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HB ohne Filter: Prospekte, Pendler, Reifenwerbung

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: MB schafft Neuwagenprospekte ab, Pendler-Politik - Dimensionen, Flüchlingsintegration in der Peter-Gruppe Nordhausen, ADAC mit Mobilitätspartnern auf Einigungskurs, Reifen-Frühjahrsbusiness.

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Datum:
07.04.2017

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Heute: MB schafft Neuwagenprospekte ab, Pendler-Politik - Dimensionen, Flüchlingsintegration in der Peter-Gruppe Nordhausen, ADAC mit Mobilitätspartnern auf Einigungskurs, Reifen-Frühjahrsbusiness.

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MB schafft Neuwagenprospekte ab

"Tesla hat einen positiven Impuls gesetzt, weil sie nicht sagen, Elektromobilität ist Verzicht und Müsli." So Daimler-Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche. Zetsche gilt auf seine Art als MB-Trendsetter, sei es in der Formel 1, sei es 2013 mit dem weltweit ersten selbstfahrenden Auto S 500 "Intelligent Drive" auf den Spuren von Bertha Benz von Mannheim nach Pforzheim, "Mercedes-me" bis hin zur Prägung eines neuen Klamotten-Trends für Manager: Jeans mit Sneakers. Bald werden hellbeige Cowboy-Schlappen folgen, um das Durchschnittsalter der MB-Neuwagenkäufer "krampfhaft" nach unten zu ziehen. Gleich jeglicher Kleidung sind Prospekte ein gewichtiges Stilelement, ein Stück Markenprägung. Verpackung! Und das Auge, viel Emotion ist dabei! 

Der durchschnittliche Neuwagenkäufer bei Daimler ist nun mal 54 Jahre alt. Jeder zweite von denen wird 100. Man verkenne bei Gott doch für die Zukunft seinen wahren Stammkundenmarkt nicht. Dort sitzt doch die Kohle! Bei Audi sind die Neuwagenkäufer viel jünger: 52 Jahre! Wahnsinn! Über allem steht in und um Stuttgart der Daimlerslogan: "Das Beste oder nichts!" Das hat Gründer Gottlieb Daimler denen ins Stammbuch geschrieben. Ist es wirklich die beste - oder die wirkungsvollste Lösung -, ab 1. Januar 2018 die Neuwagenprospektausgabe einzustellen? Kunden kommen zum Vertreter und suchen nach Prospekten. Antwort: Gibt es bei Daimler nicht mehr. Wir sind ab 1. Januar 2018 nur noch im N-dimensionalen Raum zuhause. Das wirkt auf einen, als wolle man leuchtenden Sternenglanz abschaffen.

Bei aller Freude am Netz, ein echter Schwabe will "seinen Daimler" in Händen halten. Nicht nur der Diesel-Bauer auf der schwäbischen Alb. Der hat für Haptik besondere Empfindungen. Die Daimler-Prospektwelt ist in der Gesamterscheinung einmalig gestaltet, in der Bilderspähre, im Design, in der sprachlichen Darstellung, all den Farben. Ohne Frage steht hier ein gigantischer Aufwand dahinter. Die reine virtuelle Darstellung bedient aber allenfalls 50 Prozent der Wirkung. Die zweiten 50 Prozent soll jetzt der heimelige Drucker auf dem Bauernhof erledigen? Oder ein neuer Hochglanzdrucker beim Händler. Der MB-Vertreter erhält also die erweiterte Funktion des "Prospektedruckers", und zwar für all jene, die sich mehr oder weniger dafür interessieren. Weshalb lässt sich dieses Vorhaben nicht sinnvoll splitten? Die variablen Anteile, vor allem die Preislisten, die sich immer wieder ändern, mit denen setzt man den "papierlosen Start", der markenbildende Teil wird weiterhin vom Hersteller gestaltet und geliefert. Er will und trägt schließlich auch die Markenverantwortung. Das Beste ist diese geplante Neuerung wirklich nicht! Manchmal ist wirklich nichts das Beste. Würden Die MB-Marketingexperten ihre Kunden befragen, käme da etwas ganz anderes als Kostensenkung heraus!

Pendler-Politik - Dimensionen

Man mag das locker auf die Seite schieben. Pendler! Welche Bedeutung haben die denn für unser Gewerk? Bitte: 60 Prozent der Beschäftigten, also 25 Millionen Menschen in Deutschland pendeln. In der Autostadt Stuttgart sind das während der Woche zwei Drittel, die mit dem Auto in den Hexenkessel fahren. Die Pendlerströme schaffen Staus und Umweltprobleme - und erhalten pro Arbeitstag pro gefahrenen Kilometer 30 Cent, die steuerlich absetzbar sind. Viele Jobs, vor allem neue im Dienstleistungssektor entstehen in Ballungsräumen. Umgekehrt zwingen die Immobilienpreise in den Städten zur Landflucht. Dort stehen bundesweit 1,8 Millionen Wohnungen leer, Schule, Läden oder gar Vereine müssen schließen.

