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Studie: Digitale Defizite in Werkstätten

05.12.2017 11:30 Uhr
Reparaturen digital sichtbar zu machen, wird immer wichtiger.
© Foto: vectorfusionart/Fotolia

Im Internet Preise vergleichen, über die App einen Tisch im Restaurant buchen – mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Doch im Kfz-Service sind solche Online-Dienste kaum verbreitet. Eine Studie zeigt, warum das so ist.

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Autokäufer denken und handeln zunehmend digital – Werkstätten nicht. Mit Ausnahme der Terminvereinbarung seien Online-Services in Kfz-Betrieben bislang Mangelware, heißt es in eine aktuellen Studie von Dekra und dem Marktforschungsinstitut Ipsos. Die Branche werden sich aber immer mehr dem Trend der Zeit anpassen und Reparaturen digital sichtbar machen müssen.

Die Umfrage unter 1.000 Neu- und Gebrauchtwagenkäufern macht deutlich: Noch ist der Veränderungsdruck auf die Betriebe zu gering. So wenden sich knapp 50 Prozent der Befragten bei Wartungs- und Reparaturarbeiten in der Regel an eine Vertragswerkstatt. Mehr als zwei Drittel bevorzugen dabei den persönlichen oder telefonischen Kontakt. Und: Drei von vier Autofahrern haben noch nie eine Werkstatt per E-Mail oder über das Internet angeschrieben.

Gleichwohl sind 38 Prozent der Autobesitzer an einer speziellen Werkstatt-App zur Kontaktaufnahme interessiert. Eine solche Anwendung sollte dann auf jeden Fall über die Verfügbarkeit von Serviceterminen und Rabattaktionen informieren. Rund 50 Prozent der Befragten würden gerne über die Homepage des Kfz-Betriebs Einsicht in Wartungsintervalle und -termine, den Status eines Auftrags oder Werkstattrechnungen nehmen können. 36 Prozent bekunden zudem Interesse daran, die Reparatur digital abzubilden – darunter wünscht sich der größte Anteil Fotos der Arbeiten.

Serviceportale und Teilekauf im Internet

Aus der Studie geht ebenfalls hervor, dass Werkstattportale in ihrer Bedeutung nicht überschätzt werden dürfen. So kennen zwar 25 Prozent der Befragten die Online-Servicevermittler, und 20 Prozent haben auch schon einmal ein solchen Service in Anspruch genommen. Doch für die größte Gruppe – 46 Prozent –  kommt das nicht in Frage.

Außerdem befassten sich die Studienautoren mit dem Teilekauf im Internet. Laut Dekra wissen 84 Prozent der Befragten, dass dies grundsätzlich möglich ist. Ein Drittel davon erwirbt Teile im Netz. Dabei wünscht sich mehr als die Hälfte, dass Werkstätten auch mitgebrachte Teile einbauen. (AH)

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KOMMENTARE


Aschmu

05.12.2017 - 13:07 Uhr

..."erwirbt Teile im Netz. Dabei wünscht sich mehr als die Hälfte, dass Werkstätten auch mitgebrachte Teile einbauen." Das Problem ist, dass wir ( Werkstätten) Gewähr übernehmen müssen. Und genau da fängt alles an: Weiß ich, ob das mitgebrachte Öl - viewlleicht sogar in Original Verpackung - nicht irgendwelches Salatöl aus China ist? Eingefüllt und hinterher Motorschaden - wo wendet sich der Kunde als allererstes hin ? Richtig - zu uns - und dann direkt zum Anwalt. Noch schlimmer bei Bremsen o.ä.. Wir verzichten seit geraumer Zeit darauf, selbst mitgebrachte teile zu verbauen. Wir bieten den original Service des Herstellers und können bei fehlerhaften Teilen auf die Gewährleistung / Garantie zählen. Dem dem das nicht passt verlieren wir - und damit aber auch ein mögliches Problem weniger.


HaJo Flen

05.12.2017 - 13:19 Uhr

Ist doch mal schön, dass eine Studie mal zeigt, dass nur weil etwas gibt, nicht jeder Interesse daran hat es zu nutzen. Digitale Anwendungen können eines nur Bedingt: Vertrauen. Vertrauen das zwischen Werkstatt und Kunde entsteht und besteht. Das kann nicht in eine Fünf-Sterne-Bewertung verpackt und dargestellt werden. Der Kunde kann sich den günstigsten Anbieter buchen, aber ob die Leistung passt kann er erst danach feststellen. Manche Dinge muss man nicht ändern. Zumal es immer mehr Fahrzeuge gibt die dem Besitzer die Meldung an den Servicebetrieb abnehmen. Mal sehen was die Zukunft bringt.


Volker Manns

05.12.2017 - 15:16 Uhr

Schöne digitale Welt.Der Kunde möchte für den Autokauf den Maximalrabatt bei seinem Händler um die Ecke (natürlich unterbietet der jeden Internetpreis mit persönlichstem Service beim Kauf), den billigsten Service für sein Auto über das Internet buchen (bei unabhängigen Werkstätten, denn diese brauchen Ihre Techniker ja nicht zu teuren Schulungen des Herstellers zu schicken) und dann noch die Teile und Flüssigkeiten selbst mitbringen (die waren ja auch bei Amazon viiiiel günstiger, fast baugeich und auch noch versandfrei). Und zum Räderwechsel für € 19,95 wieder zum Händler - der soll ja auch noch was verdienen - wenn er denn einen kostenlosen Ersatzwagen für mich hat. Diese Untersuchung zeigt wieder einmal, wie geil Geiz sein kann. Die (Fach-) Händlerschaft kann einem nur noch leid tun.


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