche finanziellen Interessen solche Vereine verfolgen. Bei einem der großen Autoclubs hat man ja gesehen was da alles, unter dem Deckmantel manipuliert werden kann. Aber auch diese Manipulation hatte keine Folgen bzgl. einer Rechtskraft oder Verbraucher- und oder Umweltschutz. So ist auch dieseDUH zu betrachten die keinerlei rechtliche Befugnis hat im Sinne des Gesetzes. Das ist ein Abmahn- Geldbeschaffungs-Verein in der öffentlichen Wahrnehmung und sonst zu nichts von Nutzen für die Bürger. Der ZDK sollte sich dringend um seine Mitglieder kümmern, nicht das da noch Verdacht von Kumpanei mit DUH aufkommt.


Stefan Weinzierl

29.05.2015 - 09:21 Uhr

Selbsternannte Hilfssheriffs, welche direkt in die eigene Tasche wirtschaften dürfen? Diese Pseudo-Stichprobe entbehrt jeglicher empirischen Grundlage. Jedem einigermaßen gerade denken könnenden Menschen ist klar, dass es ausschließlich um Abzocke am arbeitenden Volke geht. Wer mahnt denn mal diese DUH ab? Haben die dort "arbeitenden" (auch ein Widerspruch an sich) denn kein Fünkchen Anstand oder Ehrgefühl? ....o.k., das war jetzt natürlich eine sehr naive Frage.


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