Mit Blick auf die Debatten um Abgaswerte und um Verkehrssicherheit hat der Prüfkonzern Dekra von den Herstellern mehr Transparenz und striktere Regeln bei Software-Updates in Autos gefordert. Bislang gebe es in Deutschland und Europa niemanden, der diese Aktualisierungen kontrolliere. Diese könnten jederzeit ohne das Wissen der Fahrer auf die Steuerungsgeräte aufgespielt werden, sagte der Chef des Konzerns, Stefan Kölbl, am Mittwoch in Stuttgart. Autobauer müssten unabhängigen Dritten das Auslesen der Fahrzeugdaten ermöglichen und die Politik das notwendige Regelwerk dafür schaffen.
Software-Updates in Autos waren zuletzt in der Diskussion. Zum einen geht es um Sicherheitsfragen, wenn Autofahrer nicht wissen, welche Software gerade auf ihr Fahrzeug gespielt wird und ob es noch den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Zum anderen spielten Computerprogramme im VW-Abgasskandal eine zentrale Rolle. 2015 wurde bekannt, dass VW Abgaswerte von Dieselautos mit Software manipuliert hat. Bei großangelegten Rückrufaktionen spielt der Konzern nun Updates auf die Autos auf.
Der Prüfkonzern macht den größten Teil seines Geschäfts mit Dienstleistungen rund um das Auto. Im vergangenen Jahr konnte die Dekra den Umsatz um knapp 180 Millionen Euro auf 2,9 Milliarden Euro steigern. Rund die Hälfte kam aus dem Bereich der Fahrzeugprüfungen, Gutachten und Schadensregulierungen. Der Jahresüberschuss lag bei knapp 108 Millionen Euro nach 92,6 Millionen Euro im Vorjahr. (dpa)