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HB ohne Filter: Jahreswagen, Deutsche Post, Diesel-Fakten

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: Jahreswagendimensionen, Die Deutsche Post als Autoproduzent, Totgesagte leben länger, auch der Diesel, Versicherungsvergleich im Netz.

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Datum:
18.08.2017

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Heute: Jahreswagendimensionen, Die Deutsche Post als Autoproduzent, Totgesagte leben länger, auch der Diesel, Versicherungsvergleich im Netz.

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Jahreswagendimensionen

Transparenz! Die monatlichen Zulassungszahlen sollten inzwischen noch detaillierter ausgewiesen werden. Beispiele: Wie viele Neuwagen haben die Privatkunden bestellt? Wie viele resultieren aus Lagerwagen? Wie hoch waren aktuell im Monat von welcher Marke die Tageszulassungen, wie viele Vorführwagen? Wie viele Fahrzeuge wurden an große Flotten verkauft, wie viele an Klein- und Mittel-Betriebe? Wie viele Neuwagen wurden durch Markenhändler, wie viele Neuwagen inzwischen durch den Freien Handel zugelassen? Wie viele Direktverkäufe wurden durch die Hersteller in Form von Werkswagen, Dienstwagen oder Jahreswagen bedient? Über die Zahl der Jahreswagen herrscht bei den Herstellern bei offizieller Nachfrage über deren PR-Abteilungen tiefes Schweigen.

Die Art, wie die Jahreswagen den Bezugsberechtigten überlassen werden, unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller. Vielfach werden die Fahrzeuge über Mitarbeiter-Leasing abgewickelt und auf die Hersteller-Leasinggesellschaft zugelassen. Als Laufleistung werden 15.000 Kilometer vereinbart. Mitarbeiter bei Daimler erhalten beispielsweise zuvor einen Rabatt von 21,5 Prozent. Bei Opel gibt es einen Stammkundenbonus. Wer die letzten drei Jahre drei Verträge abgeschlossen hat, kommt dann auf 28 Prozent. Alternativ können die bezugsberechtigten Personen auch das Fahrzeug kaufen, also Werkskauf.

Bezugsberechtigte Personen sind Mitarbeiter, Frührentner, zusätzlich jene Personen, die mit einem Mitarbeiter in einer häuslichen Gemeinschaft leben, im Haushalt des Mitarbeiters wohnende Familienangehörige mit Wohnsitz in Deutschland, minderjährige Kinder über begleitetes Fahren, ehemalige Mitarbeiter, Mitarbeiter mit befristetem Arbeitsvertrag, Praktikanten, Diplomanden und Doktoranden, Kinder und Stiefkinder von Lebensgefährten etc. Quasi alles, was fahren kann und irgendwie im dritten Grad mit dem Hersteller zusammenhängt. 

Als Jahreswagen wird umschrieben: Fahrzeuge mit einem Alter von sechs bis zwölf Monate und aus erster Hand, bei denen der Vorbesitzer in der Regel ein Mitarbeiter eines bestimmten Herstellers ist. Je nach Hersteller kann die Haltedauer drei, sechs, neun oder zwölf Monate dauern. Gelegentlich wird die Laufzeit je nach Marktsituation auch ausgeweitet. 

Wir haben einmal die Zahl der Mitarbeiter der Hersteller in Deutschland zusammengestellt, die Anzahl derer, die das Mitarbeiterleasingmodell wählen (21 bis 31 Prozent), einen Prozentsatz Kauffahrzeuge von fünf Prozent unterstellt - und kommen da auf Werte, die nachstehende Tabelle zeigt: Etwa 250.000 Jahreswagen p.a.! Das sind gut acht Prozent der jährlichen Neuwagenzulassungen. Sie sind der Gattung Direktverkäufe der Hersteller zuzurechnen. 

Der Handel wird beim Gebrauchtwagenhandel über den Vertrieb von zurückkommenden Jahreswagen durch den Hersteller unterstützt. Bei Audi über die Plattform "Group Web Sales" (GWS), BMW über Gebrauchtwagen-Managementsystem (GWM), MB über "Young Used Cars Online" (Yucon), bei Opel über "Junge Opel" sowie über die Gebrauchtwagenplattformen des Herstellers. Hersteller wie VW bieten ihren Mitarbeitern auch Gebrauchtwagen an. VW Werksangehörigenverkauf. Mitarbeiter können ihre Jahreswagen nach Ablauf der Mindesthaltedauer "privat" vermarkten (AutoWovil.de). Beim Anbieter Jahreswagenangebot.de kann auf Anfrage eines Interessenten auch eine Wunschbestellung an Werksangehörige weitergeleitet werden.

Fazit: Die Darstellung soll beispielhaft zeigen, wie der Vertriebsweg Jahreswagenverkauf – immerhin rund acht Prozent der Neuwagenzulassungen – neben dem klassischen Vertrieb Automobilhandel  mit System übers Netz entwickelt und ausgebaut wird. 

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Jahreswagenvolumen p.a.

DHL Streetscooter Work XL
© Foto: DHL

Die Deutsche Post als Autoproduzent

Der Paketlaster "Work XL" ist das dritte Transporter-Modell, das die DHL, eine Tochter der Deutschen Post, auf den Markt bringt. Ford betätigt sich dabei über das Gestell als Zulieferer. Das Start-up zu dieser neuen Welt, das seinen Ursprung an der RWTH in Aachen hat, ist damit zum führenden Hersteller von E-Transportern aufgestiegen.

