Inhaltlich hat das diesjährige AUTOHAUS-Schadenforum bereits am ersten Kongresstag wieder voll und ganz das gehalten, was sich die Besucher von ihm vorab versprachen: Abklärung auch heikler Rechtsfragen durch Experten aus der Branche sowie zukunftsgerichtete und hoch innovative Themen, mit denen die Teilnehmer frühzeitig darüber im Bilde sind, was die Schadenwelt in den kommenden Jahren an Herausforderungen mit sich bringen wird. Stets gab es dazu von den Referenten auch konkrete Lösungsvorschläge, wie man die diversen Risiken meistern, sie sogar zu neuen Chancen entwickeln kann und damit in der neuen Schadenwelt 4.0 eine sichere Zukunft hat. Denn die Welt von morgen spielt sich im Kern eben nicht mehr per Telefon, Fax oder gar Papier ab, sondern auf voll-digitalen Kanälen.
Wie bekommt man gestohlene Fahrzeuge zurück?
Der heutige zweite Kongresstag wird nahtlos an den gestrigen Montag anknüpfen und beginnt mit einem Vortrag, der vor allem für geschädigte Autofahrer, Unternehmer und Versicherer von besonderer Relevanz ist: Wie können gestohlene Fahrzeuge und auch Maschinen z.B. aus der Landwirtschaft und der Bauwirtschaft – hier geht es um vergleichsweise noch deutlich höhere Werte und Entschädigungssummen – zielsicher geortet und letztlich wiederbeschafft werden? Referent zu diesem Thema wird Christoph Brüntrup sein, der als Geschäftsführer der Guard Systems Deutschland GmbH mit Sitz in Dortmund einem der wichtigsten Dienstleister vorsteht, die sich gezielt mit der Wiederauffindung widerrechtlich entweder Fahrzeuge und Maschinen befassen.
Im Brennglas: Die Ineffizienz der Kfz-Assekuranz beim Schadenmanagement
Dass es in der künftigen Welt von Schaden 4.0 vor allem für Kfz-Versicherer definitiv nicht so bleiben wird wie gestern und heute, erläutert am heutigen Dienstag Key-Note-Speaker Jürgen Thiele, Partner der Beratungsgesellschaft Roland Berger, in einem fundierten Vortrag. Er sieht hohe Ineffizienzen gerade im Kfz-Schadenmanagement und der Regulierung bei vielen Autoversicherern, die ihrerseits Gefahr laufen, bis zum Jahr 2030 rund 40 bis 50 Prozent ihres heutigen Geschäftes zu verlieren. Merke: Auch die Kfz-Assekuranz wird durch die Digitalisierung und das heraufziehende Zeitalter des Autonomen Fahrens noch arg gebeutelt werden und muss alle Hebel in Bewegung setzen, jahrzehntealte Gepflogenheiten so schnell als möglich den sich rasant verändernden Marktgegebenheiten anzupassen.
Aufbruch in die digitale Welt des Schadens
Michael Jänchen, Geschäftsführer der Sachverständigenorganisation SSH Schaden-Schnell-Hilfe – Hauptsponsor und Partners des AUTOHAUS-Schadenforums –, wird die Schaden-Corona noch am Vormittag mitnehmen auf eine Reise, die er als "Aufbruch in die digitale Welt des Schadens" sehr treffend tituliert. Jänchen will dabei der Frage nachgehen, was Versicherer, Automobilhersteller, aber auch Autobanken und Flotten künftig wirklich brauchen – und was der Sachverständige von morgen dafür leisten bzw. können muss.
Augmented Reality – bald auch Realität in K&L Betrieben
Wie digital schon in Bälde das Lackgeschäft werden wird und wie es durch "Augmented Reality", also der "computergestützten Erweiterung der Realitätswahrnehmung", zu ganz neuen, effizienteren Möglichkeiten auch im klassischen K&L Betrieb kommen kann, erläutern am späten Vormittag in einem Gemeinschaftsreferat die Glasurit-Verantwortlichen von BASF Coatings, Vertriebsleiter Clemens Bierig und Martina Fischer, Managerin des BASF-/Glasurit-Werkstättennetzwerkes ColorMotion. Der Unternehmensbereich BASF Coatings gehört 2016 auch zu den Sponsoren des AUTOHAUS-Schadenforums.
Wie plant und baut man ein erfolgreiches K&L Zentrum?
Was bei Planung und Neubau eines K&L Zentrums beachtet werden muss, wie die Erfordernisse zur betriebswirtschaftlichen Tragfähigkeit sowie die Business Cases für Marken-Autohäuser und Freie Fachbetriebe aussehen müssen, darüber spricht am nach der Mittagspause Prof. Dr. Stefan Reindl, stellvertretendeer Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA). Reindl wird zudem aufzeigen, wie Kfz-Sachverständige auch künftig aktiv in die Schadensabwicklung einbezogen werden können. Desweiteren wird er bei seinen Ausführungen explizit auf die neue Marktstudie Schadenmanagement 2016 eingehen, die er im Auftrag des TÜV NORD gemeinsam mit AUTOHAUS erarbeitet hat.
Offener Schlagabtausch zwischen G.A.S.-Brodhage, HUK und Innovation Group?
Heiße Diskussionen zum Schluss des Kongresses verspricht schließlich der Finalvortrag des heutigen Tages, den Andreas Brodhage, Geschäftsführer der Coparts-Servicetochter Global Automotive Services GmbH (G.A.S.), halten wird. Wie nicht anders zu erwarten, wird sich Brodhage mit der Leistungsfähigkeit des freien Marktes und Telematiklösungen bei freien Werkstätten auseinandersetzen. Der branchenweit auch als scharfer Kritiker der neuen HUK-Autowelt bekannte Brodhage will darüberhinaus der Frage nachgehen, ob Auftragssteuerer in der Mechanik wichtig oder irrelevant sind. Im Plenum des 12. AUTOHAUS-Schadenforums sitzen dabei nicht wenige Repräsentanten der HUK-COBURG und auch der Innovation Group, die bereits angekündigt haben, dem G.A.S.-Geschäftsführer "im Zweifel" Paroli bieten zu wollen. Für Zündstoff dürfte also bis zur letzten Minute gesorgt sein! Dass zusätzlich der BVdP und etliche seiner auf Schadensteuerung spezialisierten Mitgliedsbetriebe als Teilnehmer gemeldet sind, verspricht weitere Schaden-Höhepunkte! (wkp)
12. AUTOHAUS-Schadenforum: Erfolgreicher Auftakt in Dresden

Der erste Kongresstag beim 12. AUTOHAUS-Schadenforum in Dresden konnte die hohen Erwartungen mehr als erfüllen. Spannende Vorträge und Podiumsdiskussionen, Networking pur und eine Informationsqualität auch von Seiten der begleitenden Fachausstellung prägten den ersten Tag, der mit einem erstklassigen Gala-Abend zu Ende ging.