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HB ohne Filter: Check24 vs. HUK Coburg +++ ADAC auf Spurensuche +++ Mittelstandsakzente im Autohaus

Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
10.05.2019

2 Kommentare

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Check24 contra HUK Coburg +++ Lidl+Vehiculum+König - Autodiscounter +++ Der ADAC auf Spurensuche +++ E-Autobatterien - recyclebarer Elektroschrott +++ Mittelstandsakzente im Autohaus

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Check24 contra HUK Coburg

Das Münchner Online-Vergleichsportal Check24 tut so, als würde es alles neutral vergleichen, ganz transparent und stets für das günstigste Angebot sorgen. Tatsache aber ist, dass das Geschäftsmodell von Check24 auch von der direkten Vermittlung von Produkten lebt. Wo kämen sonst die 500 Millionen Euro Jahresumsatz her? Zwangsläufig leben bei diesem Geschäftsmodell die Intransparenz und die mangelnde Neutralität. Vergleichsportale wie Check24 (15 Millionen Kunden) oder Verivox (acht Millionen Kunden) betonen, es habe die Provision keinen Einfluss auf das Ranking. Lassen wir das mal so stehen. Wohlwissend, dass der Platz 0 im Ranking ja nicht selbstredend ist. Man nehme ferner zur Kenntnis, dass die Vermittlungsrate je nach Produkt unterschiedlich hoch ausfällt. Bei Vermittlung von Klavierunterricht etwas weniger als bei Suche nach Brustvergrößerung. Zwischen 30 und 80 Prozent.

Der geniale Klaus Jürgen Heitmann, Vorstandssprecher der Versicherungsgruppe HUK Coburg, legt sich wie der BVK – Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute - ganz gezielt mit Check24 an. Seine juristische Anfrage, ob und in welcher Form darf die Check24 die Tarife der HUK in einem Vergleich anführen, obwohl die HUK mit dem Portal gar nicht zusammenarbeitet und auch nicht zusammenarbeiten will. Das Gericht gab nun der HUK Recht. Check24 muss daher seinen Internetauftritt ändern und darf Marken und Logos der HUK nicht mehr verwenden. Die HUK weigert sich seit Jahren dem als Makler registrierten Portal Provisionen für Abschlüsse zu bezahlen. Der Grund liegt nahe. Die Portale rufen stetig wie subtil zu Vertragskündigungen auf, informieren Kunden mit gezielten e-Mails, um beim Policenwechsel abermals die Kralle aufzuhalten. Da gibt es dann je nach Kfz-Versicherungsart pro Police – so hört man – ab 50 Euro aufwärts. Sie praktizieren damit in Wahrheit das Gegenteil von dem, was sie verkünden, indem diese Spirale zu steigenden Preisen führen muss.

Hinter der HUK stehen als Marktmacht und Marktführer sage und schreibe zwölf Millionen Kfz-Policen, gefolgt von der Allianz mit 8,6 Millionen. Jetzt geht es in Folge um die Dimension, wie Check24 die HUK trotz der genannten Vorbehalte integrieren kann. Ohne Beteiligung des Marktführers wäre die Offerte von Check24 eine überschaubare Veranstaltung. Das Beispiel der HUK Coburg zeigt, man kann und muss den digitalen Playern sehr wohl Grenzen aufzeigen. Oder anders: Wir werden weiter für fairen Wettbewerb kämpfen müssen! Auch auf virtueller Ebene. Man darf auch hier nicht blindes Vertrauen voraussetzen.

