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Halbjahresbilanz: Das Sterben auf deutschen Straßen nimmt wieder zu

31.08.2015 16:02 Uhr
Halbjahresbilanz: Das Sterben auf deutschen Straßen nimmt wieder zu
Unfallhelfer räumen die A7: Der ungebremst unter einen Lkw gefahrene Pkw wird verladen, Trümmerteile auf einen Anhänger gelegt und der herausgerissene Motor-Getriebeblock (hinter dem Hänger liegend) anschließend noch separat entsorgt: Die Spuren des Horrorunfalles waren bald verschwunden, Grauen und Verkehrstod blieben.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Die Verkehrstoten-Statistik will derzeit einfach nicht weiter nach unten gehen. Im Gegenteil steigt sie im laufenden Jahr gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014 sogar weiter an. Vor allem deutlich mehr tödlich verunglückte Fußgänger und Motorradfahrer mit amtlichem Kennzeichen drücken die Bilanz in den negativen Bereich.

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Mehr Tote, aber immerhin weniger Verletzte im Straßenverkehr brachte das erste Halbjahr 2015: Nach Informationen des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden (Destatis) kamen insgesamt 1.593 Menschen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres bei Verkehrsunfällen auf deutschen Straßen ums Leben. Das waren nach vorläufigen Ergebnissen von Destatis 22 Personen oder 1,4 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2014. Dagegen ging die Zahl der Verletzten um 2,7 Prozent auf etwa 180.900 Personen zurück. 

Insgesamt musste die Polizei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weniger Unfälle aufnehmen als im ersten Halbjahr 2014: Mit einer Gesamtzahl von rund 1,16 Millionen verringerte sich die Zahl der Unfälle um 0,8 Prozent. Davon gab es bei 1,02 Millionen Unfällen ausschließlich Sachschaden (– 0,5 Prozent), bei 140.800 Unfällen (– 2,7 Prozent) kamen Personen zu Schaden.

Den Sachsen-Anhaltinern ist der Tod statistisch am nächsten

Bezogen auf 1 Million Einwohner kamen im ersten Halbjahr 2015 durchschnittlich 20 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Das größte Risiko, im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken, bestand in Sachsen-Anhalt mit 33 Getöteten je 1 Million Einwohner, gefolgt von Niedersachsen mit 29 und Thüringen mit 28 Verkehrstoten. Deutlich unter dem Bundesdurchschnitt lagen die Werte in den drei Stadtstaaten, die aber aufgrund ihrer Siedlungsstruktur generell niedrigere Werte aufweisen. Ebenfalls niedrig war das Risiko in Nordrhein-Westfalen mit 14 und in Schleswig-Holstein sowie im Saarland mit jeweils 18 Verkehrstoten je 1 Million Einwohner.

Bayern bekämpft das Sterben auf der Straße am effektivsten

Mit insgesamt 33 weniger getöteten Verkehrsrteilnehmer im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres führt Bayern deutlich vor allen anderen Bundesländern, was die Bekämpfung des Unfalltodes anlangt. Ebenfalls auf gutem Weg zeigen sich Brandenburg (– 22 Tote), die Stadtstaaten Berlin, Hamburg sowie Mecklenburg-Vorpommern (jeweils – 4). Thüringen (– 3), Schleswig-Holstein (– 2) sowie Baden-Württemberg und Bremen (jeweils – 1) konnten sich ebenfalls leicht verbessern.

Niedersachsen wird immer blutiger

Den schlimmsten Anstieg dagegen gab es in Niedersachsen mit 22 mehr tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmern: Das ist genau die Zahl, um die Gesamtdeutschland im ersten Halbjahr schlechter liegt als 2014. Bedenklich erscheinen auch die 19 zusätzlich verstorbenen Menschen nach Verkehrsunfällen in Nordrhein-Westfalen sowie die Anstiege Rheinland-Pfalz (+ 18), in Hessen (+ 12),  Sachsen-Anhalt (+ 8) und Saarland (+ 5). Keine Veränderung gab es dagegen ausschließlich in Sachsen (+/– 0).

Das Leben als Fußgänger und Motorradfahrer bleibt brandgefährlich

Für den Zeitraum Januar bis Mai 2015 liegen schon tiefer gegliederte Ergebnisse vor. Danach kamen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres vor allem mehr Benutzer von Motorrädern mit amtlichem Kennzeichen (+ 13,2 Prozent oder 25 Personen) und Fußgänger (+ 7,5 Prozent oder 15 Personen) ums Leben. Dagegen waren die Zahlen der getöteten Fahrer und Mitfahrer von motorisierten Zweirädern mit Versicherungskennzeichen (– 53,1 Prozent beziehungsweise 17 Personen) sowie der getöteten Fahrradfahrer (– 11,0 Prozent beziehungsweise 16 Personen) rückläufig.  (wkp) 

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