Ein Neubau von Straßen löst das Mengenproblem beim Verkehr nicht. Mehr Heimarbeit ist eine Lösungs-Variante. Standortfragen von Unternehmen die nächste. Mehr Regionalzüge mit weniger Verspätung. Kopenhagen macht es vor, was Fahrrad-Autobahnen vermögen. Dazu muss man allerdings mehr investieren als die 25 Millionen Euro, die jetzt Verkehrsminister Dobrindt lockert macht. Das Fahrrad (Veloziped) gilt als Wunderwaffe gegen innerstädtische Luftverschmutzung und Stau. Das E-Bike wäre in den Städten vielfach der bessere Dienstwagen. Man schaue sich neuen Ausgaben des "Hovertrax Razor" an. Mikromobilität pur! Gigaliner mit 25,5 Meter Länge und 44 Tonnen Gewichtsschwere werden die Herausforderung nicht lösen. Deutsche Bahn, wo bleibst du? Im Güterverkehr?

© Foto: Google

Hovertrax Razor

Flüchlingsintegration in der Peter-Gruppe Nordhausen

Montagmorgen, 7:58 Uhr, Firmenchef Helmut Peter betritt den separaten Kfz-Ausbildungsraum der Flüchtlinge in der Berufsschule Nordhausen. Das Projekt "Flüchtlingsintegration" im Autohaus Peter läuft seit Februar 2016. Helmut Peter engagierte im Verbund mit der Nordhäuser Arbeitsagentur 19 junge Männer aus Syrien, Eritrea und dem Iran. Das Projekt fand deutschlandweites Echo, angefangen vom linken Ministerpräsidenten Bodo Ramelow bis ins Kanzleramt.

Die deutsche Sprache war während des Praktikums vom Februar bis zum 1. September 2016 wichtigstes Fach. Jetzt begann für die 14 jungen Männer eine vierjährige Lehrzeit. MB-Vertreter Helmut Peter machte sich nun mit seinen beiden verantwortlichen Mitarbeitern, MB-Serviceleiterin Simone Rott und Achit Tölle, Ausbildungsleiter Kfz-Technik und Opel-Serviceleiter, vor Ort in der Berufsschule ein Bild über den aktuellen Ausbildungsstand. Mit dabei, Rainer Sturm, der Fachbereichsleiter Kfz an der Berufsschule, und Wolfgang Meyer, Fachlehrer Kfz. Zuvor wurde für jeden Teilnehmer eine Einzelbeurteilung zusammengestellt und nun vor allen besprochen. Beim einen und anderen wurde mehr Fleiß, sprich fachliches Nacharbeiten angesprochen. Bei anderen das Thema Pünktlichkeit. Vor einem halben Jahr bedurfte es noch eines Dolmetschers. Das ist nicht mehr notwendig. Bei unterschiedlicher Sprachbegabung kann sich heute jeder verständigen. Und dennoch war der Wunsch der jungen Immigranten, statt Sport lieber eine Stunde mehr Deutsch. 

Helmut Peter zündet als nächste Stufe die Möglichkeit des Führerscheinerwerbs. Dazu wird eine Fahrschule für alle beauftragt. Nachdem dann der Antrag gestellt wurde, dort in arabischer Sprache den Führerschein anzugehen, gab Firmenchef Peter die deutsche Sprache dafür vor.

Aufgrund der sprachlichen Fortschritte ist geplant, dass die Flüchtlinge nach dem ersten Jahr die zweite Ausbildungsklasse zusammen mit den deutschen Schülern besuchen. Wolfgang Meyer, der den schulischen Alltag mit den Flüchtlingen stemmt: "Ich habe mit diesen jungen Menschen viel Freude. Es motiviert mich immer wieder, wenn ich deren Fortschritt sehe. Wir kommen wirklich sehr gut voran." Helmut Peter gab sich abschließend mit dem Stand der Dinge zufrieden und stellte klar: "Ich will euch durchbringen!" Der Rektor der Berufsschule, Ulrich Preiss, der in Nordhausen mit 104 Lehrkräften 1.400 Berufsschüler ausbildet, meinte im Vorgespräch: "Wir haben noch andere Flüchtlinge im Hause. Wenn 50 Prozent am Schluss den Gesellenbrief erhalten, dann ist das eine sehr gute Quote." 

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Ulrich Preiss, Rektor der Berufsschule Nordhausen, Simone Rott, MB-Serviceleiterin, Helmut Peter und Achit Tölle, Ausbildungsleiter Kfz-Technik

© Foto: Prof. Hannes Brachat

 

Das Peter-Team mit Rainer Sturm, Fachbereichsleiter Kfz und Wolfgang Meyer, Fachlehrer Kfz im Dialog mit den jungen Männern.

