Der Verband des Kfz-Gewerbes NRW hat am vergangenen Mittwoch in seiner Mitgliederversammlung den Weg für eine Kündigung seiner ZDK-Mitgliedschaft geebnet. "Die Mitglieder haben das Präsidium beauftragt, die Mitgliedschaft im ZDK rein vorsorglich und unter Einhaltung der ordentlichen Kündigungsfrist zu kündigen", erklärte Marcus Büttner, Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes, gegenüber AUTOHAUS.
Durch eine Satzungsänderung ist es nun möglich, die Mitgliedschaft fristgerecht zum 1. Januar 2026 zu beenden, ohne sich unmittelbar zum Austritt zu verpflichten. Die endgültige Entscheidung soll nach weiteren Diskussionen und Prüfungen im kommenden Jahr getroffen werden. "Bis dahin hoffen wir auf mehr Klarheit darüber, wie es weitergehen wird", so Büttner.
Gemeinsame Geschäftsstelle vor dem Aus
Hintergrund sind die anhaltenden Spannungen zwischen ZDK und ZVK. Konkret geht es um die Frage, wie Aufgaben und Zuständigkeiten zwischen den beiden Verbänden aufgeteilt werden, nachdem die Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) eine zu enge Verflechtung bei der Akkreditierten Überprüfung im Kraftfahrzeuggewerbe (AÜK) kritisiert hatte. Um die Anforderungen zu erfüllen, will der ZVK eine eigene Geschäftsstelle schaffen.
- AÜK-Nachbegutachtung erfolgreich: "Auf dem richtigen Weg"
- Klartext zur ZDK-Krise: "Wir haben andere Probleme"
- Kommentar: Unnötiges Chaos auch im Kraftfahrzeuggewerbe
"Um die AÜK langfristig zu sichern, müssen ZVK und ZDK künftig klar voneinander getrennte organisatorische Strukturen aufweisen", erläuterte Büttner. Über die dafür notwendigen Maßnahmen soll eine außerordentliche Mitgliederversammlung des ZVK am 3. Dezember entscheiden. Ziel der geplanten Umstrukturierung ist eine präzisere Aufgabenteilung und eine transparente Finanzierungsbasis. Damit verbunden wäre eine grundlegende Überarbeitung der bisherigen Organisationsstrukturen.
"Das betrifft auch die Doppelfunktion in der Hauptgeschäftsführung von ZDK und ZVK. Deshalb muss die ZVK-Mitgliederversammlung auch über die Personalie Dr. Scheel entscheiden", sagte Büttner. Zudem könnte die bisherige Doppelmitgliedschaft der Landesverbände in ZDK und ZVK künftig obsolet werden.
"Uns geht es darum, besser zu werden"
Büttner: "Ich betone ausdrücklich: Wir wollen weder spalten noch zerschlagen, sondern beide Bereiche – Handwerk und Handel – stärken. Das Zusammenspiel hat in der Vergangenheit in vielen Punkten nicht gut funktioniert und muss im Sinne der Mitglieder verbessert werden. Die internen Schlechtleistungen rund um unser wichtigstes Geschäftsmodell AÜK war ein überdeutliches Warnsignal für das, was nicht gut funktioniert." Dabei geht es weder um die alte Frage "Bonn oder Berlin?" noch um "Handel gegen Handwerk". "Uns geht es darum, künftig besser zu werden. Entscheidungen aus den 70er Jahren dürfen für dieses Ziel auch mal in Frage gestellt werden. Wir werden sicher nicht in Schlaghosen in die Zukunft gehen", verdeutlichte er seinen Standpunkt.