Mit 72,7 Prozent der über neun Jahre alten Pkw fahren heute praktisch drei von vier Autos in dieser Altersgruppe mit Mängeln auf unseren Straßen. Dieses Ergebnis, das die Überwachungsorganisation GTÜ heute im Rahmen ihrer Pressekonferenz auf der AMI Leipzig vorgestellt hat, zeigt dabei letztlich noch eine "geschönte" Statistik, da die in der Regel im Rahmen einer Hauptuntersuchung festgestellten Mängel quasi nach der üblichen "Vorbereitung auf die HU" noch verblieben waren. Laut GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi und dem stellvertretenden Technischen Leiter Robert Köstler ist darunter auch ein Prozentsatz von 27,1 Prozent der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln und verkehrsunsicheren Zuständen festgestellt worden. In Summe, so Köstler, habe man es mit 227 Mängeln pro 100 Pkw über neun Jahren zu tun, während der Anteil bei den bis drei Jahre alten Autos "nur" bei 27 pro 100 liege. Einmal mehr forderte die GTÜ deshalb heute eine jährliche Hauptuntersuchung für Fahrzeuge, die älter als acht Jahre sind. "Damit könnten nach unserer Auffassung rund 50.000 Unfälle pro Jahr vermieden werden." Außerdem sei in der damit erreichten Klientel der Anteil gerade von jungen Fahrern, die zu etwa 40 Prozent Hauptverursacher von Unfällen mit schwerem Personenschaden sind, "sehr hoch". "Mindestens doppelt so hoch wie die Kosten für eine zusätzliche HU bei Altfahrzeugen" liege letztlich auch der momentane Aufwand für die heute bei dieser Fahrzeuggruppe volkswirtschaftlich noch zu regulierende Unfall-Gesamtregulierungsaufwand, so Köstler und de Biasi übereinstimmend. (wkp)
GTÜ: "50.000 weniger Unfälle durch jährliche HU nach 8. Jahr"

Drei von vier Autos über neun Jahre sind mit Mängeln unterwegs