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HB ohne Filter: Klima und Verkehr +++ Renault und Fiat/Chrysler +++ Hochschul-Studienreise

Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
31.05.2019

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Klima und Verkehr +++ Die "II. Hochzeit im Himmel" - Renault - Fiat/Chrysler+++ BMW-Audi-Bayern München AG +++ Hochschul-Studienreise - zu Gast beim größten Auto-Discounter

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Klima und Verkehr

Die "Hauptversammlung des Volkes", Wahlen haben stattgefunden. Der Wunsch nach Kurswechsel ist offensichtlich. Die "Fridays-for-Future-Demonstrationen" setzten zuvor einen markanten Klimaschwerpunkt. In neun der zehn größten Städte Deutschlands sind die Grünen die Gewinner. Auch die UN setzt höchste Priorität auf das Klima, sprich Erderwärmung. Neu ist das Thema Klima für die Branche nicht. Wir haben seit 1985 die AU, den Katalysator etc. Tatsache ist, dass der CO2-Ausstoß im Verkehr sich in den letzten Jahren kaum verändert hat (siehe Abbildung). Politisch ist bis 2030 eine Reduzierung um 40 Prozent gefordert. Die weitere Abbildung aus dem Umweltbundesministerium macht deutlich, dass 60 Prozent der Treibhausgase auf den Pkw zurückgehen. Wir alle sind gefordert, unseren aktiven Beitrag am Jahrhundertthema Klima zu leisten, sprich unser Klimabewusstsein neu zu schärfen. Und ohne Verhaltensveränderung wird es nicht abgehen.

© Foto: Bundesumweltministerium/ADAC

CO2-Ausstoß

© Foto: Bundesumweltministerium/ADAC

Wer schadet wie viel?

Klima- wie Verkehrspolitik ist ein komplexeres Thema, als es auf den "Fridays-Demonstrationen" von denen aufgezeigt wird, die noch selber kein Geld verdienen müssen. Wenn allein bei Bosch aufgrund der Dieselwandlungen 60.000 Arbeitsplätze zur Disposition stehen, dann wird beispielhaft deutlich, dass es thematisch um die Versöhnung von Ökologie und Ökonomie geht. Man kann in München ja gegen eine dritte Startbahn am Flughafen sein. Man sollte aber den Menschen dort gleichermaßen schmackhaft machen, dass Urlaubsziele künftig von Mallorca auf Fahrradferien im Bayerischen Wald verlegt werden sollten.

Diese Woche tagte abermals das "Klimakabinett". Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer stellte dort ein großes Maßnahmenbündel vor. Dazu gehören saubere Treibstoffe, die Förderung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, die Mehrwertsteuer-Senkung von Bahntickets im Fernverkehr auf sieben Prozent erhöhte Prämien auf kleinere E-Autos, 4.000 Euro statt 2.000 Euro sowie weitere Prämiendifferenzierungen für E-Taxen und Nutzfahrzeuge. Gerade in Sachen E-Autos gilt es, in den eigenen Reihen immer noch große Vorbehalte aufzulösen. Und die Hersteller sollten eben auch E-Fahrzeuge liefern können. Schön, dass VW seinen ID3 schon mit Vorbestellungsmöglichkeit vorstellt. So die Abbuchung mit der Reservierungsgebühr über 1.000 Euro dann auch funktioniert. Die Produktion läuft aber Ende 2019 an, Auslieferung dann 2020. Die Ankündigungen reichen eben nicht, um E-Markt zu machen. Lasst Taten sehen. Klimafreundliche, bezahlbare, sozialverträgliche und für die Autofahrer mit Planungssicherheit.

