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HB ohne Filter: Dieselkampf, Prämien-Sound, Zwangsbeiträge

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: Kampf um den Diesel - Rehabilitation, Automobiler "Prämien-Sound", Zwangsbeiträge für die Kammern sind rechtens, Stilfrage: Mit oder ohne Krawatte.

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Datum:
11.08.2017

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Heute: Kampf um den Diesel - Rehabilitation, Automobiler "Prämien-Sound", Zwangsbeiträge für die Kammern sind rechtens, Stilfrage: Mit oder ohne Krawatte.

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Kampf um den Diesel - Rehabilitation!

ZDK-Präsident Jürgen Karpinski stellt klar: "Der Diesel ist eine sparsame, emissionsarme und umweltfreundliche Antriebsquelle." Dessen Verbrauch liegt bis zu 30 Prozent unter dem des Benziners. Ein Euro 6d kann jeder mit bestem Umweltgewissen kaufen. Wer macht den Diesel zur Dreckschleuder? Es sind die "Diesel-Betrüger" und das "Diesel-Fahrverbot". Man kann es nicht verstehen, dass zum einen die fachlich fundierten Verbrennungstechniker nicht öffentlich klarstellen, dass der Diesel noch lange leben wird. Der VDA, der nicht nur die Automobilhersteller, sondern all die betroffenen Zulieferer vertritt, wird hier seiner Rolle seit zwei Jahren nicht gerecht. Offensichtlich ist es VDA-Präsident Matthias Wissmann nicht gelungen, die Unternehmen zu einer geschlossenen Imagekampagne zu einen. Audi-Chef Rupert Stadler ist einer von den Behinderern. Da legt der Audi-Motorenentwickler Ulrich Weiss beim Arbeitsgericht Heilbronn E-Mails vor, die Stadler nachweislich belasten. Jetzt bietet man dem Herrn Weiss eine Millionenabfindung mit Schweige-Klausel an. Der Ex-Entwicklungsvorstand Stefan Knirsch soll ebenso für's Schweigen 3,5 Millionen Euro erhalten. Plötzlich wird das Recht und die Suche nach der Wahrheit über Kohle ausgehebelt. Es müssen doch die zur Rechenschaft gezogen werden, die das "Made in Germany" weltweit so übel in Mitleidenschaft gezogen haben? Aber wie, wenn sich die "automobile Elite" über Geld stets freikaufen kann?

All diese Aspekte führen dazu, dass trotz Autogipfel nach wie vor beim Kunden große Verunsicherung herrscht. Trotz der jetzt angekündigten offensiven "Abwrackprämien". Ganz oben an steht für die betroffenen Fahrer nach wie vor die Frage nach einem drohenden Fahrverbot. Das hat für alle Betroffene höhere Priorität als die reine Stickoxidbetrachtung. Der Präsident des baden-württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes Dr. Harry Brambach setzt klare Akzente: "Wer gegen das Verwaltungsgerichtsurteil (in Sachen Fahrverbot Stuttgart - Anm. der Redaktion) keine Rechtsmittel einlegt, legt die Axt an die berechtigten Interessen von Millionen Autofahrern." Dem LV Baden-Württemberg und seinem Landesverbandsgeschäftsführer Carsten Beuss ist im Verbund mit seinen Kfz-Innungen in der Dieselpolitik über alle Kanäle ein vorbildliches Agieren zu testieren! Man wünschte sich gleiches in anderen Landesverbänden. Es muss ein Fahrverbot für nachgerüstete Diesel-Fahrzeuge ausgeschlossen werden. Noch weiter, es muss klar sein, dass jeder, der einen nachgerüsteten Diesel bzw. Diesel Euro 6 fährt oder kauft, die nächsten zehn Jahre damit fahren kann! Vermutlich wird es dazu erst nach der Bundestagswahl eine Entscheidung geben. Die "Grünen" würden sich ja von ihrer eigenen Klientel einen fürchterlichen Denkzettel einfangen.

