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Nachhaltigkeit: Wie Sehon K&L-Betriebe fit macht

19.08.2024 05:26 Uhr | Lesezeit: 8 min
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Ganzheitlicher Ansatz statt Sammelsurium von Einzelmaßnahmen: Wer erfolgreich nachhaltig sein möchte, muss komplett umdenken.
© Foto: Sehon

Der schwäbische Lackieranlagen-Hersteller Sehon gilt als führender ­Spezialist, wenn es um die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen in Reparaturwerkstätten geht. Um den Megatrend Nachhaltigkeit ­effektiv umzusetzen, hält das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz für notwendig und zeigt, wie das funktionieren kann, wo die größten Chancen liegen und welche Fehler vermeidbar sind.

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Seit Sehon im Jahr 1998 das erste Energiesparmodul für Lackierkabinen entwickelt hat, ist Nachhaltigkeit fest in der Unternehmensphilosophie des Herstellers verankert. In über 25 Jahren wurde Green Technology bei Sehon durch eigene Forschung und Entwicklung immer weiter perfektioniert, so dass Kunden heute maximales Know-how bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien für sich nutzen können.

Für CEO Tiemo Sehon steht fest: "An kleinen Stellschrauben zu drehen, macht einen Betrieb nicht wirklich fit. Entscheidend ist, dass Nachhaltigkeit im Großen und Ganzen geplant und umgesetzt werden muss. Wer in Zukunft nicht nachhaltig denkt und arbeitet, wird leider nicht zu den Gewinnern gehören."

Echte Nachhaltigkeitsbooster

Effektive und erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategien bestehen für Sehon aus einem Paket zusammenhängender Maßnahmen, die sowohl bei Neubau als auch bei der Modernisierung von Betrieben umgesetzt werden. "Die größten Nachhaltigkeitsbooster", so Tiemo Sehon, "sind und bleiben die erneuerbaren Energien wie Wasserkraft, Solar- und Windenergie, Biomasse sowie Geothermie. Betriebe müssen prüfen, welche dieser Energien vor Ort verfügbar und inte­grierbar sind. Photovoltaik ist erfahrungsgemäß am einfachsten umzusetzen. Wir sind in der Lage, alle regenerativen Energieformen mit unserer Anlagentechnologie zu nutzen. Mit Sehon entsteht in Bayern zum Beispiel der erste K&L-Betrieb, der seine komplette Energie aus Erdwärme und Photovoltaik bezieht und dadurch absolut CO2-neutral arbeitet."

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© Foto: Sehon
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Neben einem eigenen Blockheizkraftwerk können auch der vermehrte Einsatz von Spot Repair oder professionelle Druckluftaufbereitung die Energie­kosten deutlich senken helfen.
© Foto: Sehon

Energie-Einsparungen bestätigen lassen

Als weitere wirksame Nachhaltigkeitsmaßnahmen sollten im Betrieb energiesparende Technologien wie BHKW und Wärmepumpen genutzt werden. Mit diesen Techniken lassen sich – mit oder ohne Anbindung an regenerative Energieformen – bedeutende Energieeinsparungen erzielen, die bis an die Grenze zur Energieautarkie führen können.

In den letzten zehn Jahren standen bei Sehon vor allem nachhaltige Lackierkabinen im Fokus. Bis zu 80 Prozent Energieeinsparung gegenüber traditionellen Kabinen werden somit erreicht. "Einzigartig in unserer Branche ist", erläutert Tiemo Sehon, "dass wir in unseren Angeboten schriftlich festhalten, welche Energieeinsparungen der Betrieb mit unserer Technologie tatsächlich erreichen wird. Mit unserer Life-Cycle-Cost-Dokumentation (LCC) nach DIN-Normen lässt sich nachträglich prüfen, ob unsere Anlagen den gewünschten Einspar-Erfolg haben. In allen Projekten haben wir diese Ziele erreicht, in vielen Fällen sogar noch übertroffen."

Warum eine schriftliche Dokumentation und Bestätigung bereits im Vorfeld der Nachhaltigkeitsmaßnahmen für Betriebe so wichtig ist? Dafür gibt es zwei entscheidende Gründe. Erstens gilt bei Sehon der Grundsatz, für den Kunden ein Maximum an staatlicher Förderung zu erzielen. Zweitens sind die Sehon LCC bei den Banken äußerst willkommen und dienen dort als Basis für die Finanzierung.