Die "II. Hochzeit im Himmel" - Renault - Fiat/Chrysler

Italiener sind Künstler der Improvisation. Ex-Fiat/Chrysler-Chef Sergio Marchionne sanierte als Finanzgenie erst Fiat und integrierte dann den fußkranken US-Konzern Chrysler, und rettete so beide Konzerne erstaunlich über die Runden. Und siehe da, sie leben immer noch. John Elkann, Fiat-Spross, Präsident der Exor-Holding und Chairman Fiat Chrysler: "In dieser neuen und aufregenden Zeit sind wir und FCA entschlossen, eine aktive und ehrgeizige Rolle zu spielen." Mal sehen! Wie viele neue Modelle hat Marchionne in seiner Ära angekündigt? Was da in Forschung und Entwicklung investiert wurde, begrenzte sich bis heute auf das Remake des Cinquecento. In Sachen E-Auto ist bis mindestens 2020 bei Fiat nichts zu sehen. Man hat in einem Coup von Tesla gegen Bezahlung die Rechte erworben, um ab 2021 die EU-Emissionsvorschriften zu erfüllen. Einfach - wie so oft - halbseiden! Bei der Zukunftsgestaltung um autonome Fahrzeuge hat Fiat/Chrysler zwar eine Kooperation mit Waymo, der Tochter der Google-Mutter Alphabet. Doch diese bezieht sich dominant auf die Lieferung von Chrysler Minivans als Testfahrzeuge. Klar, Waymo klopfte zuvor bei anderen Herstellern an, wie schon Marchionne früher bei GM, Ford und VW bezüglich einer Fusion vorstellig wurde. Man stelle sich das Duo Piech-Marcionne vor? Marcionnes Credo war stets, ein Hersteller muss vier bis fünf Millionen Fahrzeuge pro Jahr verkaufen, um überlebensfähig zu sein.

Fünf Milliarden Euro Einsparpotentzal stehen für die Ehe im Himmel im neuen Bund in Aussicht. Da geht es dann den schwach ausgelasteten Fiat-Fabriken an den Kragen. Und das bei einem Innenminister Matteo Salvini? Arbeitsplatzabbau bei Renault? Da steht der französische Staat mit 15 Prozent Renaultbeteiligung dahinter. Künftig: Japanische - amerikanische - französische und italienische Kultur. Das bedingt nicht nur einer aktiven und ehrgeizigen, sondern auch einer mehr als mutigen Rolle. Wer soll sie personell gestalten? Jürgen Schrempp hat mit seinem geplanten Auto-Weltkonzern und der Scheidung von Chrysler rund 100 Milliarden Euro in den Sand gesetzt. Die neu geplante Ehe im Himmel verspricht zumindest nach VW (10,8 Millionen) und Toyota (10,6 Millionen) mit jährlich 8,7 Millionen Einheiten den dritten Rang auf der Welteinheitenskala.

BMW-Audi-Bayern München AG

"Freude am Fahren" wird BMW gerade beim autonomen Fahren neu beinhalten müssen. Hinter BMW stehen 130.000 Mitarbeiter, die pro Jahr 2,5 Millionen Autos und Motorräder bauen. Und in der operativen Rendite steht BMW mit 9,4 Prozent Rendite im Vergleich der Autokonzerne an Platz Nummer eins. Fiat-Chrysler steht bei 4,7 Prozent und Ford bei 2,0 Prozent Rendite. Hinter BMW stehen mit den Quandts/Klatten solide Anteilseigner. Und doch wirken belastende Zölle und andere Ungewissheiten aufs Ganze.

Es meint der mental belastete Präsident des FC Bayern und nebenberufliche Wurstfabrikant Uli Hoeneß, er müsse BMW und Audi gegeneinander ausspielen. Der Audi-Vertrag kam 2011 zustande und läuft bis 2025. Zu den DAX-Sponsoren bei Bayern gehören noch die Allianz sowie Adidas. BMW wurmt, dass in München die Ingolstädter beheimatet sind. Sie wollten Audi unbedingt ablösen und von 2025 bis 2035 dafür sage und schreibe 800 Millionen Euro hinlegen. Audi ist mit 8,3 Prozent am FC Bayern München beteiligt. Jetzt kam für BMW der Abpfiff und Audi wird bis 2030 verlängern. Was da alles im Hintergrund lief, ist schon erstaunlich. Beispielsweise der Duesmann-Effekt, Mensch gegen Verein.