VW hatte ursprünglich das Postansinnen abgelehnt. Die Nische dafür ist zu klein. Oder die Arroganz von VW immer noch zu groß! Bei der Post sind allein in der Brief- und Paketzustellung 45.000 Fahrzeuge im Einsatz. Die Reichweite des neuen Streetscooter liegt zwischen 80 und 200 Kilometern. Pro Tour sind 200 Stopp- und Anfahrt-Vorgänge bei 300 Tagen Einsatz im Jahr avisiert. 

Mit E.Go wurde an der RWTH in Aachen ein weiteres Start-up gegründet. 2018 will man mit einem Kleinwagen für Städter in Serie gehen. Das "Life-Modell" hat ca. 100 Kilometer Reichweite. Nach Berücksichtigung der staatlichen Kaufprämie soll das Auto 12.000 Euro kosten. Günther Schuh, der Macher, sucht dafür sicher e-affine Händler! Welch eine verkehrte Welt. Die Post wird Automobilproduzent und der Hersteller Ford Zulieferer! Das Beispiel wird Schule machen, spätestens beim "Drucker-Auto". Der Automobilhandel wird zum Produzenten aufsteigen.

Totgesagte leben länger, auch der Diesel!

Die Fakten sehen! Die Kanzlerin kehrte aus ihrem Urlaub zurück und meinte bei einer politischen Veranstaltung: "Das, was man unter den Tisch gekehrt hat oder wo man Lücken in den Abgastests einfach massiv genutzt hat bis zur Unkenntlichkeit, das zerstört natürlich Vertrauen!"

Offensichtlich bringen die beim Diesel-Gipfel beschlossenen Maßnahmen nicht die gewünschte Wirkung. Auch der ZDK legt vor allem für Euro-5-Diesel mit der Forderung nach funktionsfähiger Hardware-Lösungen nach. Spätestens beim zweiten Dieselgipfel nach der Bundestagswahl kommen die getroffenen Pakete, also Softwarenachrüstung – Minimallösung – und die Prämien auf den Tisch. Bei den Prämien ist zu hören, dass bei vielen der Wille gegeben ist, aber das Geld eben nicht. Trotz Prämie!

Ein Wurf! Warum so spät?! 25 Professoren, Ingenieurwissenschaftler legten ein Positionspapier über "Die Zukunft des Verbrennungsmotors/Bewertung der dieselmotorischen Situation“ vor. Darin wird deutlich zum Ausdruck gebracht, dass 2030 weltweit mehr Verbrennungsmotoren als heute gebaut werden, zumal diese auch bei den Hybridfahrzeugen zum Einsatz kommen. Sie stellen klar, dass auf Basis intensiver Forschung vollständig umweltneutrale verbrennungsmotorische Antriebe darstellbar sind! Die Forscher fordern eine längst überfällige Einführung alternativer synthetischer und biogener Kraftstoffe. Sie machen ferner deutlich, dass nicht der Dieselmotor der Verursacher der Feinstaubthematik ist.

Lesen sie drei Grundthesen der WKM (Wissenschaftliche Gesellschaft für Kraftfahrzeug- und Motorentechnik) sowie zehn weiterführende Erläuterungen im Beitrag "Endlich Fakten statt Propaganda" von Alexander Heintzel! (Bitte auf den Link klicken!)

Versicherungsvergleich im Netz

Semper Apertus! Immer offen! So lautet der Leitsatz Deutschlands ältester und bester Universität, die seit 1386 Zukunft hat! Diese Offenheit gilt es auch gegenüber Veränderungen zu zeigen. Dabei darf mal wohl hinterfragen, ob jede Veränderung auch sinnvoll, besser als das zuvor ist?

Werfen sie mal einen offenen Blick in Finanzchecks.de rein. Das ist ein Portal, das spezielle Versicherungsvergleiche für Unternehmen offeriert. Darunter auch speziell für Kfz-Handel sowie Kfz-Werkstätten. Das reicht von der Betriebshaftpflicht bis zur Kfz-Handel und –Handwerksversicherung u.a. Als Leistung wird ein kostenfreier Online-Rechner angeboten, klar, Rabatte bis zu 40 Prozent, Leistungen im Detailvergleich u.a. Und die einzelnen Versicherungsarten werden so beschrieben, dass man versteht, was gemeint ist.

Nun merkt man gerade im Schadenfalle, wie wichtig der persönliche Kontakt zu einem Versicherungsmakler ist. Das allerdings schließt den notwendigen Preisvergleich eben nicht aus. Im Einkauf liegt der Gewinn! Das gilt auch im Versicherungswesen. Wie oft muss man sich das heute im Autohausalltag gegen sich gerichtet gefallen lassen? Mitmachen, Dabeisein! Beide Wege beschreiten. Semper Apertus!

© Foto: Finanzchecks.de
Der leckerste Fisch ist immer noch der Schnitzel
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Spruch der Woche:

Entdeckt im "Goldenen Hecht" zu Heidelberg!

Mit nachdenklichen Sommergrüßen – bis zum 8. September 2017

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www. Brachat.de

Der "HB ohne Filter" geht in die Sommerpause. Die nächste Ausgabe lesen Sie dann am 8. September 2017!

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