Schon bei den deutschen Zweierbob-Teams gab es reichlich Gold für die deutschen Teilnehmer, am Sonntag dann nochmals im Vierer-Bob, der sogenannten "Formel 1" im Eiskanal. Rund 37 Flugstunden von Pyeongchang entfernt, in Schönau am Königssee, fieberten die Mitarbeiter des Karosserie- und Lackierbetriebs Grassl bei diesen glanzvollen Leistungen besonders intensiv mit. Schließlich waren sie im Vorfeld für die Lackierung und Folierung der Schlitten zuständig.
K&L Seniorchef war früher selbst Bob-Fahrer
Bereits seit vielen Jahren pflegt der Betrieb im Berchtesgadener Land eine intensive Verbindung zum Wintersportstützpunkt in Königssee. "Die Eisarena ist nur fünf Kilometer von unserer Werkstatt entfernt", erklärt Werkstattmeister Stephan Grassl. Darüber hinaus war sein Vater und Betriebsinhaber Franz Grassl früher selbst aktiver Bob-Fahrer. So liegt es nahe, dass der Karosserie- und Lackierbetrieb schon seit einigen Jahren immer wieder Bobs und auch die Schlitten der Rodler, die in der Eisarena trainieren, lackiert und den Sportgeräten neuen Glanz verleiht.
Strahlender Glanz dank Cromax-Lackmaterialien
An dem Auftrag für jeweils drei Zweier-, Vierer- und Damenbobs für das deutsche Nationalteam hat die Autolackiererei Grassl bereits seit vergangenem Herbst sukzessive gearbeitet. Mehr als eine komplette Arbeitswoche beanspruchte das Projekt – neben dem laufenden Werkstattalltag. "Bei so einem hohen Durchsatz sind Effizienz und Prozesssicherheit entscheidende Faktoren bei der Produktwahl", erklärt Stephan Grassl. Deshalb setzen der Fahrzeuglackierermeister und sein Team auf Material der Reparaturlackmarke Cromax.
Richtige Herangehensweise an Kohle- und Glasfaser
"Die Bobs bestehen hauptsächlich aus Kohle- und Glasfaser. So war ganz am Anfang eine Vorbehandlung mit dem Epoxy Grundierfüller 840R sowie dem 901R Universal 2K Kunststoff-Grundierfüller notwendig, um eine optimale Haftung zu gewährleisten“, verdeutlicht Stephan Grassl den Lackierprozess.
Beseitigung früherer Einsatzspuren und Schäden
Im nächsten Schritt ging es darum, Spuren vergangener Einsätze der Bobs zu beseitigen. „Wir haben Risse im Bob laminiert und anschließend mit dem 779R 2K Universal-Polyesterspachtel behandelt“, erklärt der Fachmann. Anschließend verwendeten sie den 799R VOC Spritzspachtel. Es folgte eine Füllerschicht mit dem LE2004 Universalfüller.
"Verkehrsgelb" muss 150 km/h-Renntempo aushalten
Für die Farbgebung sorgte der Wasserbasislack in Verkehrsgelb. Abschließenden Glanz erhielten die Bobs mit dem strapazierfähigen Klarlack CC6400 in Verbindung mit dem XK205 Härter. „Die Bobs erreichen bei einer typischen Fahrzeit von 60 Sekunden Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h. Der Lack muss im Eiskanal besonders widerstandsfähig sein“, führt Stephan Grassl aus.
Grassl auch für Bobs aus Frankreich, Monaco und vom "Hackl-Schorsch" verantwortlich
Neben den Bobs für das deutsche Team lackierte die Firma Grassl beispielsweise auch die Schlitten für die französische Bob-Mannschaft und baute einen Schlitten für das Fürstentum Monaco komplett neu auf. Auch den Schlitten für einen der weltweit erfolgreichsten Rennrodler, Georg Hackl, genannt Hackl Schorsch, hat der Betrieb Grassl vor Jahren lackiert. Doch nicht nur die Wintersport-Profis erhalten mit Cromax-Material in der Werkstatt von Stephan Grassl wieder neuen Glanz. Das Unternehmen ist auch für die Lackreparatur von zahlreichen PistenBullys zuständig, die die Pisten und Loipen im Umkreis von rund 100 Kilometern präparieren und dabei oft winterlichen Extrembedingungen ausgesetzt sind.
Von Pyeongchang gleich wieder zurück nach Schönau
Doch zurück zu den Olympia-Bobs: Diese kommen nach den Strapazen in Südkorea erneut in den Familienbetrieb am Königssee und werden dort aufpoliert, sodass sie für die nächste Saison wieder fit sind. Übrigens: dem deutschen Bob-Team zu Ehren hat der Medienkünstler Martin Höfer eine Skulptur geschaffen. Das Besondere: diese trägt den gleichen Lackaufbau wie die Bobs – mit Lackmaterial von Cromax. (wkp)