Die ganze Kiste zeigt ein Stück Perversion. Da hat VW einen eigenen Fußballverein, den Vfl Wolfsburg. Über Audi ist man beim Hauptwettbewerber Bayern München beteiligt. Bislang war es Herr Winterkorn, jetzt ist es der VW-Vorstandsvorsitzende Dr. Herbert Diess, der als Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender beim FC Bayern, beim Hauptwettbewerber seines eigenen Clubs, im Aufsichtsrat sitzt. Man staunt, für was die Herren Zeit haben, welche Prioritäten gesetzt werden. Oder muss man es locker als Entspannung vor der ewigen Dieselmalaise sehen.

Hochschul-Studienreise - zu Gast beim größten Auto-Discounter

Wilfried Wilhelm Anclam, Inhaber und Gründer der AutoLand AG, seit zwölf Jahren Gastdozent und Mäzen der Hochschule Geislingen, lud das Examenssemester 2019 zur Exkursion an seinen neuen Standort in Berlin Alt-Friedrichsfelde ein. Mit 45 Studentinnen und Studenten rückten wir letzten Mittwoch in Berlin Hbf mit dem ICE an. Stadtfahrt mit Exklusivbus, Standortbesichtigung von AutoLand, nachts 22-Uhr-Besuch im Plenarsaal des Deutschen Bundestags - MdB Fritz Güntzler (CDU), Wirtschaftsprüfer aus Göttingen, machte das möglich - Kaiserdom-Besichtigung, große sonnige Spreefahrt auf einem Exklusivschiff, Einzelzimmer für jeden im 4-Sterne-Hotel Radison blu mitten in der Stadt, mehrere gemeinsame Essenveranstaltungen, nächtlicher Hotelbar-Besuch sowie großzügige originelle Gastgeschenke. Eine ausführliche Bildstory dazu gab es auf AUTOHAUS Online am 27. Mai 2019.

Frage an Wilfried Wilhelm Anclam: Worin liegt für ihn der Kern dieses Tuns? W.W. Anclam: "Ich könnte jetzt locker sagen: Weil das keiner in der Branche macht. Ich hätte mir zu vergleichbarer Zeit auch gewünscht, erfolgreiche Unternehmer vor Ort befragen zu können, ihr Tun live zu besichtigen. Und das habe ich nun aktuell in Berlin gerne möglich gemacht."

Die Studentenschaft hatte viele Fragen an ihn, zur Standortentwicklung, zum virtuellen Vertrieb der Zukunft, zu den Einkaufsquellen, der Markt- und Personalentwicklung, der Geschäftskonzeption von AutoLand. Lesen sie dazu unser Exklusivinterview mit Wilfried Wilhelm Anclam in AUTOHAUS 12 am 24. Juni 2019.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Wilfried Wilhelm Anclam bei der AutoLand Berlin II. Im Hintergrund die Mehrmarkenwerkstatt. Im Vordergrund die Präsentation von 500 Neu- und Gebrauchtfahrzeugen – auf 40.000 Quadratmeter Grundstücksfläche.

Spruch der Woche:

"Optimismus ist angeboren.
Pessimismus ist angelernt." (Norbert Stoffel)

Auf einen freudigen Mai-Ausklang

Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 07. Juni 2019!


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Klima und Verkehr

Die "Hauptversammlung des Volkes", Wahlen haben stattgefunden. Der Wunsch nach Kurswechsel ist offensichtlich. Die "Fridays-for-Future-Demonstrationen" setzten zuvor einen markanten Klimaschwerpunkt. In neun der zehn größten Städte Deutschlands sind die Grünen die Gewinner. Auch die UN setzt höchste Priorität auf das Klima, sprich Erderwärmung. Neu ist das Thema Klima für die Branche nicht. Wir haben seit 1985 die AU, den Katalysator etc. Tatsache ist, dass der CO2-Ausstoß im Verkehr sich in den letzten Jahren kaum verändert hat (siehe Abbildung). Politisch ist bis 2030 eine Reduzierung um 40 Prozent gefordert. Die weitere Abbildung aus dem Umweltbundesministerium macht deutlich, dass 60 Prozent der Treibhausgase auf den Pkw zurückgehen. Wir alle sind gefordert, unseren aktiven Beitrag am Jahrhundertthema Klima zu leisten, sprich unser Klimabewusstsein neu zu schärfen. Und ohne Verhaltensveränderung wird es nicht abgehen.