Ein anderer Gedanke. Es mag vielfach zutreffen, dass viele Leasingrückläufer Euro-6-Norm mitbringen. Derzeit liegen die Standtage für Diesel-Fahrzeuge auf den Händlerhöfen bei 95 Tagen. Wer trägt eigentlich die Verluste der Fahrzeugbestände Euro-4- und Euro-5-Fahrzeugen, die die Händler aufgrund des Neuwagendrucks (BMW, VW usw.) in Zahlung nehmen mussten? Darüber schweigt sich die gesamte automobile Handelsverbandswelt öffentlich aus. Einzig der BVfK, der Bundesverband der Freien Kfz-Händler macht klar, dass der Handel je nach Marke und Modell die Verkaufspreise für diese Fahrzeuge zwischen fünf und 20 Prozent senken musste. Diese Verluste trägt der Handel! So wird man unschuldig schuldig!

Der ZDK hat deutlich artikuliert, dass die Abwälzung der Folgen aus dem Diesel-Gipfel nicht dem Handel aufgebürdet werden darf. Das beginnt bei vollen Verrechnungssätzen, Aufwandsvergütung für Administration, bis hin zur Gestellung eines Ersatzwagens u.a. Die Branche sollte sich aktiv an der Rehabilitierung des Diesels beteiligen. Der ZDK hat einen Folder "Der Diesel der Zukunft" erstellt. Die Betriebe können diesen kostenlos im Werbemittelshop des ZDK abrufen. Oder Tel.: 0228-9127-275, Elke Pütz. Machen!

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Trabbi-Rückholaktion – Die romantische Achse der Diesel-Medaille

© Foto: ZDK

ZDK-Diesel-Flyer

Automobiler "Prämien-Sound"!

Die von den Herstellern auf dem Autofipfel angekündigten Prämien ließen nicht lange auf sich warten. Ford war der erste Hersteller. Gefolgt von BMW und Toyota. Ford z.B. gilt ja immer noch mit großem Bekennermut als sauber. Sie machen aber nichts daraus. Warum? "Bild" titelt - siehe Abb. -: "Abwrack-Prämie für Diesel da!" Man macht daraus eine gute Nachricht. Deutschland testet die Zukunft. So lautet eine gemeinsame Aktion von VW und Bild.de. Dann weiß man, wie so eine Titelseite zustande kommt. Aber vier Millionen Leser registrieren das!

Der Sprecher der deutschen Markenhändler, ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn, begrüßt die Herstellerentscheidungen für die Prämien, auch wenn gerade aus dem Importeurlager noch einige folgen dürfen. Peckruhn macht aber auch deutlich, dass die Verschrottungsprämien den Handel nicht belasten dürfen. Er tut das aus gutem Grunde. Bei MB gibt es beispielsweise bei einer Dieselverschrottung der Gattung EU 1 bis EU 3 2.000 Euro on top zuzüglich den Wert des Gebrauchtfahrzeuges. Hierzu ist ein Wertgutachten TÜV/Dekra zu erstellen. Dieses Wertgutachten geht zu Lasten des Absatzmittlers. Die Bewertung muss zum Händlereinkaufswert erfolgen. Und schon ist der Händler dabei.

Alle jene Kreise der Republik, die ausschließlich und totale Umweltaspekte in den Vordergrund rücken, reden bei der Prämienaktion von "Verkaufsmasche" oder gar von "Ablassprämie". Sie werden aber grundsätzlich beipflichten, dass die Gesamtaktion, sprich die Bestandserneuerung in Summe umweltfreundliche Auswirkung hat. Außerdem greifen die Hersteller, je nach Streuung des Zulassungsanteils, privat oder gewerblich, kräftig in die Tasche. Was aber ist Sache mit den bereits ausgelieferten Autos? Die technische Nachrüstung ist damit noch nicht vom Tisch - s.o.

Für den Handel werden die ausgelobten Prämien positive Entwicklungen mit sich bringen. Auf der IAA werden neue Diesel mit der Abgasnorm 6d vorgestellt. Und das ist eine "saubere Lösung"! Zu gut erinnere ich mich, als ich 2009 z.B. in Kitzingen im VW-Autohaus Sessner - heute Spindler - früh um 5 Uhr 30 die ersten Prämienkunden ankamen. Manche gar im Wohnmobil übernachteten, um als Erste dabei zu sein. Ab 7 Uhr musste die Polizei den Verkehr regeln. Um 8 Uhr öffnete sich die Prämientür, für die "Staatsanträge". Und da standen Franken an. In Vierer-Reihen! Im Schwabenland wären die Schlangen mindestens doppelt so lange gewesen! Die beherzte Aktion brachte damals im Autohaus Sessner 2.300 Neuwagenverkäufe mit sich. Und die Auslieferung wurde über Sonderzüge in die Autostadt in Wolfsburg arrangiert. Ob sich diese Glanzleistung wiederholt?

