Von Felix Altmann/AUTOHAUS
Seit 2018 bietet das Startup Motorido Inserats- und Auktionsplattformen für Motorräder, Nutzfahrzeuge und Oldtimer. Der Grundgedanke von Geschäftsführer Torsten Sentis war dabei von Anfang an, wieder Emotion beim Online-Kauf zu erzeugen. Gleichzeitig sollen die Händler durch niedrige Kosten motiviert werden, ihren gesamten Bestand auf der Plattform hochzuladen. Optionen, von denen auch der "normale" Fahrzeughandel profitieren könnte.
Keine Kosten für Inserate
Auf bidaclassics haben Händler die Möglichkeit, ihren kompletten Fahrzeugbestand anzubieten. "Das Portal verfügt über Schnittstellen zu verschiedenen Fahrzeugverwaltungssystemen. So können Händler auf Knopfdruck ihren Gesamtbestand hochladen – ganz ohne Kosten", erklärt Sentis gegenüber AUTOHAUS. Für die Inserate werden keine Gebühren verlangt. Erst bei einer erfolgreichen Versteigerung wird eine Verkaufsgebühr in Höhe von 2,5 Prozent des Auktionspreises fällig. Nicht nur für die Oldtimer-Händler eine finanzielle Erleichterung. "Viele Autohäuser können es sich einfach nicht leisten, den Gesamtbestand bei mehreren digitalen Börsen einzustellen", so Sentis.
Versteigerungen bringen höhere Erlöse
Für den Experten muss eine Auktion vorbehaltlich sein. Am Ende hat ein Verkäufer bei bidaclassics drei Optionen: Er kann den Verkauf zum Höchstgebot zusagen, ihn ablehnen oder in die Nachverhandlung gehen, wenn sein Wunschpreis nicht erreicht worden ist. Bei der Nachverhandlung sieht der Verkäufer in seinem Management-Tool die drei höchsten Gebote, aber nicht, wer die Bieter sind. Er wählt einen realistischen Sofortkaufpreis und schickt eine Einladung an die drei Höchstbieter. Das Angebot ist für 24 Stunden gültig. Wer als erstes zusagt, erhält den Zuschlag.
Neue Features ab August
Besonders spannend sind neue Verkaufsformen, die bidaclassics ab August einführt. Eine Form ist der sogenannte Basement-Verkauf. Hier wird vom Verkäufer bewusst ein höherer Betrag als sein Mindestverkaufspreis angegeben. Der Verkäufer stellt die Anzahl von Tagen ein, in denen sich der Betrag täglich um einen bestimmten Wert reduziert. Die Käufer müssen nun entscheiden: Früh kaufen und einen höheren Preis zahlen, oder abwarten und vielleicht am Ende leer ausgehen.
Features, die laut Torsten Sentis durchaus auch für den Autohandel geeignet sind: "Viele Autohändler haben bereits Interesse an unseren Versteigerungsformen bekundet und wegen Whitelabel-Lösungen für ihren Autobestand angefragt. Unsere IT-Abteilung arbeitet bereits daran und bald können unsere Auktionsformen auch in die Händlerplattform eingebunden werden."
Auch hier wäre eine Auktion nach der physischen Begutachtung im Autohaus also durchaus denkbar und sinnvoll. "Dann kann der Kunde bei der Auktion pokern und das bringt Emotionen in den Autoverkauf. Und das ist wiederum gut für das Geschäft."
KP Schäfer