Jedes vierte Auto fällt beim TÜV durch. Mit sicherheitsrelevanten Mängeln wie abgenutzten Bremsen und Reifen schickten die Prüfer 23,5 Prozent der Wagen noch mal in die Werkstatt, wie der Verband der TÜV (Technische Überwachungsvereine) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Die gute Nachricht jedoch ist: Der Negativtrend ist gestoppt, erstmals seit Jahren ist die durchschnittliche Mängelquote gesunken - um 1,4 Punkte. Und das, obwohl seit dem vergangenen Jahr zugunsten der Verkehrssicherheit mehr Mängel als erheblich eingestuft sind. Die Quote beziffert, welcher Anteil der Autos bei der Hauptuntersuchung mit erheblichen Mängeln auffällt.
Besonders gut abschneiden kann dabei der Mercedes SLK bei seiner ersten HU: Lediglich 2,4 Prozent der Roadster fallen durch erhebliche Mängel auf, wenn sie zum ersten Mal dem TÜV vorgeführt werden. Das ist die geringste Mängelquote, die der Technische Überwachungsverein je bei einem Fahrzeug gemessen hat. Platz zwei unter den Neufahrzeugen geht an den Audi A6 (2,9 Prozent), Platz drei an den Mercedes GLK (3,6 Prozent). Auch die weiteren Top-Ten bei den Dreijährigen belegen deutsche Marken: Porsche 911, BMW Z4, Mercedes E-Klasse Coupé, Audi Q5, Audi A3, Ford Focus, Mercedes C-Klasse.
Dass es qualitativ auch anders geht, zeigt das Ende der Tabelle: Hier fällt auch in diesem Jahr der Dacia Logan negativ auf, mit einer Mängelquote von 15,7 Prozent. Das heißt: Jeder sechste muss in die Werkstatt, nachdem er das erste Mal bei der HU war. Alfa Romeo Mito (15,6 Prozent) und Fiat Panda (14,8 Prozent) schnitten ähnlich schlecht ab.
Porsche macht gute Figur
Auf lange Sicht macht der Porsche 911 – auch dank guter Pflege seiner Besitzer und weniger Kilometerleistung – umfassend eine gute Figur. Nach neun Jahren schneidet er in Sachen Mängelquote noch besser ab als der Dacia Logan bei seiner allerersten HU.
Bei den vier und fünf Jahre alten Autos hat der Mazda3 (5,4 Prozent) die wenigsten Mängel, gefolgt vom 911 und dem Toyota IQ. Bei den Sechs- und Siebenjährigen liegt er Elfer an der Spitze (10,5 Prozent), gefolgt von Mazda2 und Golf Plus. Auch bei den acht und neun Jahre alten Autos schneidet der Porsche am besten ab, gefolgt vom Toyota Corolla Verso, der dann allerdings fast doppelt so viele Kilometer auf der Uhr hat.
Und bei den zehn und elf Jahre alten Wagen liegt der 911 ebenfalls vorn, gefolgt vom Subaru Forester. Die rote Laterne bei den Senioren trägt die M-Klasse von Mercedes, fast die Hälfte muss in die Werkstatt, bevor sie eine TÜV-Plakette bekommt. Ähnlich sieht es bei Fiat Stilo, VW Sharan und Ford Galaxy nach elf Jahren aus.
Datengrundlage für den Gebrauchtwagenbericht sind 8,5 Millionen Hauptuntersuchungen bei mehr als 200 Fahrzeugmodellen vom 2. Halbjahr 2013 bis zum ersten Halbjahr 2014. Wer die Anschaffung eines Gebrauchtwagens plant, findet im TÜV-Report, den der Verband der TÜV mit der Zeitschrift "Auto-Bild" heraus gibt, Mängelquoten und Kaufberatung zu aktuellen und älteren Modellen. (sp-x)