Ausgabe 03/2014: Versorgungssicherheit

Dem Batterie-Hersteller Banner muss es im vergangenen Jahr ein besonderes Vergnügen bereitet haben, die deutsche Fach- und Publikumspresse zu studieren. In verschiedenen Akku-Tests von ADAC, Stiftung Warentest und GTÜ schnitten die eigenen AGM- und EFB-Batterien besonders gut ab. Das Besondere der neuen Batteriegeneration: Durch das häufige Starten sind konventionelle Spannungsquellen bei Autos der neuen Generation sehr schnell überfordert. Diese Fahrzeuge sind mit Start-Stopp-Technik und/oder vielen elektrischen Verbrauchern ausgestattet. Hinzu kommen oft zusätzliche bzw. nachträglich eingebaute Energie-Verbraucher, wie Standheizung oder leistungsstarke Hifi-Anlagen. Die Folge: Laut ADAC werden 32 Prozent aller vom Automobilclub behobenen Pannen von defekten oder entladenen Batterien verursacht. Häufiger Grund sind Akkus alter Bauart.Technologische HerausforderungDa vermehrt Fahrzeuge mit Start-Stopp-System oder Komfortelektronik auf den Straßen unterwegs sind, steigen die Anforderungen beim Batteriebau. Um negative Energiebilanzen zu Lasten der Starterbatterie zu vermeiden, setzt Banner auf die neuen Akku-Technologien Absorbent Glass Mat (AGM) oder Enhanced Flooded Batteries (EFB). Die Vorteile der AGM-Batterie: Gegenüber herkömmlichen Starterbatterien bietet die Running Bull dreifache Zyklenfestigkeit, nachhaltige Verbrauchseinsparungen und Emissionssenkungen, erklärte Günther Lemmerer, der bei Banner die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing betreut. Darüber hinaus punktet das Banner-Produkt mit Wartungsfreiheit und einer Auslaufsicherheit, die durch die Glasvlies-Bauweise erreicht wird. Ein weiterer Vorteil liegt in der hohen Rüttelfestigkeit sowie dem flexiblen Einsatz als Starter- und Bordnetzbatterie. Seit 2001 investiert das Unternehmen in die AGM-Entwicklung, 2005 lief die erste Batterie des neuen Typs vom Banner-Band. Ab dem Jahr 2007 lieferte das Unternehmen als Erstausrüster für BMW. Der bayerische Autobauer brachte erste Fahrzeuge mit der Start-Stopp-Technik auf den Markt und setzte auf leistungsstärkere Energie-Komponenten. Die Erstausrüstung im Bereich AGM umfasst darüber hinaus noch Modellreihen der Marken Porsche, Audi, Volvo sowie Mercedes-Benz, hieß es. Zudem statten die Österreicher die Wohnmobil-Hersteller Hymer und Detleffs mit Energiespendern aus. Bereits 20 Prozent der verkauften Banner Batterien sind AGM-Batterien für Start-Stopp-Fahrzeuge. Hinsichtlich der Starterbatterien ist Banner als Erstausrüster bei VW, Skoda, Subaru und Aston Martin gelistet.Der Technologiesprung bedeutet allerdings höhere Kosten für die Endkunden. Schwierig zu vermitteln, weil "Batterien ein Low-Interest-Produkt sind", wie der Geschäftsführer von Banner Batterien Deutschland, Günter Helmchen, erklärte. Die Aussage wird bei Betrachtung einer Sonderaktion nachvollziehbar, die Banner in der Frankfurter Fußgängerzone durchgeführt hat. Dabei bot man Starterbatterien zum Aktionspreis von fünf Euro an, um die Reaktionen der Kunden zu testen. Die Akkus erwiesen sich aber als Ladenhüter: Erstens weil die Sofort-Mitnahme einer Autobatterie im Rahmen eines Einkaufsbummels unpraktisch ist. Und darüber hinaus registrieren Autofahrer die Batterie wohl nur als Qualitätsprodukt, wenn sie ihren Dienst versagt.KlärungsbedarfDie Halter vertrauen ihrer Werkstatt beim Einbau des Akkus. Mit dem neuen Energiespeicher kommen auf die Autobesitzer im Falle eines Ausfalls aber höhere Preise zu: Das teils geäußerte Unverständnis müssen Serviceberater im Autohaus und in der Werkstatt abfedern: Banner Batterien stattet die Partnerbetriebe daher im Rahmen einer Verkäuferschulung mit Argumenten aus, um die Mehrkosten zu rechtfertigen. AGM-Akkus aus der eigenen Produktion kosten rund 30 Prozent mehr als konventionelle Starterbatterien. Der Hersteller bietet den Workshop "Intelligentes Batteriemanagement verlangt Aufklärung: Die Werkstatt als Schlüssel für mehr Kundenzufriedenheit" an, damit die Werkstatt die Bedeutung der Batterie im Kundengespräch hervorhebt, Mehrkosten erläutert und die Qualität verteidigt. Auch für herkömmliche Starter-Sets: "Die Gründe für nicht funktionierende Batterien liegen nicht in Produktionsfehlern, sondern vielmehr in einer schlechten Pflege der Fahrzeuge, einem hohen Pkw-Alter, fehlenden oder nur unregelmäßig durchgeführten Inspektionen, einem nicht funktionierenden Ladestromkreis oder gar an Marderbissen", hieß es.PartnerhilfeZur Erläuterung der Pannenursachen empfiehlt Banner die Nutzung des eigenen PoS-Materials: Mit Hilfe des Posters "Energieverbraucher im Fahrzeug", Thekendisplays und Servicetafel lassen sich Vor- und Nachteile herkömmlicher Starterbatterien und die Notwendigkeit, moderne Energiespeicher zu verbauen, veranschaulichen. Zudem bieten die Österreicher Partnern weiteres Werkzeug für den Batterieservice. Neben dem jüngst entwickelten "Battery Service Tool" erhalten Kunden den neuen technischen Ratgeber (mehr als 8.000 Downloads im ersten Monat), spezielle Boxen zur Batterie-Entsorgung sowie Lade-Tools. Besonders stolz ist man in Linz auf den Direktvertrieb, auch in Deutschland: "Eine durchgängige persönliche Betreuung der Partner durch den Banner-Außendienst leisten wir uns", betonte Günter Helmchen. Mit 15 Außendienstlern und sechs deutschen Niederlassungen ist der Hersteller nah am Handelspartner. Eigenen Angaben zufolge beläuft sich der eigene Marktanteil am europäischen Nachrüstmarkt auf rund sechs Prozent, in Deutschland kommt das Unternehmen auf knapp zehn Prozent. In der Erstausrüstung in Europa sind es rund fünf Prozent.Banner gelang übrigens ein Marketing-Coup: Die Österreicher sicherten sich die Exklusivrechte für die Vermarktung von Duracell-Starterbatterien. Zwar werden die Akkus nur außerhalb Deutschlands in ausgewählten europäischen Märkten wie z.B. Italien, Großbritannien oder den Benelux-Ländern angeboten. Banner dürfte dennoch von der Reklame-Vorarbeit der US-Amerikaner profitieren. Schließlich erinnern sich viele an die Fernseh-Werbung, als der Duracell-Hase trommelnderweise länger durchhielt als die Konkurrenz.

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