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ADAC-Unfallforscher: Autos könnten beim Frontcrash noch sicherer sein

30.12.2018 21:10 Uhr
ADAC-Unfallforscher: Autos könnten beim Frontcrash noch sicherer sein
Wenn der Crash schräg von vorne und mit geringer Überdeckung kommt, wird's laut ADAC richtig kritisch. Von den drei getesteten Kleinwagen schnitt der Skoda Citigo als einziges Fahrzeug "gut" ab.
© Foto: ADAC Test- und Technikzentrum, Landsberg

Nicht rundherum zufrieden zeigt sich der ADAC mit den Ergebnissen eines Crashtests, der im realen Straßenverkehr vorkommt, derzeit aber nicht zu den üblichen Norm-Tests gehört. Insbesondere bei der Absicherung der Frontpartie und des Seitenbereiches bestehe Nachbesserungsbedarf.

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Kollisionen mit schrägem Aufprall und geringer Überdeckung der Fahrzeuge werden derzeit nicht von Laborcrashtests abgedeckt. Besonders auf Landstraßen ist diese Unfallart laut ADAC aber sehr häufig. Da künftig mehr Kleinstwagen und kleine Elektrofahrzeuge zu erwarten sind, hat der Autofahrer-Club exemplarisch einen Skoda Citigo, einen Renault Twingo und einen Toyota Aygo in einem derartigen Szenario getestet und die Fahrzeuge mit einer Crashbarriere kollidieren lassen. Dabei wurde ein Unfall zweier Fahrzeuge mit jeweils ca. 40 Stundenkilometern simuliert. Untersucht wurde vor allem die Insassensicherheit. Ergebnis: Skoda schneidet insgesamt "gut" ab, Renault und Toyota jeweils "befriedigend" – mit reichlich Verbesserungspotenzial bei der Airbag- und Gurtauslegung, wie der ADAC festhält.

Unfallschwere bei geringer Überdeckung deutlich höher

Auswertungen seiner hauseigenen ADAC Unfallforschung haben ergeben, dass Kollisionen mit geringer Überdeckung 18 Prozent aller Frontalunfälle ausmachen. Ablenkung, Übermüdung oder risikoreiches Überholen sind häufige Ursachen. Das Risiko, schwerste Verletzungen bei diesen Unfällen davonzutragen, ist rund 10 Prozent höher als bei allen anderen Pkw-Frontalunfällen.

Ergebnisse bei Skoda, Toyota und Renault

Prüfkriterien beim ADAC Test waren neben der Insassenbelastung die Qualität der Rückhaltesysteme und die Verformung der Fahrzeugstruktur. Während die Rückhaltung durch Airbag und Gurtstraffer beim Skoda noch gut funktioniert, rutscht der Kopf des Fahrer-Dummys beim Renault und Toyota vom Airbag ab und gleitet beim Aygo sogar nur knapp an der Türbrüstung vorbei. "Auch der Brustbereich der Fahrer ist in allen drei Pkw nicht ausreichend geschützt, im Toyota drohen sogar schwere Verletzungen." Selbst die Fahrgastzelle, quasi der Überlebensraum für den Insassen, bleibe bei keinem der drei Pkw unbeschädigt. Der Skoda ziehe sich dabei noch am besten aus der Affäre, weil es die A-Säule gerade noch schafft, die Last des Aufpralls abzufangen bzw. Energie aufzunehmen. "Bei Renault und Toyota hingegen zeigen sich, trotz der geringen Unfallschwere, zum Teil deutliche Deformationen an A-Säule und Türschwelle."

Kolke: "Rückhaltesysteme weiter optimieren!"

Die getesteten Fahrzeuge "zeigen, dass moderne Stadtfahrzeuge den Belastungen im Crashtest Stand halten können, allerdings müssen die Hersteller bei der Front- und Seitenabsicherung noch nachbessern. Angepasste Airbagsysteme und bessere Sicherheitsgurt-Rückhaltesysteme als serienmäßige Ausstattung könnten hier wirksam helfen", erklärt Dr. Reinhard Kolke, Leiter des ADAC Technikzentrums.   (wkp)

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