Es tut sich was an der automobilen Zwergenfront, denn VW stellt weitere Neuerungen bei seinem Kleinwagen Up vor. Mit dem Winzling lässt sich ab Spätsommer im wahrsten Sinn des Wortes mit die erdgasbetriebenen Version "Eco Up" Gas geben. Bis dato hatten nur Passat, Touran und Caddy den alternativen Antrieb mit an Bord.
Der Marktstart verspätet sich ein wenig, weil VW sich dazu durchgerungen hat, dem 50 kW/68 PS starken CNG-Up die Blue Motion-Techniken serienmäßig mitzugeben. So führt der Neue ein Start-Stopp-System sowie eine Bremsenergierückgewinnung an Bord und ist mit seinen normierten 79 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer das umweltfreundlichste Up-Modell.
Das bei VW "Eco Fuel" genannte Erdgas (CNG) besitzt den rund eineinhalbfachen Energiegehalt von Benzin, und so sollen sich äußerst geringe Verbräuche realisieren lassen. VW gibt für den CNG-Up einen Verbrauch von nur 2,9 Kilogramm Erdgas pro 100 Kilometer an. Im alltäglichen Fahrbetrieb stehen dann aber doch gut fünf Kilo auf der Verbrauchsanzeige des Bordcomputers. Das Kilogramm Erdgas schlägt an der Zapfsäule momentan mit Preisen von zirka einem Euro zu Buche. Neben den zwei insgesamt elf Kilogramm fassenden Unterflur-Erdgastanks stehen dem Fronttriebler auch noch zehn Liter Benzin in einem Nottank zur Verfügung. Für den Vortrieb sorgt derselbe 1,0-Liter-Basismotor wie bei den Benziner-Fahrzeugen.
Äußerlich unterscheidet den CNG-UP außer der Namensplakette an der Heckklappe nichts von seinen benzinbetriebenen Brüdern. Und der Sprittank bleibt auch bei den meisten Startvorgängen unberührt. Einzig bei Temperaturen unter minus zehn Grad oder nach einer Betankung mit frischem Gas zieht der Motor das Benzin vor. Nach wenigen Sekunden schaltet sich dann der Antrieb auf Gasbetrieb um, was dem Fahrer durch eine Kontrollleuchte im Cockpit angezeigt wird. Außerdem versieht die Nadel der Kraftstoffanzeige nun ihren Dienst auf der Skala für die Erdgastanks.
Im Fahrbetrieb machen sich die gegenüber dem 55 kW/75 PS starken 1,0-Liter-Benziner fehlenden sieben Pferdchen nur unwesentlich bemerkbar. Um flott durch die Stadt und über Schnellstraßen zu wieseln, taugt der Antrieb allemal. Und hat der Fahrer es einmal eilig, so stehen 168 km/h Spitze zum Abruf bereit. Die zu erreichen, erfordert allerdings etwas Geduld. Ein Preis steht für den Eco Up bis dato noch nicht fest, doch dürfte die Einstiegsversion unter 13.000 Euro kosten.
Automatisiertes Schaltgetriebe optional
Apropos urbanes Verkehrsgeschehen. Wen beim Benzin-Up das häufige Schalten im Stadtverkehr nervt, für den hat VW gegen einen Aufpreis von 750 Euro jetzt eine Alternative in petto. Beim automatisierten Schaltgetriebe übernimmt die Leerlaufstufe "N" die aufgabe der Parkstufe gleich mit. Will der Fahrer selbst schalten, so kann er jederzeit in einen manuellen Schaltmodus wechseln. Im Automatikmodus "D" wählt das Getriebe den jeweils verbrauchsoptimierten Schaltzeitpunkt und soll so den Verbrauch eigentlich senken, in Wirklichkeit aber muss der Käufer einen knappen Liter Mehrverbrauch einkalkulieren. Zudem bedarf es einiger Gewöhnung, um mit den langen Schaltzeiten zurecht zu kommen. (mid/tm)
K. Wempe
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