© Foto: Bild

Bild macht Industriepolitik

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Die positive Erinnerung an 2009

Zwangsbeiträge für die Kammern sind rechtens

Der Bundesverband für freie Kammern in Kassel prozessierte gegen die Pflichtmitgliedschaft bei der Industrie- und Handelskammer bis hoch zum Bundesverfassungsgericht. Dort wurde aktuell entschieden: Die Beitragspflicht ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden. Die Kläger wollten damit eine Reform der deutschen Kammerorganisation herbeiführen. In Deutschland gibt es 79 IHKs und 54 Handwerkskammern. Sie könnten längst fusionieren. Die Funktionäre verhindern das. Sie kleben an ihren Posten!

Die Kritik der Kläger richtet sich gegen die hohen Kosten der Kammern und die hohen Gehälter für die Führungskräfte. Besagter Verband breitete sein Engagement über die Gremien der Kammern aus. In Hamburg besetzten sie bei den letzten Gremiumswahlen der IHK nahezu alle Sitze im Plenum. Es besteht der Wille, die Zwangsabgaben bis 2020 abzuschaffen. Offensichtlich werden nun dabei die hohen Pensionsansprüche zum Problem! Als Vorbild bei den IHKs in Deutschland gilt Hannover. Dort beträgt der Jahresbeitrag nach Abzug der Rückerstattung 89 Euro. 49 Prozent der Mitglieder sind ganz vom Jahresbeitrag befreit. Umgekehrt sind für die Einzelleistungen entsprechende Gebühren zu entrichten. Das Hannovermodell sei zur Nachahmung empfohlen!

© Foto: Mercedes-Benz

Stilfrage: Mit oder ohne Krawatte?

Schauen sie sich unsere aktuellen Befragungsergebnisse zum Thema "Krawattentragen" an. 1.324 Interessierte beteiligten sich an der Abstimmung. Das zeigt, wie wichtig auch ein Bekleidungsdetail in der Branche sein kann. Wie so oft ist alles eine Frage der Sichtweise. Selbst wenn sich MB-Chef Zetsche ohne Krawatte und mit Jeans zeigt, ist die stilitstische Wandlung vom eingeprägten MB-Nadelstreifenträger zum neuen Stil-Outfit unverkennbar. Manch ein MB-Vertreter hält das bei gegebener Kundschaft für nicht akzeptabel. Auch im Umgang zwischen Hersteller und MB-Händler nicht. Das Befragungsresultat ist dennoch eindeutig: Mensch, werde offen, sei flexibel,  hinterfrage Sinn und Bedeutung. 79 Prozent sprechen sich für diesen Weg aus!

Der Ursprung der Krawatte ist im vereinigten Königreich zu suchen. Die Männerwelt wird nun mal in Sachen Schmuck auf die Plätze verwiesen. Da wär allenfalls als Schmuckelement noch die "Rolex" herauszuarbeiten, vielleicht noch der Ring am linken Finger. Der Knopf im linken Ohr steht nicht jedem Mann. Es wird also jener maskuline Typus, der schmuckaffin ist eher zur Krawatte neigen. Ob man sich da als Spielregel grundsätzlich nicht auf den Wohlfühleffekt einigen könnte? Oder bitte, was dem einen typbedingt gut steht, sollte der andere immer noch nicht tragen. Wie oft hat aber der eine und andere bim Essen schon beim Tragen eines edlen neuen Binders sackrisch geflucht, weil er nichts anderes als einen sichtbaren Serviettenersatz hatte? Schon wieder Reinigung! Da tut man sich mit einem gestylten Einstecktuch viel, viel leichter! Warum sich mit einer Binde das freie Atmen einengen?!

© Foto: AUTOHAUS

Krawatte – Ja oder Nein?

Spruch der Woche:

"Doktor was raten sie mir zu meinen gelben Zähnen?" Antwort: "Eine braune Krawatte."

Mit humorigem Gruße zu einer weichenstellenden Woche für die Branche

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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