Dass es beim BVAT alles andere als bürokratisch und langweilig zugeht, hat sich inzwischen in der Schadenwelt herumgesprochen. Seit 15 Jahren steht die Interessenvertretung der Dellentechniker und Elementarschadendienstleister für eine zielstrebige und zukunftsorientierte Verbandsarbeit, die die Branche als Ganzes nach vorne bringt.
Neben dem Ausbau der Mitgliederbasis steht laut Präsident Lars Rottmann vor allem eine Qualitätsoffensive im Mittelpunkt der Anstrengungen: "Als Anbieter alternativer Reparaturmethoden brauchen wir hohe und einheitliche Standards ebenso wie gut ausgebildete und idealerweise auch zertifizierte Kolleginnen und Kollegen. Nur auf dieser Basis sind wir in der Lage, die von den Privat- und Großkunden geforderte Arbeitsqualität Tag für Tag abzuliefern."
Fehlerquellen gemeinsam beseitigt
Neben dem Handwerkszeug der Dellentechniker muss natürlich auch die Berechnungsgrundlage stimmen, ein anderes Gebiet, auf dem der BVAT wichtige Basisarbeit geleistet hat, wie Rottmann betont: "Inzwischen ist es zweitrangig, mit welchem Datenanbieter ein Dienstleister zusammenarbeitet oder welche Software zum Einsatz kommt. Audatex, DAT und GT Motive sind ebenso an unsere Vorgaben angebunden wie die gängigen EDV-Lösungen wie PDR Cloud.“ Gemeinsam mit den Kfz-Sachverständigen und der Versicherungswirtschaft seien in den letzten Monaten und Jahren eine Vielzahl von Fehlerquellen eliminiert worden, freut sich der BVAT-Präsident: "Der Verband hat sich als ein Hauptansprechpartner etabliert, was die Meldung von Ungereimtheiten in der täglichen Praxisarbeit angeht. Alle Beteiligten haben hier eine unheimliche Kooperationsbereitschaft bewiesen." Branchenweit zum Einsatz kommen auch die BVAT-Vorgaben in Sachen Arbeitswerte, Hagelschaden- und Parkdellenkalkulation.
Scanprotokolle im Visier
Aktuell rückt ein weiterer Aspekt der Schadenskalkulation in den Mittelpunkt des Verbandsinteresses. Werden maschinell erstellte Scanprotokolle angefochten, fehlt Werkstätten, aber auch Kfz-Sachverständigen oft das notwendige Hintergrundwissen: „Aktuell unterscheiden sich die eingesetzten Hagelscanner sehr stark, was die Technik angeht, die zur Anwendung kommt – die Bandbreite reicht von Videoaufzeichnung über 3D-Modelle bis zu Einzelbildern und KI-Tools. Viele Betriebe, aber auch Sachbearbeiter oder Experten kennen sich bestenfalls mit einem System aus, was ihnen aber nicht weiterhilft, wenn der ihnen vorgelegte Schaden mit einem anderen Scanner erfasst wurde. Die Ergebnisse weichen also stark voneinander ab und lassen sich untereinander nur bedingt vergleichen", erläutert Rottmann die Problematik.
Beim BVAT ist man deswegen aktuell dabei, die Besonderheiten der einzelnen Technologien zusammenzutragen und dieses Wissen in einem speziellen Seminar zu vermitteln. Ein erster Termin für Kfz-Versicherungen und Sachverständige hat kurz vor Erscheinen dieser Ausgabe stattgefunden, von den Ergebnissen werden wir in den kommenden Wochen berichten.