Aus der Bundesanstalt für Straßenwesen wird die Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen. Dazu haben Verkehrsminister Wissing und BASt-Präsident Oeser folgende Statements gegeben:
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: "Forschung und Innovationen: Darauf ist die Mobilität der Zukunft angewiesen, das brauchen wir für die Straßeninfrastruktur und den Straßenverkehr von morgen. Die rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BASt setzen wichtige Impulse, auch im Zusammenspiel mit anderen Verkehrsträgern. Die Breite und Vielfalt der Aufgaben machen wir jetzt auch nach außen sichtbar."
Prof. Dr. Markus Oeser, Präsident der BASt: "Unser gemeinsames Ziel ist es, mit unseren Beiträgen die bodengebundene Mobilität nachhaltiger zu gestalten. Wir forschen deshalb zu Wechselwirkungen zwischen menschlichem Verhalten im Straßenverkehr, zu Infrastruktur, Fahrzeugen und Umwelt. In unserem neuen Namen findet sich dies nun besser wieder."
Der um das "Verkehrswesen" erweiterte Name der international angesehenen BASt ("Federal Highway and Transport Research Institute") orientiert sich an dem gewachsenen Aufgabenspektrum der BASt als technisch-wissenschaftlicher Oberbehörde sowie als Ressortforschungseinrichtung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr mit langer Tradition. Die Aufgabenzuordnung und die gesetzlichen Befugnisse werden von der Namenserweiterung nicht berührt.
Ursprüngliche Gründung im Jahr 1951 als BAStB
Die heutige BASt wurde im Jahr 1951 als Bundesanstalt für Straßenbau (BAStB) gegründet. Sie ging durch eine Zusammenlegung der Bundesanstalten für Materialprüfungen im Straßenbau in Oelde und für Wasser-, Erd- und Grundbau in Hamburg-Altona hervor. Der thematische Fokus lag zunächst auf der Straßenbautechnik sowie der Untersuchung und Prüfung von Baugrund und Baustoffen. Mit der zunehmenden Motorisierung und dem wirtschaftlichen Aufschwung wuchsen die Anforderungen an die Bundesautobahnen und Bundesstraßen und mit ihnen das Aufgabenspektrum der BAStB.
Erste Umbenennung 1965
Im Juni 1964 erstellte der Bundesrechnungshof ein Gutachten über die BAStB, nachdem auf politischer Ebene erkannt worden war, dass mit der bisherigen Zielsetzung, Organisationsstruktur und Personalausstattung den Aufgaben der Zukunft nicht länger zu begegnen war. In Folge dessen wurde 1965 die BAStB in Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) umbenannt. Das Aufgabenspektrum umfasste nun neben den baulichen Themen auch die Verkehrstechnik, die Verkehrsstatistik sowie die Straßenplanung. 1974 wurde die BASt zur zentralen Stelle für Unfallforschung im Straßenverkehr in Deutschland benannt.
Sukzessiver Aufgabenzuwachs
Seither hat die BASt zusätzliche Aufgaben übernommen und verfolgt dabei zunehmend einen ganzheitlichen verkehrsträger- und verkehrsartenübergreifenden Ansatz. Die grundsätzlichen Ziele der BASt sind die Verbesserung von Sicherheit, Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit der Straßen und aller Verkehrsarten, die diese nutzen. So widmet sich die BASt den vielfältigen Aufgaben, die aus den komplexen Wechselwirkungen zwischen menschlichem Verhalten, Infrastruktur, Fahrzeug und Umwelt resultieren. Sie berät das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) durch umfassendes und dabei praxisgerechtes Handlungswissen.
Forschung und ganzheitliche Mobilität
Die Forschung und Arbeit der BASt ist bereits heute vielfach von dieser ganzheitlichen Herangehensweise geprägt. So übernahm die BASt kürzlich die Aufgabe für die deutschlandweit größte Studie zur Erfassung der Alltagsmobilität ("Mobilität in Deutschland", MiD) und entwickelt diese zur MiD+ weiter. Zum Nutzen – auch für den Verkehrsträger Schiene – betreibt die BASt das Netzwerkbüro Verkehr des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Nach dem Gesetz über intelligente Verkehrssysteme im Straßenverkehr und deren Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern übernimmt die BASt die Aufgaben der Nationalen Stelle für Verkehrs- und Mobilitätsdaten. Darüber hinaus intensiviert die BASt ihre Aktivitäten im Rad- und Fußverkehr.