Dazu Tiemo Sehon: "Oft wird übersehen, dass Förderbanken im Nachhinein prüfen können, ob die geförderten Einsparungen in der Praxis tatsächlich erreicht werden. Wir wollen nicht, dass von uns betreute Betriebe erhaltene Fördergelder zurückzahlen müssen. Und das ist auch noch nie passiert."

Verhalten ändern

Für Sehon ist klar, dass sich auch das Verhalten in den Betrieben ändern muss. Ein typisches Beispiel sind die Temperaturen von Lackierkabine und Trockner. Im privaten Bereich wissen Inhaber, Manager und Mitarbeitende, dass allein das Herunterfahren der Heizungstemperatur die Energiekosten enorm senkt.

Dasselbe gilt für den Betrieb. Entgegen landläufiger Meinung wird die meiste Energie der Lackier- und Trocknungsanlage beim Lackieren verbraucht. Je nach Anlagenbeschaffenheit und Technik verbraucht der Trockner nur etwa 20 Prozent, die Lackierkabine dagegen etwa 80 Prozent der Energie. Sehon hat errechnet, dass jedes Grad Wärme, das in der Lackierkabine eingespart wird, ca. 3.600 Euro pro Jahr spart. Mit diesem Geld könne ein Trockner ein Jahr lang betrieben werden.

Zudem benötigen moderne selbsttrocknende oder feuchtigkeitshärtende Lacke viel weniger bis gar keine Trocknungsenergie mehr. Sehon hat festgestellt, dass in den Betrieben oft dennoch keine Anpassung der Trocknungstemperaturen stattfindet. Hier sieht der Sehon-Geschäftsführer die Lackindustrie weiterhin in der Pflicht, die Betriebe bei der Umstellung auf neue Lacke über einen längeren Zeitraum zu begleiten.

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"Wer in Zukunft nicht nachhaltig denkt und arbeitet, wird mit der Zeit leider nicht zu den Gewinnern gehören", ist Tiemo Sehon, CEO Sehon Innovative Lackieranlagen, überzeugt.
© Foto: Sehon

Reparieren statt ersetzen

Jeder in der Branche weiß inzwischen, dass das Reparieren von Lackschäden durch Spot Repair absolut ressourcenschonend und nachhaltig ist. Bauteile werden bei kleinen bis mittleren Lackschäden direkt am Fahrzeug repariert, statt sie gegen neue auszutauschen. Seit 2012 bietet Sehon mit dem "Multi-Speed-Master" ein professionelles Spot-Repair-System, das in jedem Betrieb problemlos nachgerüstet werden kann und allen gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Im November letzten Jahres nahm das Europäische Parlament in Straßburg mit überwältigender Mehrheit seinen Standpunkt zum verstärkten "Recht auf Reparatur" an. Während der Gewährleistungsfrist wären Verkäufer demnach verpflichtet, zu reparieren anstatt zu ersetzen, wenn eine Reparatur gleich viel oder weniger kostet – es sei denn, die Reparatur ist nicht machbar oder für den Verbraucher bzw. die Verbraucherin ungünstig. Mit dem "Recht auf Reparatur" zielt das EU-Parlament überwiegend auf Konsumgüter und weist darauf hin, dass 77 Prozent der EU-Bevölkerung eine Reparatur einem Neukauf vorziehen. Das lässt sich jedoch auch auf die Reparatur von Fahrzeugen übertragen.

Geheimtipp Druckluftaufbereitung

Unter Fachleuten gibt es keine Zweifel über die Vorteile und die Wirksamkeit von professioneller Druckluftaufbereitung. Unbestritten ist, dass die Filterung, Erwärmung und Ionisierung der Spritzluft zu weniger Lackverbrauch, weniger Nacharbeiten und höheren Durchlaufzeiten führt. Der "Aircommander" von Sehon vereint alle Funktionen der modernen Spritzluftaufbereitung in einem einzigen Gerät und wird zwischen Kompressor und Lackierpistole geschaltet.

Die Einsparungen beim Finish liegen laut Sehon zwischen 20 und 40 Prozent. Die Ablüft- und Trocknungszeiten verringern sich um zehn bzw. 35 Prozent. Je nach Lack liegen die Lack-Einsparungen zwischen zehn und 20 Prozent. Der Return-of-Invest liegt beim Aircommander je nach den betrieblichen Voraussetzungen zwischen neun und fünfzehn Monaten. Danach verdient das Gerät für den Lackierbetrieb Geld, und zwar jeden Tag.

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