Lidl+Vehiculum+König - Autodiscounter

Am 4. Februar 2019 offerierte der Discounter Lidl unter www.lidl-autos.de 1.000 Fiat 500 für eine Leasingrate ab 89 Euro pro Monat. Mit der Auslieferung der Fahrzeuge ist Auto König an seinen Standorten Berlin, Erfurt und Halle beauftragt. In einem Interview mit AUTOHAUS Online am 3. Mai 2019 sagte der Geschäftsführer von Auto König Dirk Steeger, dass die Fahrzeuge innerhalb von einer guten Woche vermarktet waren. Etwas über die Hälfte der Fahrzeuge seien inzwischen ausgeliefert. Wer heute bei Lidl auf angeführten Kanal geht, erhält die nachstehende Abbildung. Es gibt nichts mehr. Man kann sich aber bei E-Mail-Angabe gleich für die nächste Aktion vormerken lassen. Dennoch kann man auf dieser Seite nach wie vor zahlreiche Informationen zur durchgeführten Verkaufsaktion abrufen. Die FAQ (Frequenty Asked Questions) sind hochprofessionell zusammengestellt. Ebenso die zentralen Rubriken vom "Angebot" bis zu "Optionale Pakete". Man erfährt dort, dass der gesamte Verkaufsprozess voll digitalisiert ist. Eine Probefahrt ist nicht möglich. Es handelt sich um einen Kilometer-Leasingvertrag, der mit Santander abgeschlossen wird. Die Mehrbelastung oder Vergütung pro Kilometer wird nicht beziffert. In der virtuellen Darstellungsart ist da wirklich alles vorbildlich und wirkungsvoll aufbereitet.

Lidl Kampagne Fiat 500
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Lidl mit Fiat-Offerte

Man spreche aber nun mal mit einem Filialleiter an einem normalen Lidl-Laden auf dem Lande. Der schlägt über die Aktion die Hände überm Kopf zusammen. Wenn der 80-jährige Opa an der Kasse die Kassiererin fragt, wie er es machen muss, dass er seinem Enkel so ein Auto für 89 Euro pro Monat schenken möchte. Der Nächste fragt, was er mit seinem Gebrauchtwagen machen soll? Ein Andere, was er an der Konfigurierung ändern kann? Sprich, an der Lidl-Front – analog - herrschte die blanke Überforderung, ein Durcheinander. Klar, es war die erste Aktion des Trios Lidl-Vehiculum-König. Die erste Erfahrung wird dann auch anzeigen, wie viele Fahrzeuge wirklich durch Lidl verkauft wurden. Sicher werden die Anderen - Aldi, Edeka, Kaufland usw. - vergleichbare Aktionen schnüren. Man wird sehen, welche Marke als nächstes für derartige Discount-Aktionen zur Verfügung steht. Das Beispiel Lidl zeigt, dass es dazu eines geneigten Händlers bedarf, der sich beherzt auf Mengenbonus eingrenzt und mit dem Importeur oder Hersteller sehr eng vernetzte Aktion treibt.

Der ADAC auf Spurensuche

Größe ist kein Maßstab! Das gilt auch für Europas größten Verkehrsclub, den ADAC. Seit dem Manipulationsskandal 2014 beim Autopreis "Gelber Engel" und anderen Malaisen ist selbst mit der nachfolgenden Neustrukturierung des ADAC in einen Verein, kommerzielle SE und in einer Stiftung immer noch keine sichtbare Erfolgsspur gelegt. Nahezu 21 Millionen Mitglieder und das bei einem Mitgliedsbeitrag ab 49 Euro jährlich müsste eigentlich eine solide Finanzbasis für das Ganze ausmachen. Man wird sehen, was die 200 Delegierten am Samstag, 11. Mai 2019 auf der Hauptversammlung am Nürburgring dem ehrenamtlich tätigen Präsidium öffentlich zu sagen trauen. Oder auch am Tag zuvor hinter den Türen!

Im ADAC e.V sind 2.837 Mitarbeiter beschäftigt. In den Regionalclubs weitere 2.957. Oder in der ADAC Straßenwacht sind 1.737 Fahrer unterwegs. Das sind Dimensionen, die gesteuert werden müssen (siehe Abbildung ADAC-Zentrale in München). Die Mitarbeiterzahlen sollen reduziert werden. Sie stellen aber nicht nur deswegen der Führung ein schlechtes Zeugnis aus. Wir haben an dieser Stelle 2017 über die neuen Verträge für die ADAC-Abschleppdienste berichtet. Da gab es seitens der Vertragspartner einen Aufstand! Juristische Drückerkolonnen produzierten alles andere als eine faire wirtschaftliche Vertragsvorlage auf Augenhöhe. Völlig überzogen. Der Partnerprotest zeigte Wirkung.

