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Audi USA: "In der Champions League angekommen"

13.05.2011 11:10 Uhr
Audi USA: "In der Champions League angekommen"
Schwarzenbauer: Audi gewährt in den USA heute viel weniger Nachlässe.
© Foto: Imago/Sven Simon

In Deutschland spielt Audi längst in einer Liga mit BMW und Mercedes. In den USA dagegen hat sich die VW-Tochter lange schwergetan, in die Premiumwelt aufzusteigen. Nun aber geht es kräftig aufwärts.

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Audi ist in den USA auf dem Vormarsch. Die Autos mit dem markanten Kühlergrill und den vier Ringen gehören in den Straßenschluchten der pulsierenden Metropole New York zum alltäglichen Bild. Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer erinnert sich an andere Zeiten: "Wir waren vor wenigen Jahren noch nicht wirklich in der Champions League angekommen", räumt er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa ein. Doch das Image steige. "Und die Zahl unserer Kunden auch."

Die Absatzzahlen geben Schwarzenbauer Recht: Im April konnte Audi mit 10.000 Wagen so viele Autos verkaufen wie noch nie zu dieser Jahreszeit. In den ersten vier Monaten des Jahres wurde Audi insgesamt 35.400 Autos los, ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit liegen die Ingolstädter zwar immer noch weit hinter den deutschen Erzrivalen BMW und Mercedes und auch hinter der japanischen Nobelmarke Lexus. Doch sie holen auf.

Mittlerweile ist sogar ein eigenes Werk in den USA im Gespräch. "Wir bewegen uns in die Richtung, wo eine solche Entscheidung Sinn macht", sagt Schwarzenbauer angesichts der Zuwächse. Doch er gibt zu bedenken, dass die Stückzahlen noch zu niedrig seien. "In diesem Jahr dürften wir bei 115.000 herauskommen – wir brauchen schon noch ein bisschen." Auf eine genaue Zahl will er sich indes nicht festlegen.

Die Schwestermarke VW eröffnet am 24. Mai ihr erstes eigenes Werk in den Vereinigten Staaten. Für Audi wäre denkbar, dort einfach anzudocken. Platz gibt es satt in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee, und mit VW sind auch viele Zulieferer herübergekommen. "Das wäre eine Möglichkeit", sagt Schwarzenbauer, "aber es kann auch eine Audi-eigene Lösung geben." Mehr als ein oder zwei Modelle werde man aber ohnehin nicht in den USA produzieren können. Verkaufsschlager sind derzeit der A4 und der Q5.

Dumpingpreise "tödlich"

Mutterkonzern VW geht in den USA einen Schritt weiter mit einem eigens entwickelten Passat zum Kampfpreis von 20.000 Dollar. Mit Dumpingpreisen hat Audi indes schlechte Erfahrungen gemacht. Hohe Rabatte sollten die Kunden in früheren Zeiten zum Kaufen bewegen, doch das drückte auf die Werte für die Gebrauchten. "Für eine Premiummarke ist das tödlich", sagt Schwarzenbauer. Heute gewähre Audi viel weniger Nachlässe. Das macht sich nach den Worten des Vertriebsvorstands bezahlt: "Wir haben momentan die besten Restwerte unter den deutschen Premiummarken."

Der typische Audi-Kunde in den USA wohnt in den Metropolen an Ost- und Westküste oder in ihren Vororten; das platte Land ist fest in der Hand der amerikanischen oder japanischen Massenhersteller mit ihren Pick-ups und großen Geländewagen. "Immer mehr Menschen wollen in Städten leben", sagt Schwarzenbauer. Er sieht deshalb auch keine Veranlassung, viel tiefer ins Landesinnere vorzustoßen. "Wir haben 275 Händler in den USA und sind damit aus unserer Sicht breit genug aufgestellt."

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M. Jankow

17.05.2011 - 12:25 Uhr

"...Mutterkonzern VW geht in den USA einen Schritt weiter mit einem eigens entwickelten Passat zum Kampfpreis von 20.000 Dollar. Mit Dumpingpreisen hat Audi indes schlechte Erfahrungen gemacht. Hohe Rabatte sollten die Kunden in früheren Zeiten zum Kaufen bewegen, doch das drückte auf die Werte für die Gebrauchten." Liebe Redaktion, den "Kampfpreis" des US-Passat hatte H. Schwarzenbauer sicher nicht vor Augen, als er von Dumpingpreisen oder hohen Rabatten (die für JEDE Marke tödlich sind) sprach. Der niedrigen Einstiegspreis beruht nämlich nicht auf hohen Rabatten, sondern ist eher das Resultat eines hohen local contents, einer Anpassung an die "automobiltechnischen Marktbedürfnisse" im angestrebten Segment (die dort eher niedrig sind), niedrigen lokalen Herstell- und Transportkosten und der fehlenden Abhängigkeit von Kursschwankungen des (derzeit schwachen) Dollars. Unter diesen Rahmenbedingungen kann jeder Hersteller im US-Markt "marktgerechte" Preise nehmen - die für einen Premiumanbieter wie Audi zugegebenermaßen jedoch auf anderem Niveau liegen als neuerdings bei der Mutter Volkswagen. Hier möchte man mit Passat und Jetta raus aus der "Importeursnische" und ran an die breite Masse von US-Käufern (auch aus dem mittleren Westen), die in der Vergangenheit Toyota, Hyundai oder "Big 3" gekauft haben.


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