Die USA verbieten ab 2026 (Modelljahr 2027) chinesische und russische Software für vernetzte Autos. Ab 2029 (Modelljahr 2030) fällt auch entsprechende Hardware unter das Verkaufsverbot. Die Maßnahme soll der nationalen Sicherheit dienen.
Die nun veröffentlichte Verordnung des Bureau of Industry and Security im Handelsministerium betrifft Technologien, die von jemandem entworfen, entwickelt, hergestellt oder geliefert wird, der unter der Kontrolle oder Jurisdiktion Chinas oder Russlands steht. Das Verbot umfasst auch Soft- oder Hardware, die in Nordamerika von chinesischen oder russischen Unternehmen produziert wird. Es sind allerdings Ausnahmen geplant, etwa für Kleinserienhersteller.
Vernetzte Autos sammeln permanent Daten über Umgebung und Insassen. Die USA befürchten, dass diese Informationen nach China oder Russland gesendet werden und dort genutzt werden könnten, um Infrastruktur und Bevölkerung auszuspionieren. Zudem ermöglicht die Vernetzung Cyber-Angriffe auf Fahrzeuge in den USA, etwa deren Stilllegung aus der Ferne. Die Maßnahme gilt auch als Antwort auf chinesische Fahrverbote für Tesla-Modelle; auch dabei werden Sicherheits- und Datenschutzbedenken angeführt.
Die Robotaxi-Firma Waymo will unterdessen umgebaute Wagen der chinesischen Marke Zeekr für ihre nächste Fahrzeug-Generation einsetzen. Das Google-Schwesterunternehmen betonte aber, dass man eigene Computer in die Karosserien einbauen werde.
Nächster Schritt nach Zöllen
Die US-Regierung unter dem scheidenden Präsident Joe Biden hat den Automarkt bereits mit Zöllen von 100 Prozent auf Autos aus China abgeschirmt. Donald Trump, der am 20. Januar als US-Präsident vereidigt wird, versprach stets ebenfalls einen harten Kurs gegenüber Peking. Sein aktueller enger Vertrauter Elon Musk, der den Elektroauto-Hersteller Tesla führt, hatte unterdessen seinerzeit die hohen Zölle als Marktverzerrung kritisiert. Tesla hat ein großes Werk in Shanghai und braucht den chinesischen Markt.