Durch Hybrid- und Elektrofahrzeuge kommen ganz neue Herausforderungen auf die Kfz-Werkstätten zu. Unter Beteiligung des baden-württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes wurde im Rahmen der Schauwerkstatt des Schaufensters für Elektromobilität Baden-Württemberg deshalb jetzt ein neues Konzept zur markenunabhängigen Hochvoltdiagnose (HV-Diagnose) entwickelt.
"Für unsere kleineren und freien Betriebe ist es oft schwierig, Kompetenz im Hochvoltbereich aufzubauen", sagte Verbandspräsident Harry Brambach bei der Vorstellung des Konzepts in Stuttgart. Dies sei aber von besonderer Bedeutung, bilde der Bereich Aftersales doch häufig die einzige Geschäftsgrundlage. "Deshalb tun gerade unsere freien Betriebe gut daran, ihr Wissen und Können zukunftssicher weiterzuentwickeln. Mit dem markenunabhängigen Konzept zur Hochvoltdiagnose möchten wir sie dabei unterstützen."
Für das Schulungskonzept wurde zunächst analysiert, welche Fehler bei HV-Fahrzeugen häufig auftreten, etwa Masse- und Isolationsfehler oder versehentlich ausgelöste Sicherungen in der Batterie. Im zweiten Schritt wurden für die ausgewählten Probleme Simulations-Szenarien geschaffen.
Ein wichtiges Element stellt dabei die neu konzipierte Traktionsbatterie dar. Sie lässt sich durch ihre modulare Bauweise in geeignete Niedervoltmodule aufteilen. So können Diagnoseszenarien im Schulungsbetrieb gefahrenfrei an einem modernen Lithium-Ionen-Akkusystem durchgespielt werden. Der Einbau moderner Messtechnik wie Isolationswächter ergänzt das Fahrzeug und bietet weitere Möglichkeiten zur Simulation von Fehlern. (se)