Oder man schaue sich an, welche Blöße sich der ADAC mit jedem Heft der "ADAC Motorwelt" gibt. So ein lausig-dünnes Blättle. Der ADAC müsste Europas größter und professionellster Mobilitätsdienstleister sein, in Sachen Mobilität voranmarschieren, Zeichen setzen, Stellung beziehen, aktiv für seine Mitglieder Verkehrspolitik gestalten, Vorschläge für die Mobilität der Zukunft auflegen, Forderungen an die Hersteller aufzeigen und wirklich die Interessen seiner Mitglieder, das sind doch die Autofahrer, aktiv wahrnehmen. Darüber gäbe es in der Motorwelt gar viel zu berichten. Fehlanzeige! Es reicht halt nicht einen ADAC-Autokredit für 2,99 Prozent aufzulegen oder Versicherungen anzubieten. Und das von der Hausratversicherung bis zur Oldtimerversicherung. Da ist es dann erfreulich festzustellen, was mancher ADAC-Ortsclub thematisch auf die Beine stellt. Konflikte sind die Mutter des Fortschritts. Möge der ADAC-Umbruch wirkungsvoll und sauber gelingen. Es wäre für die gesamte Gesellschaft wichtig, dass aus München markige Mobilitätszeichen für die Zukunft gesetzt werden. Pro Auto! Wo bleiben sie?

© Foto: Prof. Hannes Brachat

ADAC-Zentrale München

 

E-Autobatterien - recyclebarer Elektroschrott

2022 sollen eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Noch gibt es kein flächendeckendes Recycling-System. Die EU wird in diesem Jahr noch die verbindlichen Standards u.a. für das E-Recycling festlegen. Die "grüne Batterie" wird Markenzeichen. Durch das E-Recyceln alter Batterien könnte beispielsweise Deutschland einen Teil der erforderlichen Metalle selbst gewinnen. Noch ist das E-Recyceln eine aufwendige Angelegenheit. Nissan hat beispielsweise bereits eine eigene Recycling-Anlage gebaut. Volkswagen wird noch in diesem Jahr mit einer eigenen Anlage in Salzgitter aufwarten. Internationale Recycling-Riesen wie Umicore und andere arbeiten mit Nachdruck an weiteren Lösungen. Alte E-Batterien als heimliche Rohstoffquelle für Europa!

Mittelstandsakzente im Autohaus

Vergangene Woche habe ich an dieser Stelle einige Impulse aus der Branche zur Erhöhung der Besucherfrequenz in den Schauräumen bzw. am Autohaus-Standort aufgezeigt. Das Autohaus Bormann in Wolfenbüttel hat inzwischen sein Spargelwochenende mit Kooperationspartnern gestaltet. Lassen wir Bilder sprechen.

Mittelstandsakzente Autohaus Bormann
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Spargelwochenende im Autohaus Bormann – vom Salzburgabend bis zur örtlichen Tanzgruppe und zahlreichen Kooperationspartnern

Aktuell führte das VW-Autohaus Holst in Scheeßel zusammen mit der Sparkasse Scheeßel zum 16. Mal sein Mittelstandsforum durch. Heuer konnte Firmenchefin Heide Holst 350 Gäste im Neuwagenverkaufsareal begrüßen. 2004 hatte man bei der ersten Veranstaltung mit 150 begonnen. Die Besucher bezahlen 30 Euro "Eintrittsgeld". Dieses Geld fließt seit 2011 in den Stiftungsfonds Junges Wissen, den das Autohaus und die Sparkasse gegründet haben. Damit werden Projekte für die Vernetzung von Schule und Wirtschaft gefördert. Details siehe unter www.autohaus-holst.de/Stiftung. 2018 erhielt das Autohaus für seine Aktionen zur Mitarbeitergewinnung den Niedersächsischen Wirtschaftspreis. Firmenslogan: Mit Herz bei der Sache!

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Die Gastgeber: Heide Holst (2.v.r.) und Torsten Meyer sowie die Sparkassendirektoren Olaf Achtabowski (l.) und Jürgen Lange (re). Gastreferent war Dr. Volker Busch, Facharzt für Neurologie, Psychatrie und Psychotherapie

Spruch der Woche:

"Es reicht eben nicht, dass die EU gerade noch irgendwie funktioniert. Europa ist schon lange nicht mehr in der Lage, mit den USA und China mithalten zu können. Mein Ziel ist, dass wir in Europa weniger Regeln, Regulierung und Bürokratie bekommen." (Österreichs Hoffnungsträger und Bundeskanzler Sebastian Kurz)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 24. Mai 2019!