ADAC mit Mobilitätspartnern auf Einigungskurs

Vor einer Woche versammelten sich über 300 ADAC-Partner zur entscheidenden Versammlung im Dorint-Hotel in Wiesbaden. Das komplette ADAC-Management, das für den Abschleppservice verantwortlich ist inklusive der Distriktleiter, war live vor Ort. Nachstehende Abbildung des einladenden Verbandes ISA ist Sprache. Ein Verband bedankt sich für die Unterstützung in der Sache. Offensichtlich ist dem Verband gelungen, die vielseitigen Interessen zu solidarisieren und beim ADAC vorzustellen. Es ging inhaltlich nun um die neuen Verträge mit 74 Seiten Umfang.

Über den Erstentwurf gab es unter den Mobilitätspartnern zurecht große Unruhe. Wir berichteten darüber. Die Kündigungsfrist wurde nun auf zwei Jahre angepasst, die Direktabrechnung mit der Versicherung ist möglich, wenn der Kunde zustimmt. Die Verfolgungsklauseln bei freier Meinungsäußerung wurden entschärft usw. Gerade für ADAC-Partner, die als reine Abschleppunternehmen agieren, sind die Vertragsinhalte existentiell. Der ADAC wird nun die neue Vertragsfassung vorlegen. Die ISA will dann abschließend einen Verkehrsrechtler, einen Datenschutzrechtler und einen Vertragsrechtler dran setzen, um dann final das neue Vertragsfundament empfehlen zu können. 

© Foto: ISA

ISA – Interessenvertretung der ADAC Mobilitätspartner

Reifen-Frühjahrsbusiness

Wer artikuliert sich werblich im Reifengeschäft wie? Nachstehende Abbildungen zeigen die Varianten im Autohaus. Da lässt sich was in der Kundenwartezone machen. Andere machen eine Reifen- und Felgenpräsentation. Man achte auf die verschiebbaren "Reifenteller". Direkt am Annahmeplatz des Serviceberaters kann der Kunde Folder ziehen. Registrieren sie in der Abb. die Unterlage auf dem Schreibtisch. So kann der SB dem Kunden die Reifenunterschiede erläutern. Ansprechend die Werbestele von Skoda mit konkreter Produktofferte.

© Foto: Prof. Hannes Brachat
© Foto: Prof. Hannes Brachat

VW legt vor allem in Anzeigenblättern mehrmals im Jahr Service-Offerten bei. Sie liegen zeitgleich bei den VW-Händlern aus. Die Vorder- und Rückseite werden betriebsindividuell gestaltet, der Rest ist für alle Partner gleich. In der aktuellen März/Aprilausgabe wird die Reifen-Frühjahrskollektion beworben. Mit Tipps für den Osterhasen. Deutlich wird auf 36 Monate Reifengarantie abgehoben. 

MB legt ein ansprechend gestyltes Reifen-Booklet mit Gutscheinen der Premium-Reifenpartner aus. Bridgestone, Conti, Hankook, Michelin, Good Year, Pirelli. Für die Einlagerung gibt es einen Gutschein von 30 Euro, ein anderer gibt 20 Euro Montageprämie, Pirelli fällt mit 40 Euro Servicekostenerstattung auf. Skoda ist einmal mehr simply clever. Skoda fällt immer wieder mit ansprechendem Service-Marketing aus der Rolle. Ein Booklet in grün-weiß gehalten stellt die Sommerkompletträder, Felgen und Reifen vor. Gratis gibt es ein Scheibenreinigerkonzentrat dazu. Es wird ein Frühjahrscheck angeboten, eine Rubrik Pflege, clevere Servicelösungen u.a.

Und das bilde den Übergang zu Ostern, nachdem am Karfreitag nächster Woche auch hier im Kommentar protestantische Ruhe herrscht. Volkswagen offeriert mit der Hasenwerbung für Junge Gebrauchtwagen bis zu fünf Jahren Garantie. Weil in fünf Jahren viel passieren kann. Wir werden sehen, was von Volkswagen bis zum 80. Geburtstag von Ferdinand Piëch am 17. April  an Anzeigen geschaltet wird. Piëch, in vielfacher Hinsicht: ein "alter Hase"!

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Volkswagen-Werbung

Spruch der Woche:

"O reines Jahr, o schöner Tag,
O spiegelklare Zeiten:
Zur Sommerlust nach Winterklag'
wird uns der Frühling leiten."

Mit Freude auf die Vielfalt allen österlichen Brauchtums!

Beim Eiersuchen bis zum Hallelujaschreien.

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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KOMMENTARE


Bernd Hönnighausen

08.04.2017 - 19:38 Uhr

wie immer ist der Herr Professor äußerst lesenswert ! Information verwebt mit Amusement köstlich!


Gerd Hellmann

20.04.2017 - 21:43 Uhr

"Staunen ist der erste Schritt zu einer Erkenntnis", wußte schon Louis Pasteur. Die Abschaffung des papiernen Hochglanzprospektes, sozusagen, neben vielleicht der Probefahrt, der intensivste Grund mit der höchsten Anziehung für die Vorentscheidung des Käufers oder der Käuferin für eine (seine) bestimmte Motorisierung, eine (seine) bestimmte Farbe, eine (seine) bestimmte Ausstattung, wird von den Erfindern des Automobiles als Grundübel unserer Zeit gesehen?


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