© Foto: Bundesumweltministerium/ADAC

CO2-Ausstoß

© Foto: Bundesumweltministerium/ADAC

Wer schadet wie viel?

Klima- wie Verkehrspolitik ist ein komplexeres Thema, als es auf den "Fridays-Demonstrationen" von denen aufgezeigt wird, die noch selber kein Geld verdienen müssen. Wenn allein bei Bosch aufgrund der Dieselwandlungen 60.000 Arbeitsplätze zur Disposition stehen, dann wird beispielhaft deutlich, dass es thematisch um die Versöhnung von Ökologie und Ökonomie geht. Man kann in München ja gegen eine dritte Startbahn am Flughafen sein. Man sollte aber den Menschen dort gleichermaßen schmackhaft machen, dass Urlaubsziele künftig von Mallorca auf Fahrradferien im Bayerischen Wald verlegt werden sollten.

Diese Woche tagte abermals das "Klimakabinett". Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer stellte dort ein großes Maßnahmenbündel vor. Dazu gehören saubere Treibstoffe, die Förderung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, die Mehrwertsteuer-Senkung von Bahntickets im Fernverkehr auf sieben Prozent erhöhte Prämien auf kleinere E-Autos, 4.000 Euro statt 2.000 Euro sowie weitere Prämiendifferenzierungen für E-Taxen und Nutzfahrzeuge. Gerade in Sachen E-Autos gilt es, in den eigenen Reihen immer noch große Vorbehalte aufzulösen. Und die Hersteller sollten eben auch E-Fahrzeuge liefern können. Schön, dass VW seinen ID3 schon mit Vorbestellungsmöglichkeit vorstellt. So die Abbuchung mit der Reservierungsgebühr über 1.000 Euro dann auch funktioniert. Die Produktion läuft aber Ende 2019 an, Auslieferung dann 2020. Die Ankündigungen reichen eben nicht, um E-Markt zu machen. Lasst Taten sehen. Klimafreundliche, bezahlbare, sozialverträgliche und für die Autofahrer mit Planungssicherheit.

Die "II. Hochzeit im Himmel" - Renault - Fiat/Chrysler

Italiener sind Künstler der Improvisation. Ex-Fiat/Chrysler-Chef Sergio Marchionne sanierte als Finanzgenie erst Fiat und integrierte dann den fußkranken US-Konzern Chrysler, und rettete so beide Konzerne erstaunlich über die Runden. Und siehe da, sie leben immer noch. John Elkann, Fiat-Spross, Präsident der Exor-Holding und Chairman Fiat Chrysler: "In dieser neuen und aufregenden Zeit sind wir und FCA entschlossen, eine aktive und ehrgeizige Rolle zu spielen." Mal sehen! Wie viele neue Modelle hat Marchionne in seiner Ära angekündigt? Was da in Forschung und Entwicklung investiert wurde, begrenzte sich bis heute auf das Remake des Cinquecento. In Sachen E-Auto ist bis mindestens 2020 bei Fiat nichts zu sehen. Man hat in einem Coup von Tesla gegen Bezahlung die Rechte erworben, um ab 2021 die EU-Emissionsvorschriften zu erfüllen. Einfach - wie so oft - halbseiden! Bei der Zukunftsgestaltung um autonome Fahrzeuge hat Fiat/Chrysler zwar eine Kooperation mit Waymo, der Tochter der Google-Mutter Alphabet. Doch diese bezieht sich dominant auf die Lieferung von Chrysler Minivans als Testfahrzeuge. Klar, Waymo klopfte zuvor bei anderen Herstellern an, wie schon Marchionne früher bei GM, Ford und VW bezüglich einer Fusion vorstellig wurde. Man stelle sich das Duo Piech-Marcionne vor? Marcionnes Credo war stets, ein Hersteller muss vier bis fünf Millionen Fahrzeuge pro Jahr verkaufen, um überlebensfähig zu sein.