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Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) wird Realität

Ab Juni 2019 werden die E-Tretroller oder E-Scooter Realität. 20 Kilometer pro Stunde sind erlaubt. Es müssen die Radwege beziehungsweise die Straßen benutzt werden. 14 Jahre ist die Altersvorgabe. Es gibt weder Helmpflicht, noch Führerschein, aber Versicherungspflicht. Und zwar eine spezielle Kfz-Haftpflichtversicherung. Kosten p.a. rund 30 Euro. Die Plakette ist auf das Schutzblech des Rollers zu kleben. Einstiegsmodelle gibt es ab 200 Euro aufwärts. Bei Metz ist man mit 1.998 Euro dabei. BMW produziert mit dem X2 City eigene E-Scooter: 2.500 Euro. Daimler steckt hinter Hive (My Taxi). Die Reichweiten liegen zwischen 20 und 30 Kilometer. Der Ladevorgang liegt zwischen 2,5 bis 5 Stunden, an der normalen Steckdose. Gewicht: weniger als 20 Kilo. Die Scooter sind vielfach zusammenklappbar. Zielgruppen sind Berufspendler, Jugendliche, Gehbehinderte, Freizeitsportler, Camper. Für Schwergewichtige werden Sondermodelle offeriert. Die besten Elektroroller können im Netz bei Chip eingesehen werden. 

Anbieter wie Bird, Line, Voi, Hive, Flash sehen im E-Scooter-Sharing ein neues Betätigungsfeld. Miete per App, ein Euro pro Ausleihe, pro Kilometer 15 Cent.  

Nun müssen künftig Radfahrer ihre Wege mit Tretrollern teilen. Das wird nicht ohne Konflikte und Unfälle abgehen. Sprich, es ist zusätzlicher Raum erforderlich. Der BUND zeigt gleich die Lösung auf. Dieser fehlende Raum muss den Autofahrern entzogen werden. Ob in Sachen Verleih ein Chaos droht wie beim Fahrrad-Sharing-Dienst Obike aus Singapur? Die hatten über Nacht Fahrräder in München verteilt, waren ein Jahr später pleite und zahlreiche der 7.000 silbergelben Fahrräder mussten aus der Isar gefischt werden. Die Erwartung ist, dass künftig öfter Roller statt Auto gefahren wird. Zumindest wenn es nicht regnet oder schneit. Jede vierte Autofahrt ist kürzer als zwei Kilometer! Da sind dann Strecken dabei, die man auch zu Fuß gehen könnte. Die Auffassung, dass die neue Variante der E-Scooter nicht zu weniger, sondern zu mehr Verkehr führt, ist nicht abwegig. Sharen will aber nicht mehr, sondern weniger Verkehr schaffen.

Von Sneakers zu Lederschuhen - Mercedes-Benz - "Move"

Nach 13 Jahren Mercedes-Benz-Vorstandsvorsitz reicht Dieter Zetsche (66) den Stab der ersten MB-Verantwortung in schwedische Hände, Ola Källenius (49). Zetsche wird danach von Klaus Mangold bei TUI den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen, bis er dann in zwei Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender bei Daimler aufschlagen wird. So ihn die Dieselmalaise mit Stadlereffekt nicht einholt. Ohne Frage, Dieter Zetsche hat Großes für den Konzern geleistet und war persönlich als Marke so bekannt wie Daimler. Was Stilbrüche wie Jeans und Sneakers ausmachen! Vom originellen Schnauzer nicht zu reden. Dennoch zeigt auch sein langjähriges Wirken, dass es eben in einem Unternehmen nicht nur Erfolge gibt. Es sei beispielsweise an den Verbund von Schrempp-Chrysler-Zetsche gedacht. 100 Milliarden Euro hat dieser Ausflug verschlungen. Das überlebt nur eine schwäbische Firma. Mit Smart liegt die Hoffnung nun in der chinesischen Machart. In Sachen E-Mobilität ist Daimler alles andere als ein Pionier! Zetsche legte nun mit einem Umsatz für 2018 von 167 Milliarden Euro und einer Fahrzeugverkaufsmenge von 3,4 Millionen Fahrzeuge ein Rekordjahr vor. Doch der EBIT sank von 14,3 auf 11,1 Milliarden Euro. Die Kosten steigen schneller als die Erträge. Auf dem Globus sind bei Daimler inzwischen 300.000 Beschäftigte unterwegs. Und bei derartigen Dimensionen gibt es immer einen Bereich, der neue Aufgaben stellt. Da hinkt erst der Lkw-Bereich und hat sich inzwischen 2018 mit 517.000 Einheiten zum Lichtblick entwickelt. Mercedes-Benz, weltgrößter Lkw-Hersteller! Bei den Vans sind 421.000 in 2018 zu markieren. Doch die Rendite ist dort mit 2,3 Prozent doch schmalbrüstig. Über den Dieselskandal mussten tausende Vitos zurückgerufen werden. Im Pkw-Bereich mussten sich gar 700.000 Fahrzeuge der Rückrufaktion unterwerfen. Was für ein Aufwand! Auch in der praktischen Abwicklung in den Betrieben. Klar, dass dann jegliche Parteispenden eingestellt werden. Zetsches Verhältnis zur Politik sah früher schon mal besser aus. Dr. Dieter Zetsche ist ein Multitalent. Welcher Vorstandsvorsitzende spielt schon Violine? Allein dieses Instrument ist schon eine Herausforderung für sich. Welcher Vorstandsvorsitzende ist im Pferdesport selber aktiv und im L-Klassesegment zu Hause? Ganz großen Respekt für dieses umfassende, vielschichtige Lebenswerk! 

