Für Kunden und Partner, die wegen Corona finanzielle Engpässe überstehen mussten, hatte die NÜRNBERGER schon zu Beginn der Pandemie umfangreiche Hilfsangebote bereitgestellt. "Auch bei Leistungen aus der Betriebsschließungsversicherung (BSV) reagierten wir schnell. Mehr als 95 Prozent aller Fälle sind bereits reguliert. Bei weniger als einer Handvoll Fälle wurde das Gericht angerufen", betont Vorstandsvorsitzender Dr. Armin Zitzmann. Mit Zahlungen in einem mittleren zweistelligen Millionenbereich wurde Corona trotz allem zum größten Schadenereignis in der Geschichte der NÜRNBERGER.
Insgesamt stiegen die Aufwendungen für Versicherungsfälle f. e. R. um 55 Mio. EUR auf 2,52 Mrd. EUR. "Der überwiegende Teil unserer Belegschaft arbeitet seit Beginn der Pandemie im Homeoffice. Das hat unsere Arbeitsweisen grundlegend verändert", sagt Zitzmann. Mittlerweile habe man mit FutureWork:N ein Projekt gestartet, in dem die Zukunft der NÜRNBERGER Arbeitswelt entwickelt werde.
Fokussierung und Kooperationen
Bei der Entwicklung neuer Produkte will sich die NÜRNBERGER auf ihre Kernkompetenzen wie z. B. Einkommensschutz und gewerbliche Versicherungen fokussieren. "Um unseren Kunden den passenden Schutz anzubieten, müssen wir nicht alles selbst entwickeln, sondern setzen künftig verstärkt auf Kooperationen", sagt Zitzmann. Schon seit Längerem arbeitet die NÜRNBERGER u. a. mit der Uelzener und der Würzburger zusammen. Eine umfangreiche Kooperation mit dem Versicherer Die Bayerische kommt neu hinzu. Außerdem ist die NÜRNBERGER mit Start-ups wie beispielsweise Worksurance im Austausch. Das InsurTech Getsurance - spezialisiert auf den digitalen Vertrieb einfacher Lebenprodukte - hat die NÜRNBERGER ganz übernommen.
Kennzahlen 2020
Die Beitragseinnahmen über sämtliche Versicherungszweige hinweg stiegen um 2,2 % auf 3.593 Mrd. EUR (3.515). Das Neugeschäft verbesserte sich um 6,2 % auf 629 (592) Mio. EUR. Die Kapitalanlagen erhöhten sich um 2,1 % auf 32,325 (31,672) Mrd. EUR. Die Zahl der Versicherungsverträge blieb mit rund 6,0 Millionen stabil. Auch der Konzernumsatz, der sich aus gebuchten Bruttobeiträgen, Erträgen aus Kapitalanlagen und Provisionserlösen zusammensetzt, blieb mit 4,568 Mrd. EUR stabil.
Im Geschäftsfeld Lebensversicherung wurden Neubeiträge von 482,2 (452,6) Mio. EUR erzielt, was einem Zuwachs um 6,5 % entspricht. Das Gesamtergebnis lag mit 401,1 (375,2) Mio. EUR 6,9 % über dem Vorjahresniveau.
Im Segment Kranken betrugen die Neubeiträge 13,8 (11,9) Mio. EUR. Diese Steigerung resultierte aus Wachstum bei der Vollversicherung und den Zusatzversicherungen. Der Versicherungsbestand nach Verträgen konnte auf 445.633 (422.785) vergrößert werden.
Das Segment Schaden vermeldet ein Plus von 4,3 % bei den Neu- und Mehrbeiträgen auf 133,4 (127,9) Mio. EUR - vor allem wegen des erfolgreichen gewerblichen Geschäfts. Die Brutto-Schadenkostenquote erhöhte sich auf 94,9 % (91,0).
2,91 Mrd. EUR leistete die NÜRNBERGER für Versicherungsfälle und Beitragsrückerstattungen an ihre Kunden (gegenüber 2,82 Mrd. EUR im Vorjahr).
Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im NÜRNBERGER Konzern stieg leicht von 4.615 auf 4.643, davon waren 133 (128) Auszubildende.
Die Dachgesellschaft des Konzerns, die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG (NBG), verzeichnete mit 46 Mio. EUR einen gegenüber dem Vorjahr unveränderten Überschuss. Die NÜRNBERGER will die Dividende stabil halten. "Wir möchten die Treue unserer Aktionäre belohnen und schlagen wieder eine Dividende von 3,30 EUR vor", kündigte Vorstandsvorsitzender Zitzmann für die Hauptversammlung an, die am 28. April erstmals digital stattfand. (kaf)