Fünf Milliarden Euro Einsparpotentzal stehen für die Ehe im Himmel im neuen Bund in Aussicht. Da geht es dann den schwach ausgelasteten Fiat-Fabriken an den Kragen. Und das bei einem Innenminister Matteo Salvini? Arbeitsplatzabbau bei Renault? Da steht der französische Staat mit 15 Prozent Renaultbeteiligung dahinter. Künftig: Japanische - amerikanische - französische und italienische Kultur. Das bedingt nicht nur einer aktiven und ehrgeizigen, sondern auch einer mehr als mutigen Rolle. Wer soll sie personell gestalten? Jürgen Schrempp hat mit seinem geplanten Auto-Weltkonzern und der Scheidung von Chrysler rund 100 Milliarden Euro in den Sand gesetzt. Die neu geplante Ehe im Himmel verspricht zumindest nach VW (10,8 Millionen) und Toyota (10,6 Millionen) mit jährlich 8,7 Millionen Einheiten den dritten Rang auf der Welteinheitenskala.

BMW-Audi-Bayern München AG

"Freude am Fahren" wird BMW gerade beim autonomen Fahren neu beinhalten müssen. Hinter BMW stehen 130.000 Mitarbeiter, die pro Jahr 2,5 Millionen Autos und Motorräder bauen. Und in der operativen Rendite steht BMW mit 9,4 Prozent Rendite im Vergleich der Autokonzerne an Platz Nummer eins. Fiat-Chrysler steht bei 4,7 Prozent und Ford bei 2,0 Prozent Rendite. Hinter BMW stehen mit den Quandts/Klatten solide Anteilseigner. Und doch wirken belastende Zölle und andere Ungewissheiten aufs Ganze.

Es meint der mental belastete Präsident des FC Bayern und nebenberufliche Wurstfabrikant Uli Hoeneß, er müsse BMW und Audi gegeneinander ausspielen. Der Audi-Vertrag kam 2011 zustande und läuft bis 2025. Zu den DAX-Sponsoren bei Bayern gehören noch die Allianz sowie Adidas. BMW wurmt, dass in München die Ingolstädter beheimatet sind. Sie wollten Audi unbedingt ablösen und von 2025 bis 2035 dafür sage und schreibe 800 Millionen Euro hinlegen. Audi ist mit 8,3 Prozent am FC Bayern München beteiligt. Jetzt kam für BMW der Abpfiff und Audi wird bis 2030 verlängern. Was da alles im Hintergrund lief, ist schon erstaunlich. Beispielsweise der Duesmann-Effekt, Mensch gegen Verein.

Die ganze Kiste zeigt ein Stück Perversion. Da hat VW einen eigenen Fußballverein, den Vfl Wolfsburg. Über Audi ist man beim Hauptwettbewerber Bayern München beteiligt. Bislang war es Herr Winterkorn, jetzt ist es der VW-Vorstandsvorsitzende Dr. Herbert Diess, der als Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender beim FC Bayern, beim Hauptwettbewerber seines eigenen Clubs, im Aufsichtsrat sitzt. Man staunt, für was die Herren Zeit haben, welche Prioritäten gesetzt werden. Oder muss man es locker als Entspannung vor der ewigen Dieselmalaise sehen.

Hochschul-Studienreise - zu Gast beim größten Auto-Discounter

Wilfried Wilhelm Anclam, Inhaber und Gründer der AutoLand AG, seit zwölf Jahren Gastdozent und Mäzen der Hochschule Geislingen, lud das Examenssemester 2019 zur Exkursion an seinen neuen Standort in Berlin Alt-Friedrichsfelde ein. Mit 45 Studentinnen und Studenten rückten wir letzten Mittwoch in Berlin Hbf mit dem ICE an. Stadtfahrt mit Exklusivbus, Standortbesichtigung von AutoLand, nachts 22-Uhr-Besuch im Plenarsaal des Deutschen Bundestags - MdB Fritz Güntzler (CDU), Wirtschaftsprüfer aus Göttingen, machte das möglich - Kaiserdom-Besichtigung, große sonnige Spreefahrt auf einem Exklusivschiff, Einzelzimmer für jeden im 4-Sterne-Hotel Radison blu mitten in der Stadt, mehrere gemeinsame Essenveranstaltungen, nächtlicher Hotelbar-Besuch sowie großzügige originelle Gastgeschenke. Eine ausführliche Bildstory dazu gab es auf AUTOHAUS Online am 27. Mai 2019.