Es wird nun in der Presse immer wieder herausgearbeitet, dass mit Ola Källenius der erste Ausländer auf dem Daimler-Thron sitze. Von Eckart Ramthun, den unvergesslichen Mercedes-Benz-Vertriebschef Deutschland habe ich u.a. gelernt, dass diese Position Walter Hitzinger gebührt, einem Österreicher! Er war von 1961 bis 1966 Vorstandsvorsitzender. Man verachte mir bitte die Österreicher trotz Ibiza-Video nicht. Das Gute: Gewitter bereinigen! Bislang sah man den Neuen stets in Lederschuhen. Er wird kräftig an der emissionsfreien Zukunft arbeiten und Daimler ein "grünes" Image zulegen. Das E-Auto wird auch bei Daimler eine kräftige Weitung erfahren. Dazu sind enorme Investitionen erforderlich. Auch für die softwaregetriebenen digitalen Mobilitätsformen der Zukunft. Ohne Sparpaket wird das alles nicht abgehen. Oder gar die 31,6 Milliarden Euro an Pensionsverpflichtungen. Für den "armen" Herrn Zetsche sind allein 42 Millionen an Pensionsrückstellungen zu bilden. Sie leben da in "Untertürkheim" immer noch auf einem anderen "Stern". Man sagt Herrn Källenius eine hohe Kommunikationsgabe, eine auffällig positive Fähigkeit zum Ausgleich nach. Und damit wird er ganz sicher nicht nur in China bei Mr. Li Shufa Türen aufstoßen, sondern in direkter Nachbarschaft zu BMW. Auf ein gutes Gelingen, einen guten Start!  

E-Autobatterien - recyclebarer Elektroschrott

2022 sollen eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Noch gibt es kein flächendeckendes Recycling-System. Die EU wird in diesem Jahr noch die verbindlichen Standards u.a. für das E-Recycling festlegen. Die "grüne Batterie" wird Markenzeichen. Durch das E-Recyceln alter Batterien könnte beispielsweise Deutschland einen Teil der erforderlichen Metalle selbst gewinnen. Noch ist das E-Recyceln eine aufwendige Angelegenheit. Nissan hat beispielsweise bereits eine eigene Recycling-Anlage gebaut. Volkswagen wird noch in diesem Jahr mit einer eigenen Anlage in Salzgitter aufwarten. Internationale Recycling-Riesen wie Umicore und andere arbeiten mit Nachdruck an weiteren Lösungen. Alte E-Batterien als heimliche Rohstoffquelle für Europa!

Mittelstandsakzente im Autohaus

Vergangene Woche habe ich an dieser Stelle einige Impulse aus der Branche zur Erhöhung der Besucherfrequenz in den Schauräumen bzw. am Autohaus-Standort aufgezeigt. Das Autohaus Bormann in Wolfenbüttel hat inzwischen sein Spargelwochenende mit Kooperationspartnern gestaltet. Lassen wir Bilder sprechen.

