Der August 2015 wird in den Aufzeichnungen der Unfallforscher als Schreckensmonat geführt bleiben: Insgesamt 335 Menschen verloren in dieser Zeit im bundesweiten Straßenverkehr ihr Leben. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden (Destatis) waren das 52 Personen oder 18,4 Prozent mehr als im August 2014. Mit rund 36.600 Personen wurden auch mehr Menschen verletzt als im Vorjahresmonat (+ 9,3 Prozent). Das im Vergleich zum Vorjahr bessere Wetter im August 2015 dürfte nach Einschätzung der Statistiker zu dieser Entwicklung beigetragen haben.
Im August nahmen auch Blech- und Personenschäden stark zu
Die Gesamtzahl der polizeilich erfassten Verkehrsunfälle stieg im August 2015 gegenüber dem Vorjahr um 6,0 Prozent auf rund 201.300. Die Zahl der Unfälle mit ausschließlich Sachschaden erhöhte sich um 5,3 Prozent auf nahezu 172.800. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden nahm dagegen wesentlich stärker zu, und zwar um 10,5 Prozent auf knapp 28.500.
Insgesamt gab es in den ersten acht Monaten dieses Jahres 3,5 Prozent mehr Verkehrstote als im Vorjahr: 2.271 Menschen starben bei Unfällen im Straßenverkehr, das waren 76 Personen mehr als im Zeitraum von Januar bis August 2014. Die Zahl der Verletzten nahm dagegen um 0,9 Prozent auf etwa 256.300 Personen ab.
Niedersachsen bekommt Unfalltod nicht in Griff
Erneut hat das Land Niedersachsen entscheidend zu dem ganzjährigen Negativtrend mit beigetragen: 43 zusätzliche Tote gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres stehen von Januar bis August in diesem Bundesland zu Buche. Einen starken Anstieg gab es außerdem in Hessen (+ 30 Verkehrstote), in Rheinland-Pfalz (+ 18) und in Sachsen-Anhalt (+ 10). Mehr gestorben als in 2014 wurde außerdem im Saarland (+ 7), Baden-Württemberg (+ 6) und in Bayern (+ 1). Unverändert dagegen blieb der Stadtstaat Bremen, während Sachsen (– 13), Hamburg (– 12), Mecklenburg-Vorpommern (– 10), Berlin und Brandenburg (jeweils – 9), Nordrhein-Westfalen und Thüringen (jeweils – 5) und Schleswig-Holstein (– 4) mit teils erheblichen Rückgängen dazu beitrugen, dass die Gesamtbilanz auf deutschen Straßen nicht gänzlich aus den Fugen geriet.
Bisher 3 Prozent mehr K&L Schäden als 2014
Die Polizei wurde seit Anfang dieses Jahres zu rund 1,61 Millionen Unfällen gerufen, das war eine Zunahme von 2,5 Prozent gegenüber Januar bis August 2014. Darunter waren rund 199.600 Unfälle mit Personenschaden (– 0,7 Prozent) und 1,41 Millionen Unfälle mit ausschließlich Sachschaden (+ 3,0 Prozent). (wkp)