Frage an Wilfried Wilhelm Anclam: Worin liegt für ihn der Kern dieses Tuns? W.W. Anclam: "Ich könnte jetzt locker sagen: Weil das keiner in der Branche macht. Ich hätte mir zu vergleichbarer Zeit auch gewünscht, erfolgreiche Unternehmer vor Ort befragen zu können, ihr Tun live zu besichtigen. Und das habe ich nun aktuell in Berlin gerne möglich gemacht."

Die Studentenschaft hatte viele Fragen an ihn, zur Standortentwicklung, zum virtuellen Vertrieb der Zukunft, zu den Einkaufsquellen, der Markt- und Personalentwicklung, der Geschäftskonzeption von AutoLand. Lesen sie dazu unser Exklusivinterview mit Wilfried Wilhelm Anclam in AUTOHAUS 12 am 24. Juni 2019.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Wilfried Wilhelm Anclam bei der AutoLand Berlin II. Im Hintergrund die Mehrmarkenwerkstatt. Im Vordergrund die Präsentation von 500 Neu- und Gebrauchtfahrzeugen – auf 40.000 Quadratmeter Grundstücksfläche.

Spruch der Woche:

"Optimismus ist angeboren.
Pessimismus ist angelernt." (Norbert Stoffel)

Auf einen freudigen Mai-Ausklang

Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
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Der nächste HB ohne Filter erscheint am 07. Juni 2019!


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KOMMENTARE


Erwin Wagner

31.05.2019 - 17:14 Uhr

Klima & VerkehrZur Schadstoffvermeidung so lehrt uns das grüne Konzept, soll man das Auto stehen lassen und mit der Bahn fahren. Genau das wollte ich in die Praxis umsetzen, am Sonntag den 2.6. - nachmittags von Passau nach Hildesheim. Alle Züge ab 12 Uhr waren ausgebucht! Ebenso problematisch waren die Rückreisemöglichkeiten am 3.6. spät nachmittags ab Hildesheim. Fazit: Ich reise alternativlos mit meinem Pkw.


Erwin Tischler

31.05.2019 - 22:09 Uhr

Warum schreibt die Presse nicht einmal, dass wir das CO 2-Problem in Deutschland nur der Abschaltung der Atomkraftwerke durch Frau Merkel zu verdanken haben! In Frankreich und den Benelux-Staaten gibt es kein CO 2-Problem! Und warum werden nur Elektro- und Hybrid-Autos gefördert, niemand aber kümmert sich um die flächenmäßige Verfügbarkeit von Wasserstoff an den Tankstellen, damit die Industrie Elektrofahrzeuge mit Stromerzeugung an Bord, nämlich mit Wasserstoff, herstellen kann. Die Technologie ist längst bekannt und serienreif - allein es fehlen die Tankstellen. Damit wäre auch das Reichweitenproblem gelöst - und Wasserstoff läßt sich in unbegrenztem Maß herstellen, insbesondere wenn endlich mal die Stromkontingente der Windräder im Norden zu 100 % genutzt würden! Da gibt es Potential ohne Ende!


Nostradamus

01.06.2019 - 00:53 Uhr

Das FIAT eine weitere Melkkuh braucht um überleben zu können, es ist mir schon klar. Was aber der kerngesunde Renault-Nissan-Konzern in diesem Triumvirat sucht, das verstehe ich überhaupt nicht.


Hans Steinhauer

01.06.2019 - 08:37 Uhr

BMW und Bayern München passen nicht zusammen! Der Hersteller möge seine 800 Millionen Euro jetzt in seine Produkte stecken. Statt in einen Fußballverein...


A. Stenke

04.06.2019 - 15:49 Uhr

@ Erwin Tischler"In Frankreich und den Benelux-Staaten gibt es kein CO 2-Problem!" > Nur weil man Ausrufezeichen hinter jeden Satz macht, entspricht es noch lange nicht der Wahrheit (gilt nicht nur für diesen Satz Ihres Beitrags). Einfach z.B. mal über die ab Juli kommenden Vorschriften bzgl. Diesel Fahrzeugen in Paris informieren.


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