Mittelstandsakzente Autohaus Bormann
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Spargelwochenende im Autohaus Bormann – vom Salzburgabend bis zur örtlichen Tanzgruppe und zahlreichen Kooperationspartnern

Aktuell führte das VW-Autohaus Holst in Scheeßel zusammen mit der Sparkasse Scheeßel zum 16. Mal sein Mittelstandsforum durch. Heuer konnte Firmenchefin Heide Holst 350 Gäste im Neuwagenverkaufsareal begrüßen. 2004 hatte man bei der ersten Veranstaltung mit 150 begonnen. Die Besucher bezahlen 30 Euro "Eintrittsgeld". Dieses Geld fließt seit 2011 in den Stiftungsfonds Junges Wissen, den das Autohaus und die Sparkasse gegründet haben. Damit werden Projekte für die Vernetzung von Schule und Wirtschaft gefördert. Details siehe unter www.autohaus-holst.de/Stiftung. 2018 erhielt das Autohaus für seine Aktionen zur Mitarbeitergewinnung den Niedersächsischen Wirtschaftspreis. Firmenslogan: Mit Herz bei der Sache!

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Die Gastgeber: Heide Holst (2.v.r.) und Torsten Meyer sowie die Sparkassendirektoren Olaf Achtabowski (l.) und Jürgen Lange (re). Gastreferent war Dr. Volker Busch, Facharzt für Neurologie, Psychatrie und Psychotherapie

Spruch der Woche:

"Es reicht eben nicht, dass die EU gerade noch irgendwie funktioniert. Europa ist schon lange nicht mehr in der Lage, mit den USA und China mithalten zu können. Mein Ziel ist, dass wir in Europa weniger Regeln, Regulierung und Bürokratie bekommen." (Österreichs Hoffnungsträger und Bundeskanzler Sebastian Kurz)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 24. Mai 2019!


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KOMMENTARE


FCA-Händler

10.05.2019 - 19:28 Uhr

Bzgl. Fiat - Lidl - König - Veto- Euer Ehren. Als (zufriedener) FCA-Händler haben wir da eine gänzlich andere Meinung.Als die Lidl-Bombe expoldierte hat Fiat Deutschland noch am gleichen Tag die Bestellbarkeit dieser im Lidl Prospekt angebotenen 500er Modellreihe, geschlossen. Ferner wurde am darauffolgenden Tag ALLEN FCA-Händlern (egal ob 10 oder 1000 Einheiten) ein identisches Leasingangebot offeriert, welches aber die nächsthöhere Ausstattung des 500 vorsah.Ferner weiß ich, aus sicherer Quelle, dass die Geschäftsleitung von König noch in der gleichen Woche nach Frankfurt bestellt wurde, um Rapport zu leisten. Seien Sie sicher - nochmal macht König das mit Fiat nicht.Generell möchte ich anmerken, dass ich Ihr Fiat-Bashing nur sehr bedingt nachvollziehen kann. Ich habe den direkten Vergleich und wir können uns nicht beschweren. Bei Fiat ist es ein Miteinander, während bei anderen (koreanischen/europäischen) Marken mittlerweile nur ein Gegeneinander ist...


Dieter M. Hölzel

13.05.2019 - 08:58 Uhr

Check 24 und/oder Billigversicherer unterscheiden sich am Bedarf der Kunden wie diese sich versichern wollen. Ich sitze täglich mit solchen Kunden zusammen und erlebe den tatsächlichen Bedarf was Kunden wollen. Tarifvergleiche werden zur Massenware und Verbraucher blicken nicht mehr durch. Unterschiede von bis zu 850.-- Euro bei der Kfz.-Vers. im Jahr entspringt der Fantasie von Portalen die selbst nie ein vertrauliches Kundengespräch geführt haben. Versicherungsagenturen in Kfz.-Betrieben suchen i m m e r nach den für den am Kunden orientierten Bedarf optimalen Vers.-Schutz, wo es bis zu 50 verschiedene Möglichkeiten gibt. Je nach Lage der persönlichen Situation jedes Kunden geht es nicht nur um die Höhe was die Kfz.-Vers. kostet, es geht in erster Linie um den richtigen Vers.-Schutz, dazu bedarf es den Kunden, nach seinen Bedürfnissen, zu beraten, damit auch im Schadenfall dieser optimal abgewickelt wird. Interessant ist aber auch, dass so Vergleichsportale Provisionen für vermittelte Kfz.-Vers. erhalten ohne je mit dem Kunden ein hinreichendes Beratungsgespräch geführt zu haben.


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